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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Asphalt gerichtet. Neben ihm studierte Pit Jones eine Landkarte und auf dem zweiten Beifahrersitz döste ein weiterer Angestellter von Donovan, ein Mann namens Max Sealer, unter einem in die Stirn gezogenen Hut vor sich hin.
    Die drei Jungen auf dem Rücksitz wirkten im Vergleich zu den sonnengebräunten Cowboys recht bleich, was aber vor allem daran lag, dass sie sonst nie um vier Uhr morgens aufstehen mussten. Bob gähnte dazu unablässig vor sich hin, sodass man schon Angst bekommen konnte, dass er den Mund vielleicht irgendwann nicht mehr zubekäme. Justus stierte nur bleiern nach vorne durch die Windschutzscheibe, wobei er allerdings nichts wahrnahm. Dazu war er noch viel zu müde. Und Peter fielen immer wieder die Augen zu und der Kopf nach vorne. Dann schlug er ihn sich am Vordersitz an und wachte wieder auf.
    »Wie weit« – ein lautes Gähnen – »ist es noch?« Bob blickte träge in Richtung Justus.
    »Hm? Ah so, Justus Jonas, Erster Detektiv.« Justus war ganz woanders – oder nirgendwo.
    »Gut«, nickte Bob und gähnte wieder.
    »Das war kein Abseits!«, rief auf einmal Peter und riss die Augen auf. Er blickte sich verstört um, schien kurz wach zu werden, versank aber dann wieder mit flatternden Lidern in seinen unruhigen, traumwirren Halbschlaf.
    Die Fahrt dauerte ungefähr drei Stunden, von denen die drei ??? kaum etwas mitbekamen außer einem beständigen, einschläfernden Schaukeln und hin und wieder ein paar Landschaftsfetzen, die am Fenster vorüberflogen. Jeder von ihnen fühlte sich wie erschlagen, als sie schließlich kurz nach acht ein abruptes Bremsen und Donovans lautes »Wir sind da!« aus dem mehr oder weniger erholsamen Dösen riss.
    »Frühstück?«, stammelte Peter und schaute benommen auf. Aber vor ihm dampften keine Eier mit Würstchen und blubberten keine Cornflakes in der kühlen Milch. Grau-braunes Steppenland, das die morgendliche Sonne in ein staubiges Licht tauchte, breitete sich um ihn herum aus. Und etwas weiter entfernt erhob sich ein mächtiges Tafelplateau, dessen steile Wände drohend in den Himmel wuchsen.
    »Jetzt bekommt ihr erst mal einen schönen, starken Kaffee, dann geht’s euch gleich besser«, meinte Sealer und stieg aus dem Wagen. Aus einer eigenen Kammer hinter dem Fahrerhäuschen holte er dann den Proviant heraus und goss aus einer Thermosflasche jedem einen Becher Kaffee ein, während Jones und Donovan die Pferde entluden und auf den Ritt vorbereiteten.
    Obwohl die drei ??? ansonsten keinen Kaffee tranken, sahen sie sich angesichts ihrer jämmerlichen Verfassung gezwungen, auf alles zurückzugreifen, was sie aufwecken konnte. Und tatsächlich war dieser Kaffee dazu das geeignete Mittel. Ein Schluck von dem bitteren, pechschwarzen Gebräu reichte jedem der drei Jungen, um augenblicklich hellwach zu sein, denn das Zeug schmeckte so scheußlich, dass alle Sinne in ihnen Sturm läuteten.
    »Danke!«, hustete Justus und reichte Sealer seinen Becher genauso wie Peter und Bob, die sich angewidert schüttelten. »Der weckt ja Tote auf!«
    Sealer grinste, kippte die Reste zurück in die Thermosflasche und leerte seinen Becher in einem Zug. Dann trug er die Ausrüstung und die Lebensmittel zu den Pferden und half, sie zu satteln.
    Eine Viertelstunde später war der kleine Trupp abmarschbereit. Donovan ritt seinen Hengst Dancer, seine beiden Männer zwei Füchse, Bob einen Schimmel, Justus einen kleinen, dicken Falben und Peter bekam das Pferd, das er damals bei dem Fotografen zunächst mit Dancer verwechselt hatte.
    »Der sieht ja genauso aus wie Ihrer«, staunte der Zweite Detektiv auch dieses Mal und sah Donovan verblüfft an.
    »Ja, aber an der kleinen mondförmigen Blesse, die Dancer auf der Stirn hat, kann man die beiden gut unterscheiden«, erwiderte Donovan und stieg auf. »Außerdem ist Snowflake schon sehr viel älter als Dancer und bei Weitem nicht so schnell und temperamentvoll.«
    »Snowflake? Schneeflocke? Heißt mein Pferd so?«, fragte Peter erstaunt, denn immerhin stieg er gerade auf einen pechschwarzen Rappen.
    Donovan zwinkerte ihm vergnügt zu.
    »Und warum nehmen Sie«, erkundigte sich nun Justus und wuchtete seinen linken Fuß in den Steigbügel, »Dancer mit? Ich dachte –«
    Seine Hände griffen nach dem Horn des Westernsattels.
    »… er sei so wertvoll. Wäre es dann nicht besser –«
    Ein rhythmisches Gehopse auf dem rechten Fuß leitete die Aufstiegsphase ein.
    »… er blie-be zu Hau-se im Stall, wo er nicht der glü-hen-den So-nne

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