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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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dosierte er bewusst und versuchte dabei die Luft so gleichmäßig wie möglich ein- und ausströmen zu lassen.
    Aber Donovans Tiere waren sehr gut trainiert und dazu äußerst gelassen und trittsicher. Als liefen sie auf ebener Fläche in weichem Sand dahin, setzten sie auch in diesem unwegsamen Gelände mit traumwandlerischer Sicherheit einen Fuß vor den anderen, und selbst wenn sie einmal ins Straucheln gerieten, fingen sie sich und ihren Reiter sofort wieder ab.
    Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass den drei ??? nach etwa eineinhalb Stunden der Schweiß in Strömen übers Gesicht lief und jede einzelne ihrer Muskelfasern sich in äußerster Angespanntheit verkrampft hatte. Selbst das Aufatmen tat weh, als sie schließlich ein kleines Plateau erklommen hatten und vor sich nun flache Steppe sahen.
    »Können wir mal ’ne Pause machen?«, hauchte Justus, der geistig noch immer in gefährlichem Terrain ritt und daher sein Pferd nicht durch seine Stimme erschrecken wollte.
    »Pause?«, rief Donovan laut, da er Justus’ Gezischel kaum verstanden hatte. »Klar! Lasst uns nach einem schönen Platz Ausschau halten.«
    Für einen Moment schoss dem Ersten Detektiv bei Donovans Gebrüll – als solches empfand er es zumindest – der grässliche Gedanke durch den Kopf, dass sein Pferd nun unweigerlich und zu Tode erschrocken auf die nächste Schlucht zurasen und sich samt seinem Reiter dort hinunterstürzen müsste. Aber auch diesmal blieb das Tier völlig ruhig. Nur der übernervöse Junge auf seinem Rücken irritierte es etwas, da es dessen Angespanntheit förmlich riechen konnte.
    Im Schatten eines großen Felsens, um den herum einige Gruppen halb vertrockneter Indigo- und Kreosotsträucher standen, durften die drei ??? endlich absteigen. Während Jones die Pferde versorgte, Donovan sich um seinen Dancer kümmerte und Sealer ein kleines Picknick vorbereitete, das aus heißen Bohnen mit Speck, Brot und Wasser bestand, ließen die drei Jungen sich einer nach dem anderen erschöpft zu Boden gleiten.
    Dabei fiel allerdings auf, dass jeder von ihnen es peinlichst vermied, mit dem Körperteil aufzukommen, das ihm gerade am meisten wehtat, und das war bei jedem das gleiche. Peter und Bob lagen daher auf der Seite und stützten sich auf ihren Ellenbogen ab, während Justus gleich in die Bauchlage ging.
    »Jetzt weiß ich erst, wie sich so ein Fußball nach einem harten Match fühlen muss«, jammerte Peter und blickte vielsagend auf sein verlängertes Rückgrat.
    »Irgendwann sterben da sicher die Nerven ab und dann spürt man nichts mehr«, hoffte Bob. Nur so konnte er es sich im Moment erklären, dass es Leute gab, die ihr halbes Leben im Sattel verbrachten. Die mussten einfach zwischen Steißbein und Oberschenkeln taub sein.
    »Hm«, stöhnte Justus leidend, der das Gefühl hatte, nur noch aus Hintern zu bestehen.
    Aber nach dem Essen, das der Erste Detektiv allerdings bäuchlings zu sich nahm, ging es allen schon etwas besser. Peter fragte sich zwar kurzzeitig, ob die spezielle Wirkung von Bohnen auf die Verdauung das Reiten nicht noch zusätzlich erschweren würde, beteiligte sich dann aber auch an den weiteren Planungen.
    »Nach Nordosten? Liegt dort die Schlucht der Dämonen?«
    »Genau«, antwortete Donovan mit einem Blick auf die Karte, »aber wir müssen einen kleinen Umweg zu diesen Wasserläufen hier machen, die man von dem Kanal abgezweigt hat, der sich von San Diego zum Parker-Damm erstreckt. Unsere Wasservorräte reichen sonst nicht.«
    »Und wann sind wir dann ungefähr da?«, fragte Justus leise, um sich keinen unnötigen Erschütterungen auszusetzen.
    »Ich schätze, so gegen übermorgen Mittag oder Abend. Was meinst du, Pit?«
    »So ungefähr«, erwiderte Jones knapp.
    »Na gut, dann wollen wir mal wieder, oder?«, fragte Donovan.
    Peter nickte tapfer und erhob sich. Justus brüllte zwar innerlich »NEIN!«, ließ aber nur ein zustimmendes Grunzen verlauten und schob sich schon einmal wie ein Wurm zusammen, um aufzustehen. Doch Bob hatte noch ein Problem.
    »Äh, ein Toilettenhäuschen haben Sie nicht auf dem Proviantpferd dabei, oder?«
    »Nimm die große Toilette!«, lachte Donovan und wies mit einer ausladenden Armbewegung auf die Wüstenlandschaft um sie herum.
    Bob lächelte gequält, holte sich noch ein paar sanitäre Utensilien aus den Packtaschen und schlug sich dann in die Büsche.
    Die anderen waren eben dabei, die Sachen zusammenzupacken und auf den Pferden zu verstauen, als ein

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