Schluss mit Reizdarm
Einhalten einer starren Diät. Es gibt keinen Königsweg, jeder muss seine eigene, für sich beste Lösung finden. Dieses Kapitel zeigt Ihnen viele Hilfestellungen, wie Sie Ihr Essverhalten sinnvoll umstellen können.
Wie und was esse ich eigentlich?
Als Erstes sollten Sie sich mit der Frage beschäftigen, was für ein Esstyp Sie sind. Zu einigen typischen Esssituationen stellen wir Ihnen Fragen, die Sie sich ehrlich beantworten sollten. So erfahren Sie schon mal etwas zu Ihrem jetzigen Essverhalten. In Zukunft werden Sie nicht alles perfekt machen, aber Sie finden vielleicht viel schneller heraus, ob auch Ihr Essverhalten einen Einfluss auf die Symptome des Reizdarms hat.
Frühstücken mag nicht jeder
»Morgens habe ich Stress, da kann ich nicht richtig Ich trinke eine Tasse Kaffee und esse höchstens im Stehen ein Schnitte Brot.«
»Frühstücken ist mir total wichtig. Da schlemme ich richtig. Frühstücksei, Brötchen mit Honig, Käse oder leckerem Aufschnitt sind mir wichtig.«
»Ein Müsli mit viel frischem Obst esse ich gerne. Dazu ein Saft. Das ist gesund.«
Achtsam sein und spüren, was einem gut tut, das ist das A und O.
Bei der ersten Variante ist allen klar, dass dies ungesund sein muss. Bei der zweiten Variante denken vielleicht viele »typisch deutsches Frühstücksverhalten«. Die dritte Variante scheint vorbildlich zu sein. Sie vermuten, dass dies das erklärte Ziel sei. Falsch gedacht. Das perfekte Frühstücksverhalten gibt es nicht!
Lösung: Jedem tut etwas anderes gut, und das kann nur jeder für sich selbst herausbekommen. Viele, die auf dem richtigen Weg sind, stellen dann zusätzlich fest, dass es für sie Sinn macht, das Frühstück an die jeweilige Situation anzupassen.
Von anderen lernen: Immer dann, wenn Elisabeth M. schon merkt, dass sie in eine Stresssituation gerät und ihr Darm vermutlich wieder verrückt spielen wird, achtet sie darauf, was morgens bei ihr auf dem Frühstückstisch landet. Sie hat festgestellt,dass ihr dann ein Haferschleimbrei am Morgen hilft. Peter K. kann morgens nichts Festes zu sich nehmen, auf seinen persönlichen Aufputscher, einen magenfreundlichen Kaffee, verzichtet er aber nur ungern. Auch er hat sein persönliches Rezept, das er bei den ersten Anzeichen der Symptome des Reizdarm-Syndroms anwendet. Statt der morgens üblichen Tasse Kaffee trinkt er eine Tasse Kräutertee. Beiden geht es bei sehr unterschiedlichen Essgewohnheiten besser als früher.
Trotzdem wäre es besser, wenn Sie
das Frühstück möglichst nicht ausfallen lassen. Ein Joghurt oder eine Scheibe Brot ist in der Regel besser als nichts;
bewusst frühstücken: Setzen Sie sich dabei hin und nehmen Sie sich etwas Zeit. Während der Autofahrt zur Arbeit oder im Stehen vor dem Kühlschrank tut nicht gut. Hastiges Essen birgt die Gefahr, dass Sie Luft schlucken, und dies führt zu einem erhöhten Gasvolumen im Darm, das dann Beschwerden auslösen kann;
sich aufs Frühstücken konzentrieren. Am besten funktioniert das ohne Zeitung!
Ohne warmes Mittagessen?
»Das Mittagessen fällt aus. Alleine zu essen macht mir keinen Spaß.«
»Mittags esse ich in der Kantine immer nur eine Kleinigkeit und meistens etwas Kaltes.«
»Das Mittagessen ist für mich die wichtigste Mahlzeit am Tag. Ich esse eigentlich immer ein warmes Hauptgericht und einen Nachtisch.«
Auch ein kaltes oder kleines Mittagessen ist kein Problem – Hauptsache es tut Ihnen gut.
Ohne Mittagessen, das muss ungesund sein, ist eine weit verbreitete Meinung. Auch kaltes Essen oder das Essen von großen Mahlzeiten wird gerne verurteilt.
Von anderen lernen: Monika J. hat festgestellt, dass es ihr ohne Mittagessen nicht gut geht. Da ihre Kinder aus dem Haus sind und ihr Mann erst abends nach Hause kommt, sie jedoch nichtgerne alleine isst, hat sie sich in der Nachbarschaft mit anderen Frauen, denen es ähnlich geht, zusammengetan. Sie haben zu dritt eine Mittagstischgemeinschaft gegründet. Mit dem Kochen wechseln sie sich ab, und so macht ihnen das Kochen und Essen mehr Spaß.
Lösung: Sie können es sich vermutlich schon denken, dass eine Pauschalverurteilung schon wieder falsch ist. Erst ein Blick auf das gesamte Essverhalten erlaubt eine Beurteilung.
Trotzdem wäre es besser, wenn Sie
über den Tag verteilt fünf Mahlzeiten. Es muss mittags nicht warm gegessen werden, und es muss auch nicht die Hauptmahlzeit am Tag sein;
bewusst zu Mittag essen. Dazu gehört, dass Sie möglichst nicht am Arbeitsplatz essen, denn dort lassen sie sich
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