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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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ich Lust, Pizza oder Eis zu essen, aber dem Kantinenzeug trauerte ich sicher nicht nach. Soweit ich gesehen hatte, war dasEssen an der Borloff so ziemlich dasselbe wie das an der Belgosi. Die Portionen waren kleiner, aber es gab genauso viel Schleim, Fett, Knorpel und Undefinierbares.
    Nach dem Essen gingen wir zurück in unsere Klasse. Ich glaube, wir waren mittlerweile alle genervt davon, so eingepfercht zu sein. Sogar die Lehrer sahen aus, als würden sie froh sein, wenn es vorbei war.
    Ridley warf mir einen fiesen Blick zu, als ich reinkam. Aber es gelang mir, ihm aus dem Weg zu gehen, als wir nach Unterrichtsende aus der Schule strömten.
    »Irgendwelche Verabredungen, Shoppingtouren oder so was?«, fragte ich Mookie und Abigail, als wir rausgingen.
    »Nö«, sagten sie.
    »Super. Ich brauch nämlich dringend einen neutralen Ort zum Abhängen«, erklärte ich. »Die Teddysaison wird immer unerträglicher.«
    »Lasst uns zu mir gehen«, schlug Abigail vor. »Ich hab ein paar neue Objektträger für mein Mikroskop.«
    »Ich dachte, du hättest dein Mikroskop bei dem Brand verloren?«, fragte ich. Ihr altes Haus war abgebrannt und all ihre Sachen waren zerstört worden.
    »Das stimmt, aber Dr. Cushing hat mir ein neues geschickt. Und ein Fernglas.«
    »Das ist echt nett von ihr.« Ich hatte Dr. Cushing und Abigail einander vorgestellt, und sie kamen großartig miteinander aus. Dr. Cushing arbeitete für das BUM, aber sie war kein Spion. Sie kümmerte sich um die Agenten und trieb die medizinische Forschung voran.
    »Ich war schon Vögel beobachten«, erzählte Abigail. »Ich habe diese Woche drei verschiedene Falkenarten gesehen, und zweiKardinäle. Wusstet ihr, dass es in der Nähe vom Kaufhausparkplatz scharenweise Landmöwen gibt?«
    »Nö«, sagte ich. »Ich wusste nicht mal, dass es andere Möwen als Seemöwen gibt.«
    Wir liefen rüber zu Abigail. Sie erzählte mir noch eine Menge über alle möglichen Vogelarten. Mein Lieblingsvogel war jedenfalls der Truthahn. Gefüllt und mit Soße.
    Als Abigail eine kurze Verschnaufpause machte, irgendwo zwischen Finken und Staren, sagte Mookie: »Warum schickt Dr. Cushing mir nie was?«
    »Was sollte sie dir denn schicken?«, fragte Abigail.
    »Keine Ahnung«, meinte Mookie. »Vielleicht einen Laser oder sonst irgendwas Cooles. Ja, genau – einen Laser. Das wär fantastisch.« Er schwang mit den Armen herum, als würde er ein Lichtschwert benutzen, und machte dabei Zischgeräusche.
    »Ich glaube nicht, dass sie so einen Laser hat«, wandte Abigail ein.
    »Tja, sollte sie aber.« Mookie machte weiter mit seinem zischenden Schwert. Er tötete zwar keine Aliens, aber er schaffte es tatsächlich, zwei Mülltonnen umzuwerfen.
    Dann fing er an, auf mich zu zielen, und brüllte dabei: »Zombiezerkleinerer! Ab mit dem Kopf!«
    »Komm, lass stecken«, sagte ich genervt.
    Das war natürlich genau das Falsche.
    »Ich kann es nicht stecken lassen, wenn ich es noch gar nicht in dich reingesteckt hab!«
    Den Rest des Weges fuhr er fort, mich mit seinem Fantasielaser in Scheiben zu schneiden, bis ich ihm das Ding wegnahm und es über meinem Knie zerbrach. »Genug jetzt!«
    »Du hast es kaputt gemacht«, sagte er vorwurfsvoll.

    Man sollte meinen, dass man einen Fantasiegegenstand gar nicht kaputt machen kann, aber bei Mookies Vorstellungskraft ist alles möglich.
    Kurz nachdem wir bei Abigail angekommen waren, kam ihre Mutter ins Zimmer und brachte uns Limo. Während sie uns die Getränke reichte, schnupperte sie und sagte: »Vielleicht solltet ihr ein Fenster öffnen. Es ist irgendwie stickig hier drin.«
    Schnell verließ sie das Zimmer. Ich schnupperte. Irgendetwas roch tatsächlich ziemlich gammelig, so wie Adams Hamburger.
    »Bäh. Ist einer deiner Goldfische gestorben?«, fragte Mookie.
    »Ich habe keine Fische«, sagte Abigail. »Und ich halte mein Zimmer sehr sauber.«
    »Irgendwas riecht aber echt verfault«, meinte Mookie.
    »Das muss einer von euch sein«, sagte Abigail. »Jungs riechen, das weiß doch jeder. Vielleicht solltet ihr einfach mal eure Unterhosen wechseln.«
    Wir schnüffelten beide an unseren Achseln. Mookie guckte Abigail an. »Wir sind das nicht«, sagte er. »Wir hatten heut nicht mal Sport. Ich wette, du bist es. Lass mal sehen.« Er ging zu ihr rüber und schnupperte dabei wie ein Kaninchen.
    »Bleib bloß weg mit deiner Nase«, protestierte sie. »Ich rieche nicht. Und ich werde garantiert nicht selbst an mir riechen.«
    »Aber irgendwas stinkt hier.«

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