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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Armen rudernd gelang es ihm im letzten Moment, die Balance wiederzugewinnen.
    Sie konnte nicht nur sehen, sondern sogar spüren, wie er wütend wurde. Sie wusste nur zu gut, was nun auf sie zukam. Er würde sie mit Gewalt nehmen und ihr mit Sicherheit wehtun. Sie wusste, dass es das Beste wäre, sich auf den Rücken zu legen und ihm seinen Willen zu lassen. Aber sie dachte gar nicht daran. Hastig kniete sie sich und hielt ihm abwehrend die Hände entgegen. »Warum habt Ihr mich getäuscht?«
    »Ich habe Euch nicht getäuscht. Ich habe es so gemeint, wie ich es gesagt habe, aber jetzt ist alles anders. Ich habe keine andere Wahl. Haltet still und hört endlich auf, Euch zu wehren.« Entschlossen drückte er sie wieder auf das Bett und warf sich neben sie, einen Arm über ihre Brust und ein Bein über ihre Beine gelegt, damit sie sich nicht bewegen konnte.
    Mit einem Ruck zog er das Hemd nach oben, so dass sie bis zur Taille entblößt war. Für einen kurzen Moment hielt er inne.
    Dann tastete seine Hand zwischen ihre Beine und drückte sie auseinander. Sie fühlte, wie seine Finger sie berührten, in sie eindrangen, und schrie auf.
    Er stieß einen leisen, aber langen Fluch aus. Seine Finger fuhren fort, sie zu befühlen. Sie zuckte zusammen und versuchte sich zu befreien. Dann ließ er sie plötzlich los. Er ging zu dem kleinen Tisch mit dem schmalen Spiegel, betrachtete die Glasgefäße, die dort standen, öffnete eines, roch daran und nickte zufrieden. Sie sah ihm zu, wie er eine beträchtliche Menge Salbe auf seine Finger strich und wieder zu ihr zurückkehrte. Um Himmelswillen, was hatte er vor? Wollte er ihr die Creme in den Rachen drücken? Wollte er sie vergiften, nun, da er hatte, was er wollte? Würde er Rache nehmen, weil sie sich wehrte? Vermutlich war es ihm gleichgültig, ob sie tot oder lebendig war.
    Sie sprang aus dem Bett und rannte zur Tür. Hinter sich hörte sie ihn fluchen, aber sie war schneller. Sie riss die Türe auf und stürzte auf den Korridor, wo ihre nackten Füße auf den harten, kalten Steinboden trafen. Im nächsten Moment stieß sie gegen ein Hindernis. Kräftige Hände schlossen fest sich um ihre Oberarme.
    »Was soll das, Hastings?«
    Es war Lord Graelam. Er schüttelte sie, dann nahm er sie in die Arme. Sie erinnerte sich dumpf, dass sie nichts am Leibe trug als ein Unterhemd, das auch noch vom Kragen bis zum Saum zerfetzt war. Den Kopf biegend suchte sie in dem trüben Licht sein Gesicht. Am ganzen Körper von heftigem Zittern geschüttelt und unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, flehte sie ihn an: »Graelam, bitte hör mich an. Er hat mich getäuscht. Er will mir Gewalt antun. Du musst ihn davon abhalten. Er hatte versprochen, dass er warten würde. Bitte.«
    »Beruhige dich, Hastings«, sagte Graelam. Er sah Severin auf der Schwelle zur Schlafkammer stehen. »Ihr wollt ihr wehtun?«
    Severin hielt die Hand hoch. »Seht selbst, Graelam. Meine Finger sind voller Salbe, um meinem Glied den Weg zu erleichtern. Sie ist trockener als die sarazenische Wüste.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu.
    »Nein!« Es gelang ihr, sich von Graelam loszureißen, doch mit einer schnellen Bewegung hatte er sie gleich wieder in sicherem Griff.
    »Du bist so gut wie nackt, Hastings. Und jetzt hör mir zu. Geh zu Severin. Eure Ehe muss noch heute Nacht vollzogen werden. Wir haben Nachricht, dass eine Schar von Männern - vermutlich de Lucis Soldaten - sich kurz vor Oxborough befinden. Wir haben keine Wahl. Lass ihn den Akt vollziehen, Hastings. Es wird schon nicht so schlimm werden.«
    Sie spürte Severins Arm um ihre Taille. Er hob sie hoch und beförderte sie, unter den Arm geklemmt wie ein Stück Holz, in ihre Schlafkammer zurück. »Ich werde ihr nicht mehr Schmerzen zufügen als nötig«, sagte er über die Schulter und stieß die Tür mit dem Stiefelabsatz zu. Dann drehte er den Schlüssel um, trug sie zum Bett und warf sie auf den Rücken.
    »Rührt Euch nicht vom Heck. Wir bringen es hinter uns, aber Ihr müsst bleiben, wo Ihr seid. Je heftiger Ihr Euch wehrt, desto mehr wird es weh tun.«
    Sie starrte auf seine Finger, die immer noch mit Salbe bedeckt waren. »Was habt Ihr mit der Salbe vor?«
    »Ihr habt doch gehört, wie ich zu Graelam sagte, dass Ihr völlig trocken seid. Damit geht es leichter. Zum Teufel mit Euch, wisst Ihr denn gar nichts?«
    »Verlasst sofort mein Schlafzimmer. Ihr habt kein Recht, hier zu sein. Ich bestehe darauf, dass ihr Euer Versprechen haltet. Diese

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