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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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drehten ihre Runden am stahlblauen Himmel, hungrige Geier stürzten sich kreischend auf verdurstende Detekti–
    »Und warum müssen wir dahin?«, unterbrach in diesem Augenblick Bob Peters Albträume.
    »Weil die Kitanemuk bestimmt zunächst zum Schatz wollen, um sicherzugehen, dass die Legende wirklich wahr ist«, antwortete Donovan.
    »Und sollte wirklich jemand anderes dahinterstecken, wird er ebenfalls dorthin unterwegs sein«, überlegte Justus. »Denn wenn er die Kitanemuk von der Erfüllung der Sage überzeugen will – wozu auch immer –, muss er irgendetwas vorweisen. Er wird vermutlich ein angebliches Versteck herrichten und alles so aussehen lassen wollen, dass die Kitanemuk der Meinung sind, in der Schatzkammer von Grauer Wolf zu stehen. Einen Schatz würde es dann zwar natürlich nicht mehr dort geben – den Indianern würde man wahrscheinlich irgendwas von einem Raub oder so erzählen, der vor langer Zeit geschehen ist –, aber das würde der Legende ja keinen Abbruch tun.«
    »Klar!«, verstand Bob. »Die Indianer müssen ja nur daran glauben, dass Lady sie wirklich zum Versteck des Schatzes geführt hat und dass Lady damit das legendäre Pferd ist, das sie in eine glanzvolle Zukunft führen wird.«
    Die drei ??? kamen noch überein, dass sie sich die E-Mail-Lawine unter diesen Voraussetzungen sparen konnten, und schließlich schlug sich Donovan auf die Schenkel und stand auf. »Wer auch immer meine Lady gestohlen hat«, sagte er überzeugt, »wird sich da jedenfalls herumtreiben. Da bin ich mir ganz sicher.«
    Peter schnaufte schicksalsergeben und fand sich mit dem Unvermeidlichen ab. »Na gut, meinetwegen. Dann fahren wir aber am besten morgen Mittag da mal raus. Vormittags habe ich nämlich Fußballtraining und am Abend möchte ich noch ein bisschen joggen gehen.«
    Peter, das Sportass der drei ???, war eigentlich dauernd mit irgendwelchen körperlichen Aktivitäten beschäftigt, die Justus schon den Schweiß aus den Poren trieben, wenn er nur an sie dachte. Aber in den Ferien war der Zweite Detektiv stets besonders ehrgeizig, was seine Fitnessprogramme anging. Jeder Tag war genauestens durchgeplant, jede Stunde sah andere Übungen vor und jeder Muskel bekam seine speziellen Trainingseinheiten. Aber das Fußballtraining und die zehn Kilometer, die er als ein bisschen Joggen betrachtete, sollte sich Peter diesmal verkneifen müssen.
    »Wir können da nicht einfach hinfahren«, klärte ihn nämlich Justus auf.
    »Wie? Wieso nicht?« Peter sah seinen Freund irritiert an.
    »Hier, sieh dir mal die Karte an! Die Schlucht der Dämonen liegt in einem Teil der Wüste, in den keine Straße führt. Und außerdem gehört es zu einem Naturschutzgebiet, das für Autos gesperrt ist.« Justus zeigte mit dem Finger auf eine dünne rote Linie, die sich um das betroffene Gebiet schlängelte, und deutete dann auf die Kartenlegende, wo diese Linien als Grenzen von Naturschutzreservaten erklärt waren.
    »Ja, und wie kommen wir dann zu der … ähm … na, ihr wisst schon …?«, fragte Peter, der den Namen Schlucht der Dämonen nicht unnötig oft hören wollte. »Sollen wir vielleicht hinlaufen oder was?«
    »Nein«, schaltete sich Donovan da ein, »wir reiten hin!«
    »Reiten?«, stieß Bob verblüfft hervor.
    »Reiten!«, stöhnte Justus und griff sich unwillkürlich an sein Hinterteil, durch das bei dem Wort reiten einer jäher Schmerz gezuckt war.
    »Reiten!«, wiederholte jedoch Peter begeistert. Das war Musik in seinen Ohren! Reiten! Das bedeutete ein ausgiebiges Training der Adduktoren, der Waden- und Rückenmuskulatur und des Gleichgewichtssinnes! Und frische Luft in rauen Mengen!
    »Ja, reiten«, bestätigte Donovan noch einmal. »Wir fahren mit dem Pferdetransporter so nah wie möglich an das Gebiet heran, nehmen Proviant für ein paar Tage mit und dann geht’s los! Sagen wir, morgen früh um fünf bei mir?«
    Der Cowboy wartete die Antwort der drei ??? erst gar nicht ab, sondern tippte sich zum Abschied nur kurz an die Hutkrempe und verschwand dann voller Tatendrang aus dem Campinganhänger.
    Bob setzte sich verdattert auf einen Stuhl, Peter blieb der Mund offen stehen und Justus murmelte skeptisch: »Ich glaube, so früh läutet mein Wecker gar nicht.«
     
    Die aufgehende Sonne des nächsten Tages sah dann einen großen Pferdetransporter, der eine mächtige Staubwolke hinter sich herzog, über einen einsamen Highway Richtung Osten donnern. Am Steuer saß Ewan Donovan, die Augen konzentriert auf den

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