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Schließe deine Augen

Schließe deine Augen

Titel: Schließe deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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Gurney. Ich lasse Sie allein mit ihm.«
    »David«, sagte sie sanft.
    Noch immer konnte er sich nicht bewegen, doch die Panik verging, aufgelöst vom Klang ihrer Stimme. Das Korsett, das ihn umschlossen hielt, erdrückte ihn nicht mehr.
    Er kannte diese Stimme.
    Sie rief das Bild ihres Gesichts in ihm wach.
    Er schlug die Augen auf. Zuerst sah er nur Licht.
    Dann sah er sie.
    Lächelnd schaute sie ihn an.
    Er versuchte sich zu bewegen, aber es ging nicht.
    »Du hast einen Gipsverband um. Ganz ruhig.«
    Plötzlich erinnerte er sich an den verzweifelten Angriff auf Giotto Skard, den ersten ohrenbetäubenden Schuss.
    »Ist alles in Ordnung mit Jack?«, flüsterte er heiser.
    »Ja.«
    »Und mit dir?«
    »Ja.«
    Tränen füllten seine Augen, ihr Gesicht verschwamm.
    Nach einer Weile tastete sich sein Gedächtnis weiter zurück. »Das Feuer …«
    »Alle wurden gerettet.«
    »Ah, gut. Gut. Jack hat es gefunden … das …« Das Wort fiel ihm nicht ein.
    »Die Fernbedienung zum Aufschließen, ja. Du hast ihm gesagt, er soll in Ashtons Tasche suchen.« Ein erstickter Laut brach aus ihr hervor, eine Mischung aus Lachen und Schluchzen.
    »Was ist?«
    »Ich dachte gerade, dass das deine letzten Worte hätten sein können: ›Such in Ashtons Tasche.‹«
    Er fing an zu lachen, schrie aber sofort auf vor Schmerz, dann lachte und schrie er erneut. »O Gott, nein, bring mich nicht zum Lachen.« Tränen rannen ihm über die Wangen. Seine Brust tat furchtbar weh. Allmählich verließen ihn die Kräfte.
    Sie beugte sich über ihn und tupfte ihm mit einem Taschentuch die Augen ab.
    »Was ist mit Skard?« Seine Stimme war nur noch ein Hauch.
    »Giotto? Du hast ihm genauso übel mitgespielt wie er dir.«
    »Die Treppe?«
    »Genau. Wahrscheinlich das erste Mal, dass ihn ein Mann, den er mit drei Schüssen getroffen hatte, eine Treppe runtergeworfen hat.«
    Er hörte viele widerstreitende Gefühle in ihrem Ton, doch er glaubte auch ein Element von unschuldigem Stolz wahrzunehmen. Er musste lachen. Und weinen.
    »Ruh dich aus«, sagte sie. »Bald werden die Leute Schlange stehen, um mit dir zu reden. Hardwick hat seinen Kollegen alles erzählt. Was passiert ist, was du alles rausgefunden hast, was für ein unglaublicher Held du bist und wie viele Menschenleben du gerettet hast. Aber sie möchten es alle von dir persönlich hören.«
    Angestrengt suchte er in seinem Gedächtnis. »Wann hast du mit ihnen gesprochen?«
    »Heute vor genau zwei Wochen.«
    »Nein, ich meine über … diese Skard-Sache und das Feuer.«
    »Heute vor zwei Wochen. Der Tag, an dem es passiert ist und an dem ich aus New Jersey zurückgekommen bin.«
    »Mein Gott, das heißt …«
    »Du warst eine Zeit lang weg vom Fenster.« Plötzlich traten ihr die Tränen in die Augen, und ihr Atem wurde ruckartig. »Fast hätte ich dich verloren.« Etwas Wildes und Verzweifeltes zog über ihr Gesicht, das er noch nie an ihr bemerkt hatte.

80
Das Licht der Welt
    »Schläft er?«
    »Nein. Er ist nur benommen und döst vor sich hin. Er kriegt vorübergehend Dilaudid, um den Schmerz zu lindern. Wenn Sie mit ihm reden, wird er Sie hören.«
    Das war wahr. So wahr, dass er lächeln musste. Doch die Droge wirkte nicht nur schmerzlindernd. Sie verwandelte den Schmerz in eine Welle der Zufriedenheit. Es war okay. So okay, dass er lächeln musste.
    »Ich will ihn nicht stören.«
    »Sagen Sie einfach, was Sie sagen wollen. Er versteht Sie gut, und es stört ihn nicht.«
    Er kannte die Stimmen. Die Stimmen von Val Perry und Madeleine. Wunderbare Stimmen.
    Val Perrys wunderbare Stimme. »David? Ich bin gekommen, um mich zu bedanken.« Lange Stille. Die Stille eines fernen Segelboots am blauen Horizont. »Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Ich lasse Ihnen einen Umschlag da. Ich hoffe, es ist genug. Zehnmal so viel wie ausgemacht. Wenn es nicht genug ist, lassen Sie es mich wissen.« Wieder Schweigen. Leises Seufzen. Das Seufzen einer Brise über einem roten Mohnfeld. »Danke für alles.«
    Er konnte nicht erkennen, wo sein Körper endete und das Bett begann. Er konnte nicht einmal erkennen, ob er atmete.
    Dann erwachte er und richtete den Blick auf Madeleine.
    »Jack ist hier«, sagte sie. »Jack Hardwick vom BCI . Kannst du mit ihm reden? Oder soll er morgen wiederkommen?«
    Er erkannte die Gestalt in der Tür, den grauen Bürstenschnitt, das rötliche Gesicht, die eisblauen Malamutaugen.
    »Das passt schon.« Er bemerkte, dass seine Gedanken klarer wurden.
    Mit einem Nicken trat

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