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Schluessel zur Hoelle

Schluessel zur Hoelle

Titel: Schluessel zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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blickte zu den Sternen auf. Dann sagte sie in einem Ton, als leiere sie etwas mühsam auswendig Gelerntes herunter: »Paul Chavasse, geboren 1928 in Paris, Vater Franzose, Mutter Engländerin. Studium an der Sorbonne, in Cambridge und Harvard. Dr. phil. Moderne Sprachen. Bis 1954 Universitätslektor. Seither…«
      Sie hielt inne und betrachtete ihn nachdenklich. Chavasse zündete sich eine Zigarette an. Seine Müdigkeit war verflogen. »Seither…?«
      »Geführt werden Sie als Dritter Sekretär, aber Sie sehen bei Gott nicht so aus.«
      »Wie sehe ich denn Ihrer Meinung nach aus?« fragte Chavasse leise.
      »Ach, ich weiß nicht. Jedenfalls wie jemand, der weit herumgekommen ist.« Sie nippte an dem Champagner, dann sagte sie: »Wie war’s in Albanien? Ich hätte nicht gedacht, daß Sie heil herauskommen. Als unsere Verbindung mit Tirana zusammenbrach, haben wir Sie abgeschrieben.«
      Sie legte den Kopf zurück und lachte wieder leise, und im gleichen Moment sagte hinter Chavasse eine Stimme: »Hat Sie dich in die Zange genommen, Paul?«
    Murchison, der Erste Sekretär, schlenderte über die Terrasse auf sie zu. Er war ein gutaussehender, gebildeter Mann mit einem sympathischen, sonnengebräunten Gesicht; auf der linken Brustseite seines Jacketts prangte eine bunte Ordenspange.
      »Ich weiß noch nicht recht, was ich davon halten soll. Für meinen Geschmack weiß sie ein bißchen zuviel über mich.«
      »Das wundert dich?« sagte Murchison. »Francesca arbeitet für S2. Sie hat die ganze letzte Woche in Funkverbindung mit dir gestanden. Eine unserer besten Mitarbeiterinnen.«
      Chavasse sah sie überrascht an. »Sie waren es, die die Meldung aus Skutari weitergegeben und mich aufgefordert hat, das Land zu verlassen?«
      Sie verneigte sich. »Freut mich, Ihnen zu Diensten gewesen zu sein.«
      Bevor Chavasse etwas darauf erwidern konnte, packte Murchison ihn am Arm. »Bezähme deine Gefühle, Paul. Dein Chef ist eben gekommen. Er will dich sprechen. Ihr könnt später eure Erinnerungen austauschen.«
      Chavasse drückte ihr lächelnd die Hand. »Abgemacht. Bis später also.«
    »Ich warte hier«, sagte sie, und er folgte Murchison.
      Sie schoben sich durch den überfüllten Ballsaal zur Eingangshalle und stiegen über eine breite Treppe zum ersten Stock hinauf.
      In dem langen, mit dicken Läufern ausgelegten Korridor war es still, und die Musik, die leise vom Ballsaal heraufdrang, schien aus einer anderen Welt zu kommen. Sie gingen den Korridor ein Stück hinunter, dann bogen sie in einen kürzeren Seitengang ein und blieben vor einer weißlackierten Tür stehen.
      »Hier herein, Alter«, sagte Murchison. »Bleib nicht zu lange. In einer halben Stunde beginnt ein Kabarett. Das darfst du unter keinen Umständen versäumen.«
      Er kehrte durch den Gang zurück, und Chavasse klopfte an die Tür, öffnete sie und trat ein.
    Es war ein kleines, einfach eingerichtetes Büro, dessen Wände in einem unauffälligen Grün gestrichen waren. Die junge Frau, die am Schreibtisch saß, war üppig und trotz ihrer dunklen, dick gerahmten Lesebrille sehr hübsch.
      Sie blickte auf, und Chavasse grinste. »Welche Überraschung!«
      Jean Frazer nahm die Brille ab und musterte ihn erfreut. »Sie sehen ziemlich mitgenommen aus. Wie war’s in Albanien?«
      »Scheußlich«, sagte Chavasse. »Kalt und feucht. Und von internationaler Brüderlichkeit nicht viel zu merken.« Er setzte sich auf die Schreibtischkante und nahm eine Zigarette aus einer mit Silber eingefaßten Teakdose. »Was führt Sie und den Alten denn hierher? So wichtig ist doch die albanische Sache nun auch wieder nicht.«
      »Wir waren in Bonn, bei einer Konferenz der NATOGeheimdienste. Als wir erfuhren, daß Sie aus Albanien herausgekommen sind, beschloß der Chef, nach Rom zu fahren, um sich gleich von Ihnen Bericht erstatten zu lassen.«
      »Das ist doch nicht der einzige Grund«, sagte Chavasse. »Hat der alte Bastard etwa schon wieder einen neuen Auftrag für mich?«
      »Fragen Sie ihn doch selbst«, sagte sie. »Er erwartet Sie.« Sie deutete mit dem Kopf auf eine mit grünem Stoff bespannte Tür. Chavasse starrte die Tür einen Moment an, dann seufzte er tief und zerdrückte seine Zigarette im Aschenbecher.
      Der Raum war halbdunkel; nur auf dem Schreibtisch brannte eine Stehlampe. Der Mann, der am Fenster stand und auf die Lichter von Rom hinausblickte, war mittelgroß. Er hatte ein irgendwie

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