Schluss mit frustig
Humorpotenzial, das Sie in sich tragen, können Sie mit einem untätigen Vulkan vergleichen. Er raucht vielleicht ein bisschen, aber was wirklich los ist, sieht von außen niemand. Einen aktiven Vulkan erkennt man schon von Weitem. Er sprüht vor Energie. Erwecken Sie Ihr Humorpotenzial, das in Ihnen steckt! Es ist mächtig und kraftvoll wie ein Vulkan!
Humortechnik: komische Figuren
Eine der schönsten Eigenschaften einer humorvollen Lebenshaltung ist die Lust am Scheitern, wie sie uns Clowns vorführen. Der Clown lebt seine Konflikte aus – frei nach dem Motto: wenn schon, denn schon. Wenn ich hinfalle, dann schon richtig. Wenn ich blöd bin, dann ein Vollidiot. Der Clown übt sich in der Kunst zu stolpern, was ihn letztlich davor bewahrt, sich ernsthaft zu verletzen. Diese Technik trainiere ich zur großen Freude meiner Teilnehmer auch in meinen Humorseminaren. Wir verhalten uns wie spielfreudige Kinder, die vor Lust und guter Laune sprühen und dabei stets die Gunst des Augenblicks erhaschen. Humor gibt uns Anregungen, wie typische Alltagskonflikte spielend ohne Anstrengung gelöst werden können.
Nicht denken, sondern tun
Wenn Sie sich wie ein Clown benehmen, sind Sie automatisch auf der Schnellstraße des Humors unterwegs. Ein Clown denkt nicht darüber nach, wie er intellektuell oder sprachlich brillieren kann: Er macht einfach. So kann der Clown uns als Lehrmeister dienen. Er bemüht sich nicht darum, besonders witzig und rhetorisch überlegen zu sein. Er betrachtet die Welt mit den naiven Augen eines Kindes. Er fragt nicht lang nach dem Warum. Er nimmt, was kommt.
Übung: Witze sammeln wie Zitate
Schneiden Sie Witze oder Bilder aus, die Sie zum Lachen bringen, und erstellen Sie mit Ihrer Beute eine Collage. Hängen Sie diese Collage an einen Ort, wo Sie sich oft aufhalten. So erinnern Sie sich stets an die humorvolle Seite des Lebens.
Trauen Sie sich, unkonventionell zu reagieren
Angenommen, ein Mann sitzt bequem im Sessel, der Fernseher läuft. Seine Frau klappert beim Abwaschen. Laut aufbrausend ruft der Mann: »Kannst du nicht leiser sein!« Und die Frau erwidert: »Nein, ich mag es, wenn du so streng zu mir bist.«
Viele erwachsene Menschen haben sich eine schwere Rüstung aus Verhaltensregeln angelegt, die sie daran hindert, leicht und frei und spielerisch durch den Alltag zu gehen. Mit dieser Rüstung lebt es sich unflexibel und angreifbar. Je weniger Rüstung Sie mit sich herumschleppen, je weniger Sie belastet, was »man« tun oder lassen sollte, desto geistesgegenwärtiger können Sie dem Leben begegnen. Oft führt das Wissen um Verhaltensregeln nämlich zu einem schlechten Gewissen, und das ist eine schwere Bürde für den Humor. Es wird Zeit, den Widersinn im Sinn zu erkennen und in Ihr Leben zu integrieren. Fragen Sie zum Beispiel nicht nach dem Sinn der folgenden Übung vom Bürograu bunt machen, denn genau das ist unser Problem: Dass wir für alles eine Erklärung brauchen und die Sicherheit, dass das, was wir tun, auch gut ankommt.
Probieren Sie es einfach aus! Mit paradoxen Interventionen begeben Sie sich auf die Straße des Erfolgs. Sie können dies auch ganz ordentlich tun, indem Sie ein Humortagebuch führen. Dort tragen Sie alle Erlebnisse, Begebenheiten und Erinnerungen ein, die Sie im Laufe Ihres Lebens zum Lachen brachten und bringen. Auch die folgende Übung lädt Sie zum Lachen ein.
Übung: Bürograu bunt machen
Kündigen Sie in einem Teammeeting oder im normalen Kollegenkreis an, Sie hätten ein Motivationsbuch gelesen und würden gern eine Übung daraus ausprobieren. Sie können noch hinzufügen: »Eigentlich würde ich mich so etwas nie trauen, aber in dem Buch steht, dass Mut ein wichtiger Aspekt der Motivation ist, und deshalb mache ich es trotzdem.« Geben Sie dann Ihren Kolleginnen und Kollegen der Reihe nach die Hand und fragen Sie freundlich lächelnd: »Stört es Sie, wenn ich anders bin?«
Humorbremse? Außer Betrieb!
Können Sie sich erinnern an die dunkelsten Stunden Ihrer Schulzeit? Nein, ich meine damit keine Prüfungen. Ich meine die lieben Kameraden. Gehörten Sie auch zu den Bedauernswerten, die hin und wieder gehänselt wurden? Ehrlich gesagt kenne ich fast niemanden, der davon kein Lied singen könnte! An jedem war doch was dran, das verspottet werden konnte. Der eine war zu blöd, der andere zu klug, die eine zu groß, die andere zu klein. Und wer ganz viel Pech hatte, war klein und blöd. Wir wurden ausgelacht, unsere Geheimnisse wurden verraten, wir
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