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Schleier und Schwert

Schleier und Schwert

Titel: Schleier und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: brisbin
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Gastwirt sich ihnen näherte. Rurik erklärte ihm, dass sie dort übernachten würden. Der Mann deutete eine Verbeugung an und nickte einige Mal. Er sah sie dabei kein einziges Mal an. Rurik erteilte einige Befehle, und ehe Margriet sich versah, wurde sie von dem Mann, den sie Harald nannten, in das Gasthaus geleitet. Die beiden Frauen verschwanden, und Margriet wagte nicht zu fragen wohin.
    Sie neigte den Kopf, um durch die Tür zu treten. Drinnen stellte sie fest, dass das Gasthaus in zwei Räume geteilt war. Zur Rechten gab es einen großen Raum mit einer Feuerstelle, die fast die ganze Wand einnahm, und einen kleineren Raum. Die Düfte verrieten ihr, dass hier die Küche war. Der größere Raum war mit einer Ansammlung von Tischen und Bänken vollgestellt, die nicht zusammenpassten. Man führten sie und Elspeth zu einem Tisch, wo sie sich niedersetzen konnten.
    Margriet freute sich, als eine ältere Frau – und keine der beiden jungen, deren Benehmen sie unerträglich gefunden hatte – eine Platte mit brutzelndem Fleisch hereintrug. Das Fleisch war umgeben von gekochten Rüben und lag in einem See von Saft. Besonders der Geruch ließ Margriet das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie hatten während der Reise nur Eintöpfe und Suppen gegessen. Der zweite Gang brachte dampfend warmes Brot, grob und braun, wie es im Kloster serviert wurde. Dazu einen Tontopf voll Butter. Die beiden anderen Frauen tauchten nur auf, wenn der Gastwirt verlangte, dass Bier nachgeschenkt wurde.
    Beim näheren Hinsehen – und Margriet musste zugeben, dass sie neugierig war – waren die beiden älter, als sie aus der Entfernung ausgesehen hatten. Sie lockten zwar aufreizend mit ihrem feizügig dargebotenen nackten Fleisch, hatten offensichtlich aber noch nie von jemandem wie Mutter Ingrid und deren Lektionen über die Reinlichkeit gehört. Doch keinen der Männer störte das. Jedes Mal, wenn sie Bier einschenkten oder sich über die Tische lehnten, hingen die Zungen fast bis zum Boden.
    Der Einzige, bei dem ihre Reize keine Wirkung zeigten, war Rurik.
    Er saß auf einem Stuhl nahe dem Tisch, an dem Margriet und Elspeth saßen, und beobachtete das Ganze wortlos. Indem er dem einen oder anderen zunickte, brachte er seine Männer dazu, sich zusammenzureißen. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Blusenbänder der Braunhaarigen schließlich unter dem Gewicht ihrer schweren Brüste nachgaben und eine Brust aus ihrer Hülle fiel. Margriet kniff erschrocken die Augen zusammen und versuchte, die erregten Kommentare der Männer zu ignorieren. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass jemand in Gegenwart zweier Nonnen, ob sie nun echt waren oder nicht, sich so dreist benehmen würde.
    Rurik schien aufstehen zu wollen, als Harald die Frau auch schon anbrüllte. Mit rebellisch vorgeschobener Lippe stand die Frau, die Ragna gerufen wurde, einen Moment lang schmollend da. Dann hob sie die Brust an und ließ sie wieder in die Bluse gleiten. Danach band sie betont langsam die Bänder zu, wobei die Männer sie nicht aus den Augen ließen. Es gelang ihr nicht gleich beim ersten Mal, den Knoten zu knüpfen. Dieses Mal ließ Ragna die Hand über ihre Brustwarze gleiten und dabei keuchte sie, als überrasche es sie, dass die Spitze unter ihrer Berührung hart wurde. Margriet war überzeugt, dass das Gleiche auch mit der Männlichkeit jedes Mannes geschah, der diese Zurschaustellung beobachtete.
    Über die Maßen in Verlegenheit gebracht, blickten Margriet und auch Elspeth zur Seite. Rurik gab dem Gastwirt ein Zeichen, dem Ganzen Einhalt zu bieten, und Harald lief zu Ragna, packte sie und stieß sie durch den Raum zur Tür. Sie stolperte hinaus, und alle konnten die zornigen Worte von draußen hören, denen ein harter Schlag folgte. Dann herrschte Stille. Es folgte noch ein kurzes, wütendes Flüstern, danach öffnete sich die Tür wieder. Nun völlig bekleidet und mit fest zugebundenen Blusenbändern kehrte Ragna in den Raum zurück, nahm den Krug, den sie auf dem Tisch zurückgelassen hatte, und begann erneut, Bier auszuschenken.
    Plötzlich ganz keusch geworden, die Wange noch von Haralds Schlag gerötet, verteilte die Frau keine deutlichen Einladungen mehr. Aber Margriet sah die Blicke, die sie einigen Männern zuwarf, und wusste, dass bei etlichen die unausgesprochenen Botschaften angekommen waren. Als die Frau Margriet und Elspeth bediente, schwappte das Bier über den Rand des Bechers. Ragna machte sich daran, es aufzuwischen. Dabei platzierte sie

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