Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
müsste, doch
DAS hattest du uns nicht erzählt«, beschwerte sich Sebastian. Samis hatte ihm dieses
Wissen schon längst zukommen lassen, doch sollte es gerade auch eine kleine
Lektion für Pharso werden.
»Es,
es, war mir irgendwie so richtiger erschienen. Ich wollte euch schonend auf die
Dinge vorbereiten. Langsam an den Ernst der Situation heranführen. Aus reiner
Sorge. Glaubst du mir das?«, gestand Pharso fragend, fast um Verzeihung bittend.
Sebastian
lächelte.
Lukas,
immer noch auf dem Bauch von Sebastian liegend, schaute Pharso allerdings jetzt
grimmig an. Er knurrte. Jens musste einmal schlucken. Er erahnte, in was sie da
hineingeraten waren. Gerade fiel Jens ein, dass er nicht ohne Grund Zivildienst
gemacht hatte.
»Natürlich
glaube ich dir das«, sagte Sebastian mit einem sanften Lächeln. Ja, er wusste,
dass Pharso sogar sein Leben für ihn geben würde. In dem Moment wurden
Sebastians Augen erneut blau.
Schneller
als noch zuvor. Und Samis sagte jetzt mit tiefer Stimme: »Die Rebellion ist niedergeschlagen.
Im ganzen Universum ist jedoch das Gegenteil von den Wünschen des Vorsitzenden
eingetreten. Mit seinem Befehl hat er auch den letzten Bewohnern gezeigt, dass
es nur ein »Für oder Gegen« die Union gibt. Der Schleier eines gerecht wirkenden
Systems ist gefallen. Das wahre Gesicht der Nilas ist an den Tag getreten.
Angst und Schrecken regieren von nun an. Unterwürfigkeit oder Tod«,
orakelte Samis mit tiefer Stimme.
Lukas
kroch gerade ein wenig rückwärts, weg von Sebastians Gesicht. Es war ihm unheimlich.
»Die
Anführerin Fu Ling Shu ist zu einem Symbol geworden und sie lebt…noch«, sagte
Samis.
Das
Blau verschwand wieder aus Sebastians Augen. Jens fiel nichts ein. Pharso
schaute Sebastian nachdenklich an. Fu Ling Shu lebte! Er wollte gerade seine
Gedanken sammeln, als er spürte, dass das Schiff seinen Flug verlangsamte und
dann zum Stillstand kam. Pharso wusste, sie waren eigentlich noch lange nicht
da?!
Pharso
erschien zusammen mit Sebastian und Jens auf der Brücke.
Der
Kapitän erteilte gerade Befehle, die schnell ausgeführt wurden. »Was ist los?«,
wollte Pharso sofort wissen.
»Ein
Kreuzer der Union hat uns zum Anhalten aufgefordert«, sagte der Kapitän. Aus
den massiven Fenstern konnten sie das Nila-Schiff sehen.
»Kapitän,
sie rufen uns wieder«, sagte ein Rekrut, der die Komm-Anlage zu bedienen schien.
»Öffnen
sie«, befahl der Kapitän und trat in die Mitte des Brückenraums. Dort war die
Kamera angebracht, die eine Face-to-Face-Kommunikation erlaubte. Auf dem
Komm-Screen erschien das Gesicht des Nila-Kommandanten.
»Mein
Name ist Kol Sorak, Kommandant des Friedensvogels. Dies ist eine reguläre
Kontrolle, die im Zuge der Sicherung der Union stattfindet. Bitte sagen
sie uns Start und Ziel ihrer Reise sowie Sinn und Zweck«, sagte der
Nila-Kommandant barsch.
»Wir
sind ein Forschungsschiff im Auftrag der Universität von Patra und haben
unseren Rückflug angetreten. Ich sende ihnen unsere Papiere sowie den
offiziellen Forschungsauftrag«, erklärte der Kapitän und gab seinem
Rekruten ein Zeichen. Der hantierte sofort an seinem Pult und nickte zum
Kapitän zurück.
»Darf
ich fragen, was der genauere Grund für diese Kontrolle ist? Auf unserem Hinflug
waren die Sicherheitskontrollen nicht so streng«, fragte der Kapitän.
»Ach,…«,
sagte der Nila-Kommandant, »…haben sie denn gar nicht von der unverschämten Rebellion
gehört?«, sagte Kol Sorak. In diesem Moment konnten alle auf dem Komm-Screen erkennen,
dass dem Kommandanten eine kleine Tafel gereicht wurde. Es war ein transportabler
Screen. Mit seinem Finger berührte der Kommandant das Display und nickte dabei.
»Ah, ich sehe gerade, dass sie wirklich eine weite Strecke hinter sich haben.
Ja, hmm«, nuschelte Sorak jetzt.
»Mmmh,
ja, doch, ihre Papiere scheinen in Ordnung zu sein. Darf ich fragen, ob sie mit
ihren Forschungsergebnissen zufrieden sind? Wenn es dem Wohl der Union dient,
freuen wir uns alle hier an Bord«, sagte der Kommandant verschmitzt.
»Oh,
ja. Nicht ganz das, was wir zu finden erwartet hatten, aber doch
erfolgreich. Mit ein wenig Arbeit könnten unsere Ergebnisse das Universum
revolutionieren«, sagte der Kapitän. Der Nila-Kommandant witterte jedoch, dass der
Nila-Kommandant sich wichtiger machen wollte, als er war. »Es hat einen
Aufstand gegeben. Im Galagha-System«, sagte der Kapitän des
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