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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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keine Pfirsiche.«
    »Das tut mir leid.« Ich wich einen Schritt zurück.
    »Um nicht zu sagen, ich hasse Pfirsiche.« Ridley ballte seine Hände zu Fäusten. Das war nicht gut. Ich sah ihm an, dass er bloß nach einem Grund suchte, um mir wehzutun. Eigentlich konnte er mir ja gar nicht wehtun, aber er konnte mich zerbrechen. Und das war keine schöne Vorstellung.
    Ich sah, wie Mookie neben mir den Mund öffnete. Das war auch nicht gut. Was immer er sagen wollte, er würde Ridleys Wut bloß auf uns beide ziehen. Und dann würde Ridley sich nicht damit begnügen, mir alle Knochen zu brechen, sondern er würde auch Mookie wehtun.

8

GANZ SCHÖN STI(N)CKIG

    Aber Mookie sagte nichts. Stattdessen beugte er sich vor und kotzte – genau zwischen Ridley und mich. Es spritzte beeindruckend. Die Kotze platschte auf den Boden, als wäre ein Eimer ausgekippt worden. Ich machte einen Satz zurück, aus der Gefahrenspritzzone heraus. Dann wandte ich den Blick von den Kotzbröckchen ab und schaute zu dem Kotzbrocken Ridley.
    Er starrte ebenfalls nach unten. Sein Gesicht war bleich geworden. Er machte einen Schritt zurück. Dann drehte er sich um und ging eilig weg.
    Wow – Mookie hatte Ridley echt weggeekelt. Manche Leute halten das eben nicht aus. Es gibt Leute, die werden ohnmächtig, wenn sie Blut sehen. Ich guckte auf die Pfütze. Ameisen rannten darauf zu. Ein Fliegenschwarm landete darauf, und sie begannen zu futtern.
    Mookie war sein Mittagessen los, aber das Königreich der Insekten feierte ein Festmahl.
    »Wer hätte gedacht, dass ein Riesentyrann wie Ridley so ein Weichei ist?«, meinte Abigail.
    »Aber echt, vor allem, weil mich das total kaltlässt.« Ich könnte in Kotze baden, und es würde mir nichts ausmachen.
    Aber die Tatsache, dass ich jetzt seinen Schwachpunkt kannte, würde mir nicht helfen, wenn ich ihn das nächste Mal traf. Ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass Mookie jedes Mal kotzen würde. Und ich selbst konnte überhaupt nicht kotzen. Dazu war mein Körper jetzt einfach nicht mehr in der Lage.
    Bevor ich mich bewegen konnte, kam Rodney auf uns zu. Er kam ganz nah an mein Gesicht ran und schubste mich an der Schulter. »Hör auf, mit meinem Bruder abzuhängen. Du bist nicht sein Kumpel!«
    »Rodney, ich glaube, du solltest wissen …«, begann ich.
    »Das mein ich ernst!«, schrie er. »Er ist mein Bruder. Meiner! Du kannst nicht mit ihm befreundet sein.«
    Oh Mann, der war echt strunzblöd. Ich versuchte es noch einmal. »Hör zu, Rodney …«
    »Von wegen hör zu.« Er schubste mich noch mal. »Ich warne dich.«
    »Und ich versuche gerade, dir zu sagen, dass du in Kotze stehst!«, brüllte ich. Ich zeigte auf seine Füße. »Guck.«
    Seine Augen wurden riesig, und er machte einen Satz zurück. Ich hatte keine Ahnung, warum Ridley so eine Angst vor Kotze hatte, aber bei Rodney vermutete ich, dass es unter anderem daran lag, was passiert war, als er damals versucht hatte, mich in der Turnhalle in zwei Teile zu reißen. Bei dem Gedanken daran muss ich immer noch grinsen.
    Er würgte und rannte genauso schnell davon wie Ridley.
    »Bereit fürs Mittagessen?«, fragte Mookie.
    »Mittagessen?« Ich starrte ihn an. »Du hast grad gekotzt.«
    »Eben. Jetzt hab ich wieder jede Menge Platz. Außerdem ist heute Taco-Tag. Und das heißt, wir kriegen so viel Salsa, wie wir wollen. Wie genial ist das denn? Los jetzt, lass uns gehen.«
    Ich folgte Mookie in die Kantine.
    »Mir geht’s jetzt echt besser«, sagte er, als wir uns in die Essensschlange einreihten.
    »Hoffentlich geht’s dir noch nicht komplett wieder gut«, sagte ich. »Vielleicht brauchen wir dein Kotztalent ja noch mal.«
    »Ich tu mein Bestes. Hey, guck mal, es gibt auch Hähnchensticks. Mmh, Fingerfood.« Er fing an zu lachen, während er sein Tablett belud.
    »Was ist denn so lustig?«
    »Ich musste nur grad an was denken. Wenn man sich einen Finger in den Hals steckt, muss man kotzen. Aber nicht bei Fingerfood. Ich frage mich warum.«
    »Vielleicht liegt es daran, dass man seine eigenen Finger nicht kaut«, sagte ich.
    »Ich bin ja kein Zombie.« Er hielt seine Hände hoch. »Ich kaue nur manchmal an den Nägeln.«
    »Zombies kauen auch nicht auf ihren Fingern herum«, widersprach ich.
    Als wir zu unserem Tisch kamen, fiel mir auf, dass Adam sich sein Essen von zu Hause mitgebracht hatte. Ich schätze mal, seit dem ekligen Burger hatte er kein Vertrauen mehr in das Kantinenessen. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Manchmal hatte

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