Schluss mit Reizdarm
der Wahl. Es stehen zweiGruppen zur Verfügung: Faserstoffe und Gelbildner. Zu den Faserstoffen zählen beispielsweise Leinsamen und Weizenkleie. Gelbildner sind Pektine – hierzu gehört auch das sogenannte Plantago ovato (Flohsamenschalen), das wegen seiner weniger blähenden Wirkung meist bevorzugt wird.
Ballaststoffe wirken, indem sie die Verweildauer des Nahrungsbreis im Darm verkürzen.
Ballaststoffe beschleunigen die Passage des Nahrungsbreis durch den Darm. Aufgrund der schnelleren Fortbewegung wird dem Nahrungsbrei weniger Wasser entzogen und der Stuhl wird nicht so hart. Quellstoffe binden Wasser und kehren somit die Aufgabe des Dickdarms um, indem sie das Wasser im Nahrungsbrei halten und somit verhindern, dass der Stuhl zu stark eindickt. Achtung, wenn Sie Ballast- und Quellstoffe einnehmen, müssen Sie dazu reichlich trinken – mindestens einen halben Liter Wasser.
Osmotische Abführmittel
Zeigen Ballast- und Quellstoffe allein nicht die gewünschte Wirkung, können Sie zusätzlich osmotisch wirkende Abführmittel einsetzen. Die nicht resorbierbaren Zuckeraustauschstoffe Lactulose und Lactitol haben sich u.a. bewährt. Auch die Trinkkur auf Basis von sulfathaltigem Heilwasser kann das Problem einer Verstopfung lösen (siehe Kasten). Eine Trinkkur sollte mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen sein.
Was Ihnen bei Durchfall hilft
Quellmittel helfen Ihnen sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung.
Es gibt zwei Mittel gegen Durchfall: Quellmittel und Antidiarrhoika. Quellmittel setzen sich aus natürlichen oder synthetischen Stoffen zusammen. Zu den natürlichen Quellmitteln zählen Plantago ovato (Flohsamenschalen) und Karayagummi, zu den synthetischen Fasern gehören Palycarbophil oder Methylzellulose. Beide Gruppen von medikamentösen Quellstoffen binden das Wasser im Nahrungsbrei des Darms und festigen so den Stuhl.
Info
Trinkkur mit sulfathaltigem Wasser
Sulfathaltige Heilwässer mit einem Sulfatgehalt von 1200 mg/l können bei Verstopfung sehr hilfreich sein, um den Dickdarm wieder in Schwung zu bringen. Die abführende Wirkung von sulfatreichem Wasser beruht auf dem hohen Anteil von Sulfationen. Es handelt sich dabei um ein Salz, das nur sehr langsam aus dem Darm aufgenommen wird und zusätzlich viel Wasser an sich bindet. So sorgt sulfatreiches Wasser für ein größeres und weicheres Stuhlvolumen. Trinkt man das Wasser morgens gekühlt, wird die Darmbeweglichkeit zusätzlich angeregt.
Wer einen Reizdarm vom Obstipationstyp hat, kann über den Tag verteilt zwischen 1 bis 2 l sulfatreiches Heilwasser (mind. 1200 mg Sulfat/l) zusätzlich trinken. Die Trinkkur ist dann erfolgreich, wenn Sie normalen Stuhlgang haben. Wenn es zu anhaltenden Durchfällen kommt, kann sich dies auf Ihren Elektrolythaushalt auswirken, Sie müssen die Trinkkur sofort beenden und sollten das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt besprechen. Hat jedoch eine Trinkkur mit sufatreichem Heilwasser Erfolg, können Sie langfristig sulfatreiches Heilwasser als Medizin ohne Nebenwirkungen trinken. Bei vielen reicht dann täglich ein Glas vor dem Frühstück. Nebenbei bemerkt, haben sulfatreiche Heilwässer einen positiven Einfluss auf die Enzymabgabe der Bauchspeicheldrüse und auf den Gallenfluss. Sulfathaltige Heilwässer sind:
Bad Mergentheimer Alberts Quelle
Bad Mergentheimer Karls Quelle
Bad Wildunger Helenenquelle
Bad Windsheimer St. Kiliani Heilquelle
Eberstädter Steinbergquelle
Ensinger Schiller Quelle
Marco Heilquelle
Römerquelle Mainhardt
Rohrauer Friedrichsquelle
Sankt Augustinus
Weitere Infos finden Sie unter → www.heilwasser.com . Hier finden Sie auch eine Liste von allen Heilwässern zum Downloaden.
Antidiarrhoika verlangsamen die Darmbewegung und der Nahrungsbrei hält sich dadurch für einen längeren Zeitraum im Darm auf. Verwertbare Nährstoffe können besser aus dem Dünndarm aufgenommen werden und im Dickdarm kann mehr Wasser entzogen werden. Der Durchfall verschwindet. Der Wirkstoff Loperamid ist das meist eingesetzte Antidiarrhoikum. Es handelt sich um einen Opium-Abkömmling (Opioid), der sich an Opioid-Rezeptoren im Darm bindet und dadurch die Darmbewegung verlangsamt. Der Darm wird soruhig gestellt und der Durchfall gestoppt. Das bekannteste Markenprodukt ist Imodium. Da das Medikament nicht in den Blutkreislauf aufgenommen wird, ist eine Langzeittherapie in schweren Fällen möglich. Doch sollten Sie in regelmäßigen Abständen versuchen, auf das Medikament zu verzichten.
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