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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Ewigkeit. Uwe
scherte aus und fuhr hupend und mit eingeschaltetem Warnblinklicht über die
Kreuzung. Die anderen Verkehrsteilnehmer hupten ihm noch nach - doch das hörte
er gar nicht. Sein Kopf war schon längst bei den Feuerstiels.
      Vollgas
war angesagt.
    Er
hatte nur knapp fünf Minuten für die Strecke von der Redaktion bis nach Strümp
gebraucht.
      »Könnte
Krankenwagenzeit sein«, dachte er laut und freute sich. Als er in die Straße
der Feuerstiels einbog, standen dort vor dem Haus nur ein Audi A6 und zwei
weitere Wagen.
      »Gut.
Die Kollegen sind noch nicht da. Noch nicht«, wischte er sich den Schweiß von
der Stirn und bremste mit qualmenden Reifen. Einer der anderen Wagen, der dort
stand, war der seines Fotografen. Den anderen kannte er nicht. Uwe hatte seinem
Mann nichts gesagt. Doch er stand schon dort. Deswegen war er sein Fotograf. Er
konnte zaubern, Gedanken lesen oder hexen. Aber er schaffte es, immer an der
richtigen Stelle, zur richtigen Zeit, zu sein.
      »Hallo
Uwe. Wurde langsam auch Zeit«, sagte der Fotograf mit einem Lächeln und der
Kamera in der Hand, während er die Türklingel drückte.
      »Sind
sie da?«, fragte Uwe angespannt und blickte seinen knipsenden Magier an. Der
wiederum lächelte verschmitzt:
      »Keine
Sorge, ich hab Stimmen gehört«, war die Antwort.
     
    ******

15.
     
     O skar und Judith standen in ihrer Schmetterlingswelt
nebeneinander. Sie schauten auf die unzähligen Häuser.
    Es
war nicht so, als wäre hinter dem Häuserbau irgendein Konzept zu erkennen gewesen.
Sie standen alle kreuz und quer. Wozu auch Ordnung?
      Sie
schliefen ja eigentlich nur in ihren Häusern. Nur die unzähligen Feuerstellen waren
zwischen den Häusern zu erkennen, an denen sich die Schmetterlinge trafen und ihre
Geschichtenwettkämpfe austrugen, die Poetry-Slams. Okay… eigentlich waren es
mittlerweile große Versammlungsplätze geworden, da nicht immer jeder
Schmetterling den anderen und seine Geschichte mochte, und so vertrieben sie
sich die Zeit mit Spielen und einfachem Herumgammeln an diesen Orten.   
      Die
Schmetterlinge hatten nämlich angefangen, in der Zeit, nachdem sie von ihren
Rittern zurückgekommen waren und bei Stephanus vorbeigeschaut hatten, nicht mehr
direkt ins Bett zu gehen, sondern die Zeit gemeinsam noch auf den Straßen
länger zu nutzen.
      Gut,
sie hatten sich immer schon getroffen und sich gegenseitig ihre Geschichten
erzählt, doch wollten sie ein wenig mehr mit ihrer Zeit anfangen. Sonst waren
sie ja den ganzen Tag bei ihren Rittern und sahen sich nur kurz oder selten.
Oder es sahen sich immer andere Schmetterlinge - außer den eigenen Nachbarn
versteht sich. Sie hatten da nämlich ein Wort unter den Rittern aufgeschnappt,
das sie mochten. Ja einige hatten schon den Wunsch geäußert, dass sie eigentlich
den ganzen Tag so verbringen könnten, beziehungsweise wollten. Aber ihr
Pflichtgefühl hatte doch gesiegt. Das neue Wort, das jeder Schmetterling so
toll fand, hieß: »Freizeit«.
      Doch
jetzt war nicht gerade diese Freizeit-Zeit. Jetzt war es Tag. Und das wiederum
stellte gerade das nächste Problem für Judith und Oskar dar. Die Schmetterlinge
waren ja alle außer Haus. So konnten sie ja gar niemanden antreffen. Was hatte
Garth noch gleich gesagt?
      Sie
sollten »Anlaufstationen bestimmen, die über die wichtigsten Nachrichten
entscheiden«.
      »Du,
ich glaub, so klappt das nicht«, sagte Oskar. »Hmm, ich auch«, antwortete Judith.
Die beiden hatten nicht einmal eine Minute dagestanden.
      »Okay.
Was machen wir jetzt?« »Keine Ahnung. Wir haben ja noch etwas Zeit. Hast du
schon gehört? Am Rande der Stadt sind neue Häuser gebaut worden. Ich meine,
ganz neue, du verstehst?«, sagte Judith. Oskar lächelte. Ja, er verstand.
    Schmetterlinge,
die zu einem Erwachten, also einem alten Ritter gehörten, wie Sonja und Lukas,
waren in ein gebrauchtes Haus geboren worden…für sie brauchte kein neues
entstehen.
     
    ******

16.
     
     G arth war gerade auf dem Rückweg in ihre Kabine.
     Judith
und Oskar waren nicht da, er hatte ihnen frei gegeben. Es gab ja gerade nichts
zu tun. Und langweilig war ihm auch nicht. Mukki und Gringle hatten gerade
Dienst…da war ihm die Idee gekommen, bei Mukki mal vorbeizuschauen. Allerdings
hatte der gerade so viel zu tun, dass er ihn wieder weggeschickt hatte.
Zusammen mit ein paar Technikern versuchte Mukki, eine Möglichkeit zu finden,
sich in das Kommunikationsnetzwerk der Erde einzuklinken. Sebastian

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