Schlucht der Daemonen
–«
Die Hopser nahmen an Höhe zu, nun begleitet von keuchenden Atemgeräuschen.
»Ka-nin-chen-lö-chern und Schlan-gen aus-ge-setzt ist?«
Donovan wartete mit seiner Antwort und gab Justus und dessen überschüssigen Pfunden erst mal Zeit, sich in den Sattel zu schwingen, obwohl man bei dem, was der Erste Detektiv da veranstaltete, nicht gerade von schwingen sprechen konnte. Justus hievte sich nämlich eher ächzend und stöhnend an seinem Pferd empor und es sah zeitweise sogar mehr danach aus, als wollte er das bedauernswerte Tier in den Staub ringen, so wie er an dem armen Vierbeiner dranhing. Aber schließlich saß auch er einigermaßen gerade im Sattel und Donovan konnte ihm auf seine Frage antworten.
»Ich kümmere mich immer persönlich um Dancer. Damit kann ich hundertprozentig sicher sein, dass er nicht falsch behandelt oder gefüttert wird. Außerdem hängt er sehr an mir und würde mich sicher vermissen, wenn ich ein paar Tage nicht da wäre.«
Ein leises Schnalzen mit der Zunge und der schwarze Hengst setzte sich gemächlich in Bewegung. Hinter Donovan ritt Sealer, dann kamen Peter und Bob, und als Justus ein paar Mal auf seinem Sattel hin- und hergerutscht war, setzte sich auch sein Pferd in Schritt. Den Abschluss der Gruppe bildete Jones, der das Proviantpferd am Halfter mit sich führte.
Peter warf noch einmal einen letzten Blick zurück zum Transporter, der auf dem kleinen Parkplatz am Rande des Highways wie ein urzeitliches Ungetüm friedlich in der Sonne döste. Nachher würden ihn zwei von Donovans Männern abholen und sie alle in ein paar Tagen wieder aufsammeln, wenn ihr Chef sie per Handy benachrichtigte.
Und plötzlich wurde dem Zweiten Detektiv schlagartig klar, dass sie von nun an alleine hier draußen waren. Fern jeder Zivilisation machten sie sich auf in eine Wüste, in der nicht nur alle möglichen gefährlichen Tiere zähnefletschend hinter Büschen und unter Steinen lauerten.
Kleiner Fuchs
Der Ritt führte sie zunächst am Highway entlang durch eine trockene Steppenlandschaft, in der hier und da ein paar Kak-teen ihre stachligen Arme der flirrenden Sonne entgegenstreckten. Es ging ein mäßiger Wind, der anfangs noch für etwas Kühlung sorgte. Aber am späteren Vormittag hatte er der zunehmenden Hitze nichts mehr entgegenzusetzen.
Nach etwa zwei Stunden bog Donovan nach einem kurzen Blick auf die Landkarte rechts vom Highway ab und schlug einen kleinen Pfad ein, der nun direkt in die Wüste hineinführte. Links von ihnen türmten sich die Wände des Hochplateaus wie steinerne Wolken in den mattblauen Wüstenhimmel, während sich vor ihnen in der brütenden Hitze ein staubiges Flirren bis zum Horizont ausbreitete.
Der Weg wurde aber zunächst einmal immer steiniger. Kleinere Granitkiesel und größere Felsbrocken durchsetzten nach und nach den weichen Steppenboden und bald befand sich die Gruppe in einem weiten Areal, das von ausgetrockneten Flussbetten und schmalen Cañons durchzogen war und in dem sich ihnen immer wieder bizarre Felsformationen in den Weg stellten.
Die Pferde mussten in dieser trostlosen Mondlandschaft nun auch sehr viel genauer aufpassen, wo sie hintraten, und die Abhänge und Anstiege, die in die Cañons hinein- und wieder herausführten, waren oft atemberaubend steil und gefährlich.
»Beugt den Oberkörper immer so, dass ihr in der Senkrechten sitzt! Beim Runterreiten nach hinten lehnen, beim Anstieg nach vorne!«, erklärte Donovan und machte vor, was er meinte. »Habt keine Angst! Die Pferde wissen, was sie tun müssen. Lasst sie sich ihren Weg selbst suchen! Vertraut ihnen!«
Das war leichter gesagt als getan, wie die drei ??? oft genug feststellen mussten. Immer wieder gab der bröcklige Boden unter den Hufen nach, sodass die Pferde ins Rutschen kamen und erst wieder stolpernd Halt suchen mussten.
»Liebes Pferd, braves Pferd, gutes Pferd!«, murmelte Peter daher gebetsmühlenartig vor sich hin, als Snowflake einmal einen besonders steilen Hang hinuntertorkelte.
»Könntest du mal mit deinem Gebrabbel aufhören, Peter! Du machst mein Pferd ganz nervös«, flüsterte Bob, der seine Stute auf keinen Fall erschrecken wollte. Sie stellte ohnehin schon die ganze Zeit die Ohren steil auf, weil sie Peters Beschwörungsformeln alles andere als beruhigend zu empfinden schien.
Justus sagte die ganze Zeit über lieber gar nichts, denn er wollte sein Pferd auch nicht durch die kleinste Erschütterung aus dem Gleichgewicht bringen. Selbst das Atmen
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