Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Lan-Dan nicht bereit.
      Bei
der Zusammenkunft zwischen dem Vertreter der Union und der Lan-Dan, hatte sich
der Lord mit einer kleinen Leibgarde von 30 schwer bewaffneten Nilas umgeben.
Die Lan-Dan waren nur zu zweit auf dem Schiff erschienen. Ein Mann und eine
Frau. Mehr wusste niemand.
      Denn
als die beiden wieder das Schiff verlassen hatten und der erste Union-Trooper
nach einigem Zögern, da sich nach Stunden der Verhandlungen nichts getan hatte,
den Verhandlungsraum betrat, bot sich ihm ein Bild des Schreckens: Inmitten
einem blutigen Meer aus den verstümmelten Körpern der Nilas saß der Lord als
einziger Überlebender auf dem Boden.
      »Die
Frau hat alle Männer getötet. Alleine. Der Mann hat nur zugeschaut«, war alles,
was der Lord verstört stammeln konnte.
    So
war der erste direkte Kontakt zwischen der Union und den Lan-Dan ausgegangen.
      Alles
andere, was über die Lan-Dan gesagt wurde, auch das Alter und Weiteres, waren
nur Gerüchte, die erst durch die Nachrichten der Troopers von dem Expeditionskorps
an ihre Freunde, Kollegen und Familien entstanden waren… und so einen Mythos
geschaffen hatten.   
      Diese
Nachricht hatte sich in Windeseile durch das ganze Universum verbreitet. Es gab
ein Volk, das sich der Union widersetzen konnte.   
      Und
so waren aus allen Galaxien Nachrichten über das mysteriöse Volk entstanden.
Jeder wollte sie schon einmal gesehen haben. Händler berichteten über sie. Die
einen behaupteten, sie wären gute und vertrauenswürdige Geschäftspartner,
andere sagten voller Schrecken, sie hätten erst ihre Ware geplündert und dann
ihre Schiffe zerstört. Ein Schelm, wer dahinter Versicherungsbetrug vermuten
mochte. Die Lan-Dan konnten jetzt für fast alles verantwortlich gemacht werden.
Der Lan-Dan Krieger, der hier jetzt an dem Tisch saß, war der Einladung des ersten
Vorsitzenden der Union, Claudius Brutus Drachus, gefolgt.
      Dass
er nur hier saß, um mehr über die Union zu erfahren, brauchte niemand wissen.
    Man
wollte sein Volk für sich gewinnen. Dass sich sein Volk allerdings im Krieg
befand, und er nur hier war, um abzuschätzen, ob sich die Union als
halbwertiger Bündnispartner eignete, brauchte ebenfalls niemand zu wissen. Auch
hatte er schon herausgefunden, dass die meisten Rohstoffe, die in der Union
existierten, nicht für sein Volk nützlich waren. Sein Desinteresse am
Vorsitzenden war unverkennbar. Er sprach kein Wort mit ihm, sondern hörte nur
zu.
      Vor
der Türe standen schon die Vertreter der drei größten Abbaugesellschaften und
warteten. Es hieß, es würde bald neue Informationen über einen Planeten geben,
dessen potentielles nutzbares Rohstoffvorkommen es noch abzuschätzen galt. Eventuell
war dort ein enormer Profit drin.
      Der
Bote, der den Flur hochkam, drängte die drei Vertreter zur Seite und betrat den
Verhandlungsraum. Dabei konnten die drei Manager einen Blick auf den Lan-Dan
werfen. Seine Schönheit wirkte einfach übernatürlich. Alle drei rochen Profit,
als sie ihn sahen, und jeder wollte ihn sofort nach den Verhandlungen sprechen.
Als der Bote bei dem Mann in der weißen Robe angelangte, überreichte er
Claudius Brutus Drachus einen Zettel, machte kehrt und verließ den Raum, so,
wie er gekommen war.
      Der
Vorsitzende nahm den Zettel.
    Dort
standen zwei gute und eine schlechte Nachricht drauf. Beide allerdings sehr
kurz gehalten
      Die
schlechte Neuigkeit war, dass es die Rebellen auf Sadasch geschafft hatten, den
Planeten wieder zurückzuerobern.
      Die
erste gute Nachricht allerdings war, dass der Planet Erde ohne weitere Komplikationen
in die Union eingegliedert worden war. Und die wichtigste Mitteilung war, dabei
konnten alle Anwesenden hören, wie eine innere Spannung mit einem lauten
Ausatmen den Körper des Vorsitzenden verließ: ES GAB KEINE RITTER!!!
      Der
Lan-Dan zeigte sich sichtlich gelangweilt und unbeeindruckt und schaute stumm
in die Ferne.
      Doch
dann erwähnte der Vorsitzende ein Wort, das sofort das Interesse des
Lan-Dan-Kriegers erweckte. Mit funkelnden Augen schaute er auf. Danach hatte er
gesucht:
      Auf
dem blauen Planeten Erde gab es Unmengen von Wasser…

59. Schmetterlingographie
     
Sebastian Feuerstiel
Samis, der oberste Ritter
des Rosenordens, der Erste. 13-jähriger Junge aus Strümp in Meerbusch. Schüler
des Städtischen Meerbusch Gymnasiums. Held vieler Abenteuer. Sohn von Lars
und Monika Feuerstiel. Bruder von Julia Feuerstiel. Hat Lukas als seinen
Schmetterling und Sismael