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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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hinter ihr. Es war ein seltsames Ballett, das er da zu sehen bekam, wie sie sich so anmutig durch den Flur bewegten.
    »In Ordnung«, sagte sie mit ihrem Tausend-Watt-Grinsen. »Machen wir eine kleine Besichtigung.«
    Sie führte ihn durchs Haus, durch alle drei Etagen. Sie bot an, Schubladen zu öffnen, obwohl er sagte, es sei nicht nötig. Sie öffnete sie trotzdem. Die Feindseligkeit fiel Stück für Stück von ihr ab, genau wie er es erwartet hatte. Aber da war noch etwas anderes. Was, wusste Flynn nicht, und er konnte seine Neugier kaum noch im Zaum halten. Er sah sie von der Seite an, während sie ihn von Zimmer zu Zimmer führte und Schränke und Kommoden aufhielt.
    Nur einmal berührte sie ihn, als sie ihn am Oberarm packte und auf das Schlafzimmerbad zusteuerte. Die Frau hatte echte Muskeln. Er spürte ihre Kraft und ihre glühende Erregung. Sie öffnete den Medizinschrank, nahm eine Handvoll Pillenfläschchen heraus und las die Namen auf den Etiketten vor. »Zyrtec, das ist gegen
Allergien. Flexeril ist ein Muskelrelaxans meines Mannes, Mark, er hat es mit dem Rücken. Zoloft ist gegen Depressionen. Das ist für mich. Das ist aber kein Verbrechen, nehme ich an.«
    »Nein«, sagte er.
    »Na, Gott sei Dank. Wollen Sie mit meiner Tochter sprechen? Wollen Sie Ihr Fragen stellen?« Ihre Maske verrutschte noch ein Stück, als sie nach Kelly rief. Das Mädchen und der Hund kamen ins Schlafzimmer marschiert wie Marines, die an einem fremden Strand landeten. »Unanständige Fragen, nehme ich an. Was für ein Mann muss man sein, um sich jeden Tag bei diesen Kindern einzuschmeicheln, Mr Flynn? Was für schweinische Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?«
    Er ignorierte es. Sie hatte selbst genug mit ihren Dämonen zu kämpfen. Er hatte schon Schlimmeres gehört, und so böse schien Christina Shepard gar nicht auf ihn zu sein, zumal sie jetzt rot anlief.
    Flynn wandte sich an das Mädchen: »Kelly, ich arbeite für Menschen, die sich um Kinder kümmern, wenn ihnen jemand wehtut. Vielleicht sogar jemand, den sie kennen, oder jemand aus der Familie. Das passiert manchmal. Gibt es irgendetwas, das du mir sagen möchtest?«
    Sie sah ihn an wie ein Puzzle, bei dem noch ein paar Teile fehlten. »Meinen Sie, ob meine Mutter und mein Vater mich schlagen, Mr Flynn?«
    »Ja.«
    Sie kicherte kurz und hielt sich die Hand vor den Mund, und die Bulldogge vollführte einen kleinen Tanz in ihren Stiefeln und bellte fröhlich. »Natürlich nicht! Warum fragen Sie mich so was?«

    »Da, sind Sie jetzt zufrieden?«, wollte Christina wissen.
    Ihre Lippen waren irgendwo zwischen dem verrückten Lächeln und dem zu breiten Grinsen. Es war ein Ausdruck von Genugtuung, aber er sah mehr, Anzeichen von Panik. Als wollte sie sich zusammenreißen, bis er aus der Tür war, und dann würde sie sich gehen lassen.
    »Ich möchte Sie jetzt bitten, mich und meine Familie in Ruhe zu lassen«, sagte sie.
    Flynn antwortete: »Vielen Dank für ihr Entgegenkommen, Mrs Shepard.«
    »Schon gut. Gehen Sie jetzt.«
    Sie blieb im Schlafzimmer, aber Zero, die Bulldogge, folgte ihm. Der Hund kam angetrottet und ließ einen Gummihamburger vor ihm fallen. Flynn warf ihn die Treppe hinunter, und Zero schoss hinterher. Er wartete unten, bis Flynn da war, dann ließ er den Burger wieder vor seine Füße fallen.
    Als Flynn sich bückte, um ihn ein letztes Mal aufzuheben, war es plötzlich wieder da.
    Erst wusste er nicht, warum. Es dauerte einen Augenblick, bis er es herausfand. Er sah nach links und nach rechts. Warf einen Blick zurück die Treppe hoch. Dann beugte er sich vor, mit dem Gesicht vor eine Heizungs öffnung.
    Er hörte ein Summen von tief unten aus dem Haus. Ein Mann, der ein Kinderlied murmelte.
    So klang kein Mann. Das war kein Vater, der seinen Kindern ein Schlaflied vorsang. Das war etwas anderes. Der Mann war das Kind. Flynns Magen zog sich zusammen, und seine Kopfhaut prickelte.

    Er sah über seine Schulter. Christina und Kelly waren noch oben im Schlafzimmer. Zero wartete noch immer auf seinen Burger. Er warf ihn durch den Flur, und der Hund tollte hinterher. Flynn sah an der Wand entlang und versuchte auszumachen, aus welcher Richtung das Geräusch kam. Er ging am Wohnzimmer vorbei in die Küche. Dort gab es drei Türen. Eine führte in die Garage. Eine andere zu einer Vorratskammer voller riesiger Schachteln, Dosen und Kannen, Familienpackungen aus einem Discountmarkt. Obwohl diese Läden eigentlich für die Mittelklasse konzipiert waren, konnte

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