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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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noch einmal zu Lukas Wohnung hinüber. Der Schütze hatte sich vom Fenster zurückgezogen, behielt den Truck aber weiterhin ständig im Blick.
    »Denk nach, verdammt noch mal, denk nach.«
    In dem Gebäude in ihrer nächsten Nähe hatte früher ein Gemüseladen residiert, doch dessen Schaufenster waren jetzt mit Holzlatten vernagelt. Weiter die Straße hinauf erstreckte sich ein Park, der mehr von nacktem Erdreich als von Rasen beherrscht wurde. Dahinter erhoben sich weitere Mietshäuser sowie kleine Einfamilienhäuser, die sich müde aneinanderzulehnen schienen, um sich aufrecht zu halten.
    Er klopfte mit dem Fingerknöchel gegen den außerhalb des Führerhauses angebrachten Treibstofftank. Es klang hohl: fast leer, aber nicht ganz. Er schraubte den Tankdeckel auf und sah, wie Dieseldämpfe schwadenweise in die heiße Luft aufstiegen.
    Es gab einige Dinge, die Juan zu jeder Zeit bei sich trug: einen kleinen Kompass, ein Taschenmesser, eine kleine Taschenlampe mit Xenonbirne und ein Zippo-Feuerzeug, dessen Flamme ständig brannte, sobald das Reibrad am Feuerstein gedreht worden war. Mit dem Taschenmesser schnitt er einen Streifen Stoff von seinem Hemd ab und zündete ihn mit dem Zippo an. Er schob Sloane zum vorderen Ende des Trucks und warf den brennenden Stoff in den Benzintank.
    »Steigen Sie auf die Stoßstange, aber behalten Sie den Kopf unten und machen Sie den Mund auf«, riet er ihr und deutete außerdem mit den Händen an, sie solle sich die Ohren zuhalten.
    Wäre der Tank gefüllt gewesen, hätte die Explosion den Truck auseinandergerissen. So jedoch, als der Stofffetzen die Benzinpfütze in Brand setzte, die sich auf dem Grund des Tankbehälters gesammelt hatte, war die Explosion immerhin noch um einiges heftiger, als Juan erwartet hatte. Und obwohl er vor ihren Auswirkungen durch das Führerhaus und, noch wichtiger, durch den Motorblock geschützt wurde, konnte er ihre sengende Hitze trotzdem spüren. Der Lastwagen wiegte sich in seiner Federung, als wäre er von einer Kanonenkugel getroffen worden, und Juans Kopf dröhnte wie nach einem Hammerschlag.
    Er sprang zurück auf den Erdboden und sah sich an, was er damit erreicht hatte. Wie er gehofft hatte, waren die Bretter vor den Schaufenstern des Supermarktes zerschmettert worden, und die Glasscherben hatten sich über die leeren Regale und Durchgänge verteilt. »Kommen Sie, Sloane.«
    Hand in Hand flüchteten sie durch den dunklen Verkaufsraum des Ladens, während draußen der Truck brannte. Juan knipste seine Kugelschreiberlampe an und entdeckte eine Tür, die nach draußen führte. Er ging davon aus, dass ihre Verfolger wussten, wohin sie verschwunden waren, daher gab er sich keine sonderliche Mühe, leise zu sein. Cabrillo schoss mit seiner Pistole das Vorhängeschloss von der Stahlkette, mit der die Tür gesichert war. Die Kette fiel klirrend auf den Zementboden, und er stieß die Tür auf.
    Auf der anderen Seite der Straße befand sich hinter dem Lebensmittelladen der Kai, wo sie das Rettungsboot festgemacht hatten. Es machte den Eindruck, als gehöre es dort und nirgendwo anders hin: zwischen all die abgewrackten Fischerboote und baufälligen Landungsstege. Sie starteten durch, überquerten im Laufschritt die Straße und rannten am Labyrinth miteinander verbundener Molen vorbei, während hinter ihnen einer der Schützen aus dem Hinterausgang des Supermarktes trat und die Verfolgung fortsetzte.
    Fischer, die auf ihren Booten arbeiteten, und Kinder, die Leinen auf den Kais losmachten, beobachteten noch immer die aufsteigende Rauchwolke über dem verlassenen Ladenlokal, während Juan und Sloane an ihnen vorbeirannten. Die aus Holz gezimmerten Kaianlagen waren von Moder und Fischschleim glitschig, aber sie versuchten trotzdem, noch schneller zu rennen.
    Das Kreissägengeheul einer auf Dauerfeuer geschalteten Skorpion schnitt durch die Luft. Joan und Sloane ließen sich einfach fallen, rutschten über die feuchten Holzplanken, stürzten über die Kante des Kais und landeten zum Glück in einem kleinen Boot mit Außenbordmotor. Juan erholte sich sofort von dem Sturz, blieb aber in geduckter Haltung, während Holzsplitter und Bleikugeln von der Kante des Kais wegflogen.
    »Starten Sie den Motor«, rief er Sloane zu und wagte einen Blick über die Kante der Hafenmole. Der Schütze war nur fünfzehn Meter entfernt, müsste aber auf Grund der verwirrenden Anordnung der Kais mindestens fünfzig Meter zurücklegen, um das Motorboot zu erreichen. Als er den

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