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Schlossblick: Kollers fünfter Fall (German Edition)

Schlossblick: Kollers fünfter Fall (German Edition)

Titel: Schlossblick: Kollers fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Imbsweiler
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auf, streckte sich, reckte
den Hals, ließ das Kinn kreisen. »Man fühlt sich gleich zehn Jahre jünger nach Ihrer
chinesischen Spezialmassage.«
    »Japanisch«, verbesserte ich und schüttelte meine Finger aus. Ganz
schön anstrengend, so ein bisschen Kopfhautkneten.
    »Japanisch, genau. Waren Sie mal in Japan? Man könnte meinen, Sie hätten
dort eine Fortbildung besucht.«
    »Nö. Zu weit für mich. Da kommt man nicht mit dem Fahrrad hin.«
    »Sie würden sicher einen Weg finden, Herr Koller. Schön, wer ist der
Nächste?«
    »Chris«, sagte Herr Greiner.
    »Nee, geh du mal«, sagte Herr Sorgwitz.
    »Moment!«, rief ich. »Wieso der Nächste? Von Ihren Untergebenen war
nie die Rede!«
    »Und ob es das war.« Fischer rieb sich die Hände.
    »Nur über meine Leiche!«
    »Bitte keine falschen Versprechungen«, sagte Greiner
und stand auf. »Dann werde ich es mal versuchen. Hoffentlich ist kein Wasserstoffperoxid
in der Nähe.« Sein Kollege fuhr sich grinsend über die weißblonden – naturblonden!
– Stoppelhaare.
    »Nie und nimmer«, beharrte ich. »Herr Fischer,
das können Sie mir nicht antun. Ich habe doch jetzt schon einen Krampf in allen
Fingern. Und die Köpfe von denen sind viel größer als Ihrer! Außerdem weiß ich nicht,
was diese jungen Leute sich heutzutage alles in die Haare schmieren. Nachher kriege
ich Ausschlag unter den Fingernägeln.«
    »Reden Sie nur weiter.« Kommissar Greiner nahm
Platz, lehnte sich zurück und schloss die Augen. »So hübsch im Ton der Verzweiflung.
Dabei kann ich mich am besten entspannen.«
    Sein Chef gähnte.
    »Herr Fischer!«, rief ich. »Das ist gegen unsere Vereinbarung! Ich
sollte nur Sie massieren, nicht diese beiden …« Ich verstummte. Das Wort Volltrottel
schien mir unangebracht, wenn einem eine Anzeige wegen Behinderung polizeilicher
Ermittlungen drohte.
    »Wollen Sie nun, dass wir die Anzeige zurückziehen?«, erwiderte Kommissar
Fischer denn auch prompt. »Es liegt einzig und allein an Ihnen. Ja oder nein?«
    »Aber ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Es ging immer nur
um Sie, nicht um irgendwelches Fußvolk! Sind Sie nun der Chef oder nicht?«
    »Gut, dann rufen wir eben Ihre Frau an und fragen, wie sie es gemeint
hat. Ob sich die Wiedergutmachungsmassage auch auf meine – wie sagte sie noch? –
feschen jungen Mitarbeiter erstreckt. Hier ist das Telefon, Herr Koller.« Er schob
mir den von vielen Behördenfingern speckigen Apparat zu.
    »Lieber nicht«, stöhnte ich. »Am Ende muss ich noch den Hausmeister
massieren.«
    »Der hat eine Glatze«, sagte Greiner und faltete die Hände vor der
Brust. »Geht’s jetzt los?«
    Ich widerstand der Versuchung, ihn kräftig in die
Ohren zu kneifen, und machte mich an Teil zwei meiner Strafarbeit. Dreimal Massage
für eine klitzekleine Handyentführung! Hätte Gizem in ihrer Treuherzigkeit nicht
erzählt, dass ich sie nur aufgrund von Schallmos Anrufliste aufgespürt hatte, und
wäre Tischfußball-Kurt, zum Verbleib des Handys befragt, nicht eingeknickt, der
Schlappschwanz – dann, ja, dann wäre die Geschichte eventuell glimpflich für mich
ausgegangen. So aber hatte mir Kommissar Fischer mit juristischen Folgen und, schlimmer,
mit dem Entzug seiner Freundschaft gedroht. Die ich zwar noch lange nicht besäße,
aber gewissermaßen ins Vorzimmer seines erweiterten Bekanntenkreises hätte ich es
geschafft, und dann sei da ja noch seine Gattin, die mich Schwerenöter in ihr großes
Herz geschlossen habe und es gewiss nicht überlebte, wenn sie von meinem perfiden
Vertrauensbruch hörte.
    »Seien Sie froh«, sagte Fischer, »dass Ihre Frau
ein gutes Wort für Sie eingelegt hat. Sonst säßen Sie jetzt nicht hier, sondern
vor einem Strafrichter.«
    »Sehr nett übrigens, Ihre Frau«, sagte Greiner.
    »Exfrau«, murmelte ich.
    »Und mit einem unbestechlichen Blick für ihre Mitmenschen«, ergänzte
Sorgwitz, der immer noch im Manuskript meines neuen Krimis blätterte.
    »Immerhin habe ich Ihnen den Täter im Fall Schallmo geliefert«, zog
ich meinen letzten, wirklich allerletzten Trumpf aus dem Ärmel.
    »Haben Sie?«, gab Kommissar Fischer zurück. »Richtig, ich erinnere
mich. Und dafür sagen wir Ihnen brav Danke. Aus vollem Herzen. Herr Greiner, Herr
Sorgwitz!«
    »Danke«, leierten die beiden in gewohnter Synchronizität.
    »Das reicht, meine Lieben. Wir wollen es nicht übertreiben. Wie mein
Hausarzt immer rät: Gehen Sie Übertreibungen aus dem Weg, Herr Fischer!« Er sah
mich scharf an. »Manchmal frage

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