Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Was
auch immer das war, er packte eine an. Uuui. Nein, viel zu leicht. Irgendwie
dauerte das viel zu lange, also griff er einfach mitten rein und zog einen
ganzen Berg mit seinen Armen heraus. Was war das denn?
      Da
stand ja noch was dahinter. Es war eine Flasche mit der Aufschrift »Champagner«.
Hmm, wahrscheinlich wollte Mukki, dass Gringle diese nicht sah und sie trank.
      Aber
zu ihm hatte er ja ausdrücklich gesagt, er könne sich nehmen, was er wolle.
Also musste Mukki damit einverstanden gewesen sein. Mukki musste ja klar sein,
dass er sie finden würde. Garth klemmte sich, so gut es ging, den Champagner
unter die Arme und wollte gerade die Schranktüre schließen, als ihm noch diese
kleine Packung auffiel, die auch nicht unbedingt sichtbar da rum lag. Er
steckte diese kleine Packung auch noch mit ein. Allerdings konnte er sich auch
nicht vorstellen, was da wirklich drin war und wie es schmeckte.
      Es
stand nur Zigaretten drauf.
     
    »Ich
glaube, dass solltest du uns jetzt aber mal erklären«, sagte Pharso fast
ungläubig. Er wurde nervös. Seine Hoffnung, schon von Anfang der Reise, war, dass
Samis, der oberste Ritter des Rosenordens, der Erste und Letzte, seine
Waffenbrüder und seine treue Schar zu den Waffen rufen würde und sie gemeinsam
gegen das Unrecht und die Unterdrückung, also die Union, ziehen würden. Darauf
hatte er solange gewartet. Sollte das jetzt schon der Aufruf sein? Eigentlich
ging ihm das jetzt aber dann doch zu schnell, sie waren noch gar nicht vorbereitet!
Auch war das Erwachen gerade erst in Gang gekommen.   
      Sie
hatten ja auch gar nicht, wie ursprünglich geplant, 30 weitere Ritter
mitgenommen.
      Das
Erwachen hatte zwar begonnen, und es waren auch schon einige Ritter gefunden
worden, doch waren es noch zu wenige gewesen, als dass sie diese in diesem
kurzen Zeitraum hätten zusammentrommeln können. Und wie es zurzeit in Orso
aussah, konnte er ja auch nicht sagen!
      Sie
hätten schon mehrere Ritter von der Erde mitnehmen können, doch war er für sich
zu dem Schluss gekommen, dass es womöglich besser gewesen ist, es zu
unterlassen.
      Ein
klein wenig hatte er dabei auch auf Sebastian gehört. Es war für ihn immer noch
ein komisches Gefühl, dass ein kleiner Junge ihm nun sagte, wo es langging.
Pharso würde so gut es ging versuchen, seine Pläne durchzusetzen, doch würde er
ohne zu zögern dem Wunsch, ja dem Befehl, von Sebastian sofort folgen. Es war
halt nur so…anders, als er es sich vorgestellt hatte.
      Sebastian,
Samis, hatte erläutert, dass jeder einzelne Ritter gerade eine Erfahrung
durchmachte, einen Wandel, der sein Leben veränderte. Unwiderruflich. Und
dass sie ein wenig Zeit benötigten.   
      Der
eine mehr, der andere weniger.
    Und
dafür hatten sie ja Sarah.
     
    Gwendoline,
die Dornträgerin von Asmor, war mit der Organisation der Ritter auf der Erde,
der Suche nach dem Chronisten und der generellen, obersten Verantwortung für
die Neugestaltung des Erdballs, zusammen mit den Menschen natürlich, betraut
worden. So war der Stand der Dinge, als sie die Erde verlassen hatten.
      Sie
hatten Sarah eine Menge Erdengeld zurückgelassen, solange bis sie genau
wussten, wie ihr Leben nun finanziert würde, doch hatten alle ja noch
einen Beruf oder Verpflichtungen. Sogar Sarahs Urlaub war bald vorbei.
Sie hatte ihn zwar noch um ein paar Wochen verlängern können, doch ewig würde
das nicht gehen. Aber sie war kreativ, und ihr würde da schon was einfallen.
Gerne hätten sie mehr von der Entwicklung auf der Erde erfahren. Aber so war es
halt.   
      Pharso
wusste auch, dass er von Jens und Sarah eine ganze Menge gefordert hatte, doch
waren beide sich ihres Schicksals bewusst und hatten das Beste aus den
gemeinsamen Tagen gemacht.
      Obwohl
er auf einen schnellen Abflug gedrängt hatte, hatte er ihnen mehr als
einen Tag dann doch zugestanden.
      »Sagt
dir der Name Fu Ling Shu etwas?«, fragte Sebastian mit seiner normalen Stimme.
Jens, der immer noch mit in dem Raum saß, schaute Pharso fragend an.
    »Ja,
das tut er«, nickte Pharso. »Vor unserer Abreise hat sich ein ganzes System
gegen die Union erhoben. Da die Unionseinheiten aus allen Rassen und von allen
angehörigen Planeten rekrutiert sind, kann man davon reden, dass sich vor
unserem Abflug ein Bürgerkrieg anbahnte«, erklärte Pharso.
      »Das
hast du uns aber noch nicht erzählt gehabt. Du sagtest, dass durch die Union
viel Unrecht herrscht und dass dagegen etwas unternommen werden