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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Die Fliegen summten, wütend über die Störung, und der Geruch war jetzt so stark, dass er sich wie eine Folie auf ihre Schleimhäute legte. Sloane würgte, weigerte sich jedoch zurückzubleiben.
    Der Raum wurde von dem fahlen Licht erhellt, das durch den Schmutz auf dem einzigen Fenster gestreut wurde. Die Möblierung war karg – ein Stuhl, ein Tisch, ein Einzelbett und eine Holzkiste, die als Nachttisch benutzt wurde. Der überquellende Aschenbecher, der darauf stand, war aus einer Radkappe angefertigt worden. Die Wände waren vor dreißig Jahren weiß gestrichen worden, bis die Jahrzehnte voller Tabaksqualm sie in ein schmutziges Braun umgefärbt hatten. Außerdem waren sie mit dunklen Flecken von zahllosen Insekten übersät, die achtlos auf dem Putz zerquetscht worden waren.
    Luka lag auf dem ungemachten Bett, bekleidet mit schmuddeligen Boxershorts und Schuhen, deren Schnürsenkel fehlten. Seine Brust war blutüberströmt.
    Juan zwang sich, die Wunde zu inspizieren. »Kleines Kaliber, zweiundzwanzig oder fünfundzwanzig, und auf kurze Entfernung abgefeuert. Ich kann Schmauchspuren erkennen.« Er betrachtete die Dielenbretter zwischen dem Bett und der Tür. Blutstropfen bildeten eine leicht erkennbare Spur. »Sein Mörder hat an die Tür geklopft und sofort geschossen, als Luka sie geöffnet hat, ihn dann auf das Bett zurückgestoßen, damit der Körper, als er zu Boden stürzte, keinen Lärm verursachte.«
    »Meinen Sie, irgendjemand in diesem Haus hätte darauf reagiert, wenn er es gehört hätte?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber unser Freund war vorsichtig. Ich wette, wenn wir gestern Abend an Ort und Stelle geblieben wären und das Sportboot untersucht hätten, wären wir bestimmt auf eine Pistole mit einem Schalldämpfer gestoßen.«
    Juan untersuchte jeden Quadratzentimeter der Wohnung und hielt Ausschau nach irgendetwas, das ihm einen Hinweis darauf liefern könnte, wer hinter dem Mord steckte. Er fand einen Vorrat von Marihuanazigaretten unter der Küchenspüle und ein paar Sexmagazine unter dem Bett, aber das war auch schon alles. In den wenigen Lebensmittelpackungen war nichts versteckt, und im Abfalleimer befand sich außer stinkenden Zigarettenstummeln und Plastikkaffeetassen auch nichts. Er filzte die Kleider, die neben dem Bett auf dem Fußboden lagen, und förderte ein paar Geldmünzen örtlicher Währung, eine leere Brieftasche und ein Taschenmesser zutage. Die Kleider, die an einem Nagel in der Wand hingen, waren leer. Er versuchte, das Fenster zu öffnen, aber das war unmöglich, weil es von der Farbe mehrerer Anstriche verklebt war.
    »Zumindest haben wir eindeutig festgestellt, dass er tot ist«, bemerkte er grimmig, während sie die Wohnung verließen. Er schloss die Tür hinter ihnen. Ehe sie nach unten gingen, machte Cabrillo, gründlich wie er war, noch einen Umweg, um den Wasserkastendeckel der öffentlichen Toilette am Ende des Flurs anzuheben und nachzuschauen.
    »Was nun?«
    »Wir könnten uns mal im Büro des Hubschrauberpiloten umsehen«, sagte Juan mit wenig Begeisterung. Er war jedoch überzeugt, dass der Südafrikaner seine Spuren perfekt verwischt hatte und sie dort nichts von Bedeutung finden würden.
    »Was ich jetzt am liebsten tun würde, ist, in mein Hotel zurückzukehren, das längste Bad der Geschichte zu nehmen und anschließend vierundzwanzig Stunden durchzuschlafen.«
    Juan stand am oberen Ende der Treppe und sah, wie das Licht, das durch die Haustür hereindrang, kurz flackerte, als ob etwas oder jemand soeben das Gebäude betreten hätte. Er schob Sloane einen Schritt zurück und zog seine Glock.
    Wie konnte ich nur so dämlich sein, dachte er. Sie müssen herausbekommen haben, dass irgendetwas bei ihrem Angriff auf die Pinguin und bei ihrer Ermordung Papa Heinricks schiefgegangen sein musste.
Jeder, der herauszubekommen versuchte, was los war, würde irgendwann in Lukas Wohnung auftauchen, daher beobachteten sie das Haus.
    Zwei Männer kamen in Sicht, beide mit hässlich aussehenden kleinen Maschinenpistolen bewaffnet. Ihnen folgte ein dritter Mann, der ebenfalls eine Skorpion tschechischer Herkunft bei sich trug. Juan wusste, dass er einen der drei mit einem ersten Schuss erwischen würde, aber die beiden anderen würde er niemals ausschalten können, ohne das Treppenhaus in ein Schlachthaus zu verwandeln.
    Er zog sich leise zurück und hielt Sloanes Handgelenk dabei fest. Sie musste die Anspannung in seinem Griff gespürt haben, denn sie sagte nichts und achtete

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