Schluss mit Reizdarm
zusammenlaufen. Unser Magen-Darm-Trakt arbeitet sogar im Leerlauf.
Sobald wir uns etwas Essbares in den Mund stecken, beginnen Zunge und Zähne das Essen zu zerdrücken und zu zerkleinern. Gleichzeitig wird kaltes Essen erwärmt und zu heißes Essen heruntergekühlt. Der Nahrungsbrei sollte sich im optimalen Fall möglichst unserer Körpertemperatur annähern. Und dann beginnt im Mund schon die Verdauung: Über den Speichel werden Enzyme abgegeben. Je länger wir kauen, umso besser können die Speichelenzyme stärkehaltige Lebensmittel wie z. B. Brot in kleinere Nährstoffe zerlegen. Mit jedem Schlucken gleitet der Nahrungsbrei durch die Speiseröhre in den Magen. Verdauung bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass unser Essen zu einem Nahrungsbrei umgewandelt wird, aus dem dann im Dünndarm die Nährstoffe herausgelöst werden können und über die Blut- und Lymphbahn zu ihren Einsatzorten, den Zellen, gelangen.
Wo läuft was während der Verdauung ab?
Der Magen: Säurefabrik und Speicher
Ist der Nahrungsbrei im Magen angekommen, produzieren die Drüsen der Magenschleimhaut den Magensaft. Es handelt sich dabei um ein Gemisch aus Schleim, Salzsäure und eiweißspaltenden Enzymen. Durch das Ansäuern des Nahrungsbreis werden mögliche Keime im Nahrungsbrei abgetötet. Das Eiweiß im Nahrungsbrei wird aufgeschlossen. Der Magen dient als Speicher und gibt portionsweise über den Pförtner, ein Kontrollmuskel am Magenausgang, den Nahrungsbrei in den Dünndarm ab. Je nach Zusammensetzung verweilt das Essen zwischen zwei und neun Stunden im Magen.
Bauchspeicheldrüse und Galle: Werkzeugkasten
Beim Eintritt des sauren Nahrungsbreies aus dem Magen in den Zwölffingerdarm, dem oberen Darmabschnitt, geben Bauchspeicheldrüse und Gallenblase ihre Verdauungssäfte ab. Sie neutralisieren den Nahrungsbrei und liefern reichlich Enzyme. Diese Enzyme spalten die drei Hauptnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate in so kleine Einheiten, dass diese durch die Darmwand ins Körperinnere aufgenommen werden können.
Dünndarm: Energielieferant und Schleuse
Sind die Hauptnährstoffe durch spezielle Enzyme in ihre Einzelbausteine zerlegt, erfolgt im nächsten Schritt die Aufnahme über die Dünndarmwand ins Körperinnere. Für die Resorption der Nährstoffe ist die Oberfläche des Dünndarms stark vergrößert. Der etwa drei Meter lange Dünndarm hat viele spitze Ausbuchtungen, die Darmzotten. Etwa sieben Millionen Darmzotten liegen im Dünndarm vor. Dadurch entsteht eine Oberfläche von 2000 m 2 , das entspricht nicht ganz einem halben Fußballfeld. Die Nährstoffe werden außerhalb des Darms mit dem Blut bzw. der Lymphe transportiert und im ganzen Körper verteilt. Nun stehen sie als Baustoff oder Energielieferant zur Verfügung. Die Vitamine und ein Teil der Mineralstoffe gelangen auf dem gleichen Weg zu ihren Wirkorten. Die restliche unverdauliche Nahrung, insbesondere die Ballaststoffe, gelangen in den Dickdarm.
Der Dickdarm: Müllabfuhr und Wasserreservoir
Wie schon der Name Dickdarm sagt, wird hier der Speisebrei eingedickt. Den nicht verdaubaren Resten des Speisebreis wird Wasser entzogen. Um richtig verdauen zu können, benötigt der Magen-Darm-Trakt täglich etwa neun Liter Wasser. Dieses Wasser wird zum größten Teil aus dem Dickdarm in den Körper wieder zurückgeholt, quasi recycelt. Übrigens gelangen dabei auch noch Mineralstoffe zurück in den Organismus. Es bedarf einer besonders guten Feinregulierung, damit der Stuhl die richtige Konsistenz hat. Um dies zu gewährleisten, brauchen wir eine gesunde Darmflora.
Der Enddarm ist mit ungefähr 15 bis 30 cm recht kurz. Er wird auch als Mastdarm oder Rektum bezeichnet. In ihm wird der Stuhl gesammelt und mithilfe des willkürlichen Nervensystems beim Toilettengang über den After geleert.
Was unsere Verdauung beeinflusst
Unsere Verdauung unterliegt vielen verschiedenen Einflüssen. Im Wesentlichen sind das drei Bereiche: Das sind zum einen die Ernährung, zum anderen die Bewegung und die Psyche.
Drei Bereiche können unsere Verdauung positiv oder auch negativ beeinflussen: Ernährung, Bewegung, Psyche.
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung lässt unsere Verdauung wie am Schnürchen laufen. Doch wehe, wir schlagen über die Stränge. Ein fetter Gänsebraten oder auch die Sahnetorte führen bei vielen zu Verdauungsproblemen. Es zwickt im Bauch und wir wissen auch genau warum. Doch das Sündigen hat uns auf einer anderen Ebene Freude gebracht und mit
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