Schmerzgeil
langsam.
„Noch langsamer!“
Die Quallust überwältigt mich fast.
Dann endlich sind sie heraus.
Ich habe eingehalten und darf mich nun endlich tatsächlich erleichtern.
Mit weichen und zugleich höllisch schmerzenden Knien wanke ich zur Toilette … einzige Verschärfung dabei ist, dass der Diener meine Gelenke auf dem Rücken mit Handschellen fixiert und ich mich nicht abwischen darf. Zusammen mit meinem Natursekt strömt der Mösensaft und beides tropft mir an den Schenkeln herab, wird da trocknen. Durch die offene Tür beobachtet mich der Diener, eine Gerte in der Hand.
Ich starre mit weit geöffneten Augen durch ihn hindurch.
„Sie sollen ab jetzt schweigen, Mademoiselle“, teilt mir der Diener mit. „Keinen Laut von sich geben, nicht einmal ein Seufzen. Das ist der Wunsch des Maitre.“
Ich habe es gehört, aber diesen harten Befehl noch nicht vollkommen verinnerlicht, so dass ich in die Falle stolpere, die der Diener mir einige Minuten später stellt.
Er legt mich wieder fachmännisch in Eisen, und als er mich beiläufig fragt: „Hätten Sie jetzt gerne, dass der Maitre in Sie eindringt?“, antworte ich gedankenlos und zugleich leidenschaftlich: „Ja!“
Tückisch lacht der Diener.
„Sieben Hiebe für Sie. Jeder Verstoß gegen das Schweigegebot wird bestraft … hier im Raum befinden sich Richtmikrophone, die jeden Ihrer Laute aufzeichnen … Aber dieses Ja hier habe ich nun sehr deutlich gehört, und ich kann Sie sofort bestrafen.“
Er frohlockt geradezu.
Aber sein giftiger Triumph lässt nach, als ich sieben Gertenstreiche auf die Innenseiten der Schenkel – da, wo die Haut besonders empfindlich ist – schweigend hinnehme.
Ich bin wieder in Ketten und habe nur das Brennen der sieben Striemen als Gesellschaft. An meiner hellen Haut bleiben die lange sicht- und spürbar. Der Diener hat mich jetzt so fixiert, dass ich nicht mehr lesen kann. Eine neue Schikane, offenbar.
Ich ertrage sie lächelnd.
Bald verliere ich das Zeitgefühl. Im Zimmer sind die Jalousien herabgelassen, so dass es meistens dämmrig ist.
Fast immer schweige ich gehorsam.
Der Diener versorgt mich weiterhin, auch duscht und wäscht er mich, was ich hasse, denn er benutzt immer eiskaltes Wasser und ich muss mich da sehr zusammenreißen, um nicht aufzujaulen. Dabei still bleiben zu müssen, ist hart.
Und ich erhalte niemals eine Decke. Zusammengerollt in den ebenfalls eisigen Ketten liege ich da, bis nur die Fesseln selbst eine Art Wärme auszuströmen scheinen.
Liege ich da mit meinen Träumen, meinen Gedanken und Phantasien. Die sich um Maitre Dominique drehen wie ein Karussell.
Ich habe überall blaue Male von den unerbittlich drückenden Ketten.
Der Diener rasiert meine Möse und die Haut um die Rosette herum.
Eines Tages legt er mich derart in Eisen, dass ich wirklich reglos bin … meine Hände auf dem Rücken werden mit den hochgezogenen Fußgelenken verbunden. Das ist mehr als grausam, unter mehreren Muskelkrämpfen schreie ich vor Schmerz auf … und werde später für meine Schreie ausgiebig bestraft: an der Wand aufrecht stehend angebunden und ausgepeitscht. Ich schaffe es – beinahe, das schweigend zu ertragen.
Ein einziges kehliges Stöhnen entringt sich mir.
Erniedrigenderweise versohlt mir der Diener dafür als Strafe den Hintern mit einem Kochlöffel. Tränen rinnen über meine Wangen, aber ich schluchze nicht und darf dann wieder in meinen Ketten träumen.
Einen sehr tiefen süßen Stich erzeugt diese gewollte Erniedrigung aber doch in mir. Weil ich weiß, mein Maitre hat dies hier so gewollt und angeordnet.
… Dir … Ich gehöre Dir, mein Gebieter … .so flüstern meine Gedanken. Auch sie haben es gelernt schweigsam zu sein.
Als die Woche endlich herum ist … diese Ewigkeiten-Woche … bin ich so von Schmerz gesättigt und zugleich so geil … ja, ich habe Qualen und Martern im Übermaß genossen … liege ausgespreizt auf dem Bett, erstmals ohne Ketten, nur mit seidenen Tüchern an den Gelenken, die mich an die Bettpfosten binden … fühle mich leicht und gleichzeitig so scharf …
… dass ich einfach nur von IHM gefickt werden möchte.
Der Diener verschwindet, nachdem er diesen letzten Befehl seines Herrn ausgeführt und mich vorbereit hat für seine Rückkehr.
Du erscheinst, betrachtest meinen Leib, der Dir gehört, der die Striemen für Dich trägt, Du lächelst, küsst und streichelst mich, küsst und berührst vor allem die vielen Spuren, welche die von dir
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