SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
geradezu auf Spuren, weil sie diese mit Stolz und zur ständigen Erinnerung an schöne Momente mit sich herumtragen. Spuren, die Printe ja keinesfalls als Trophäe mit nach Hause nehmen wollte.
Printe hielt uns mittlerweile auf mustergültige Art und Weise seinen recht knackigen Hintern hin, und ich spürte den sadistischen Motor in mir schnurrend anspringen. Mit einer Geste deutete ich Ricarda an, dass sie das Vergnügen des ersten Schlages hatte, und rieb meine Hände – in Vorfreude und um sie entsprechend anzuwärmen. Nicht, um es zu vermeiden, den Gastsklaven mit kühlen Händen zu berühren, sondern um sie aufnahmefähig und resistent gleichermaßen zu machen.
Wir stellten uns rechts und links vom Hintern auf: Ricarda war Linkshänderin und stand rechts von Printe, um sich die linke Backe vorzuknöpfen, während mir als Rechtshänderin die rechte gehörte. Wie praktisch! Ricarda strich einmal mit der flachen Hand über die Pobacke. Es hatte etwas Zärtliches, sah aber auch ein wenig nach Maßnehmen aus. Dann klatschte es herzhaft, und Printe jaulte auf wie ein junger Hund, dem man versehentlich auf die Pfote getreten hatte. Hier konnte von Versehen allerdings nicht die Rede sein, und so stellte ich mich in Positur und klatschte kräftig auf seine rechte Hinternhälfte. Ein zweites Jaulen folgte. Ricarda wurde unwirsch. »Jammerlappen! Schrei noch lauter, und du kannst der Polizei erklären, warum sie von den Nachbarn gerufen wurde.«
Das war natürlich Blödsinn. Zum einen gab es keine direkten Nachbarn des Studios, und zum anderen würde er wesentlich mehr schreien müssen, bis die Polizei erschiene – und einen solchen Grund hatten wir nicht vor, ihm zu liefern. Trotzdem verfehlte die Warnung ihre Wirkung nicht: Gäste mit Doppelleben sind nie begeistert, wenn man mit den Ordnungshütern droht. Auch Printe war kurz zusammengezuckt.
»Kleines Kanonenfeuer?«, fragte mich meine Kollegin und zwinkerte.
Ich lächelte und nickte. Kanonenfeuer hieß, dass wir die nächsten Schläge aufeinanderprasseln lassen würden, und klein bedeutete, dass es ja leider nur noch sechs Schläge insgesamt waren, weil Printe nicht mehr Erbsen abhandengekommen waren. Ich spuckte eher symbolisch in meine Hände, sodass unser Gast es hören konnte, und eröffnete dieses Mal meinerseits den Reigen mit einem saftigen Klatschen, das gleich darauf von Ricardas abgelöst wurde und so weiter. Schinkenklopfen, sechs Mal rasch hintereinander, begleitet von leisem Gejammer des Gastes:
»Au – Vorsicht!«
Ich schaute Ricarda an und sagte zu ihr:
»Dafür, dass er uns vorschreiben will, wie wir ihn zu schlagen haben, hat er mindestens noch vier weitere Schläge verdient.«
»Mindestens!«, stimmte sie ein.
Wir betrachteten Printes Hinterteil, es war gerötet, aber nicht ernstlich in Mitleidenschaft gezogen, und ich streckte meinen Daumen in die Höhe. Grünes Licht. Meine Schlaghand durchströmte eine angenehme Wärme, und sie wollte einfach nicht aufhören. Jedenfalls nicht sofort. Außerdem machte es Spaß, diese Session gemeinsam mit einer Gleichgesinnten durchzuziehen. Normalerweise arbeitete ich am liebsten allein, bildete den absoluten Mittelpunkt für mein Opfer und besaß seine ungeteilte Aufmerksamkeit, aber es gab diese seltenen Gelegenheiten, bei denen ich die Anwesenheit einer Partnerin sehr genoss.
Ricarda gab ihm einen festen Schlag auf »ihre« Hälfte, und ich zwiebelte einen kurzen, fiesen auf »meine« Seite. Von Printe war nichts zu hören, noch nicht einmal Atemzüge. Zwei Schläge standen noch aus, und die wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wir ließen ihn warten. Erst nach ungefähr einer Minute verpassten wir ihm die letzten beiden Klapse, da wir erst eine Weile über die Stelle philosophierten, auf die unsere Hand herabsausen sollte. Dann war Printe erlöst. Wenn auch nur von den Schlägen. Wir erlaubten ihm, sich frei zu bewegen, und er ging als Erstes zum großen Spiegel an der Kopfwand und betrachtete darin seine Kehrseite so gut es ging. Wir hörten ihn brummen.
»Na, gibt’s was zu meckern, Printe?«, fragte ich nach.
»Nein, nein, Herrin!«, beeilte er sich zu sagen.
Ich schaute unauffällig auf die Uhr, suchte Ricardas Blick und nickte zum Bondagerahmen hinüber. Der Rest der Session sollte ihm gehören.
Die Seile hingen an der Wand: schwarze und rote, kurze, mittlere und lange. Ich entschied mich für zwei schwarze mit einer Länge von jeweils fünfzehn Metern und mehrere
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