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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mikrofone, was?« sagte er stolz. »Das ist Präzisionsarbeit. Damit kann man das Seufzen einer träumenden Maus aufnehmen. Kind, welches Temperament du hast. Wozu so ein Tonband gut ist.«
    »Es ist gemein von dir, was du getan hast«, sagte Rita böse. »Lösch das Band.«
    »Erst anhören bis zum bitteren Ende. Generalproben muß man durchstehen, sonst wird die Premiere nichts.« Ostra beugte sich vor. »Jetzt muß die Stelle kommen, wo du sagst: Ich könnte mich für dich verbrennen lassen …«
    Mit einem Satz sprang Rita auf. »Ich hasse dich!« sagte sie laut. »Ja, ich hasse dich!«
    »Das haben große Lieben so an sich.« Ostra feixte. »Da alle Mikrofone in den anderen Zimmern nach der gleichen Art angeschlossen sind, können wir zufrieden sein. Der erste Abschnitt ist damit beendet. Nun kommen das Personal und die Kunden dran. Mein Gott, starr mich nicht so wütend an, Rita. Ist es denn eine Schande, daß du in der Liebe plötzlich zu lispeln anfängst …?« Ostra lachte laut. »Das habe ich nie bemerkt. Dazu brauchte ich tatsächlich ein Tonband.«
    Mit verzerrtem Gesicht holte Rita das bespielte Band aus dem Versteck unter der eingebauten Hausbar des ganz in Rosa-Gold gehaltenen Salons. Dort brannte in einem offenen Kamin ein Feuer. Auch zur Probe. Sie riß das Tonband hoch, warf es mit einem wütenden Schwung in die Flammen und sah zu, wie es verglühte.
    Drei Tage brauchte Ostra noch, ehe die Villa bewohnt war. Es zogen fünf Mädchen ein, junge Dinger mit fabelhaften Figuren, langmähnig und dumm. Zum Nachwuchs der Münchner Matratzenmiezen gehörend, waren sie glücklich, nun plötzlich Stars zu werden, mit einem luxuriösen Zimmer, modernster Garderobe und einer Beteiligung von 20 Prozent der Kunden. Die übrigen 80 Prozent waren Anteil der Chefin, beziehungsweise dienten sie zur Deckung von Miete und Verpflegung.
    Von dem Tage der ›Betriebsfertigkeit‹ an, wie Ostra es nannte, trat er nicht mehr in Erscheinung. Nun war Rita Camargo die Chefin, leitete das Haus wie ein Hotel, stellte zwei Serviererinnen ein, zwei Köchinnen und zwei Küchenmädchen. Unterdessen schrieb Ostra eine Anzahl Briefe. Die Adressen entnahm er einer mitgebrachten Liste. In seinen höflichen Schreiben bat er um den Besuch der gesellschaftlichen Veranstaltungen in der Villa in Bogenhausen und nannte als Empfehlung der Lauterkeit einen Namen aus Paris.
    Dieser Name war ein Zauberwort. Er ließ alle Angeschriebenen, die diesen Namen kannten, zu Brüdern werden. Jeder wußte es vom anderen, und so etwas verbindet und verpflichtet auch.
    »Am 1. Oktober ist Eröffnung, mein Schatz«, sagte Ostra, nachdem alle Briefe zur Post gegeben waren. »Du reservierst dich für Oberst Hornby. Er kommandiert eine Raketeneinheit. Sind die Mädchen geschult?«
    »Ich habe ihnen gesagt: Wenig sprechen, fleißig zuhören und dabei lieb sein.«
    »Du bist ein Goldkind, Rita!« Ostra zog sie an sich und küßte sie. »Noch eine Tonbandprobe?«
    »Wenn man hören will, wie ein Schuft erwürgt wird … bitte.«
    Aber sie sagte es nicht böse. Wer konnte Peter Ostra etwas übelnehmen? Er war ein Mann, von dem Gott geträumt hatte, als er Adam erschuf.
    In diesen Tagen hatte Herbert Bruckmayer ein Riesenpensum an Recherchen hinter sich gebracht. Von Bonn kamen keine neuen Nachrichten als nur noch die eine, die CIC-Major Britton und auch Bruckmayer nicht freundlicher stimmte. Der Informant aus Argentinien wußte nun ganz genau, daß der Geheimnisvolle in Deutschland war. Ein Telegramm war eingetroffen: Bin gelandet. Ohne Unterschrift.
    Britton rief Bruckmayer sofort an. »Wie weit sind Sie?« fragte er.
    »Alle Personen, die ich bisher untersuchte, sind harmlos. Es fehlen noch neun. Und dann ist Ende.«
    »Das habe ich gewußt.« In Brittons Stimme lag Schadenfreude. »Als ob der Kerl mit einer direkten Maschine kommt. Der kann sogar von Köln mit der Eisenbahn eingetroffen sein. Wissen Sie was?«
    »Nein.«
    »Wir hängen die Listen auf den Lokus und warten ab. Waffengeschäfte fliegen früher oder später doch auf.«
    »Also wieder der große Zufall.«
    »Kennen Sie einen anderen Job, he?« Major Britton schnaufte durch die Nase. »So long, Kollege! Hier hilft auch deutsche Gründlichkeit nicht mehr.«
    Das war ein Irrtum, wie sich gegen Abend herausstellte.
    Bruckmayers Sturheit hatte den ersten Erfolg. Auf der Liste des Fluges 168 Buenos Aires-München war er bei dem Namen Peter Ostra angekommen. Aus Buenos Aires waren mittlerweile per

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