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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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mit der Flasche den anderen
Raum erreicht. Er ließ die Flasche ausrollen und stemmte sich mit dem Rücken
gegen eine Seite, so dass sie fast eine neunzig Grad Wendung machte. Jetzt
hatte sie eine neue Zielrichtung eingenommen. Wansul stemmte sich jetzt wieder
mittig gegen die Flasche, bis sie wieder anfing, zu rollen. Als sie die
nötige Geschwindigkeit erreicht hatte, flog Wansul über die Flasche
hinweg.   
      Er
schaute zu, wie die Flasche gegen die am Boden liegende Frau prallte. Doch die bewegte
sich nicht. Wansul überlegte.
      »Sie
ist ja wohl hoffentlich noch nicht tot«, dachte Wansul sich. »Ich bin zwar alt
und nicht mehr so kräftig, aber nicht blöd. Wenn ich das hier der Zicke Sonja
erzähle…..«, dachte Wansul weiter. Der Gedanke an Sonja brachte ihn zum kochen
und verhalf ihm unbeabsichtigt zu neuen Energien. Frauen waren das
Schwierigste, Unverständlichste und Komplizierteste, was es im Universum zu
bewältigen galt. Und er versuchte gerade auch noch, eine zu retten! Wansul
schüttelte über sich selber den Kopf.
      Er
flog zu der kleinen Barskiefrau hin und schrie in ihr Ohr: »Haaaalllloooooooo«,
aber sie rührte sich nicht. Dann flog er zu ihrem Gesicht, hüpfte und
stampfte dabei schreiend auf ihr herum. Ihm fiel gerade das Gesicht von
Sonja ein und das gab ihm mehr Kraft. Die Frau öffnete endlich die Augen und erblickte
die Flasche Wasser.   
      Ihrem
Überlebenstrieb folgend, griff sie stöhnend nach ihr, öffnete sie und trank. Wansul
war ein Stück zurückgeflogen und schaute sich die Situation an.
      Nach
dem ersten Schluck trank sie auf einmal immer schneller und schneller. Sie
richtete sich dabei auf und das Wasser floss ihr seitlich am Mund vorbei auf
den Boden. Als die Flasche Wasser leer war, ließ sie sie fallen und schaute
Wansul an. Dabei verzog sie auf einmal das Gesicht. Übelkeit kam in ihr hoch. Wansul
ahnte, was jetzt kommen würde und flog noch ein wenig weiter zurück. Sie
ging auf die Knie und hielt sich mit einer Hand an dem Schreibtisch fest. Dann
übergab sie sich vor Wansul auf den Boden.
      »Na,
klasse«, sagte Wansul zu ihr. Sie schaute ihn verwirrt an und sagte scheinbar
erkennend: »Dann bin ich doch tot!«
      »Phhhhh!!
Frauen«, stöhnte Wansul eingeschnappt und verschwand.
     
    ******

18.
     
     S arahs Handy hatte gerade zu vibrieren begonnen, als es
unten an der Tür schellte. Sie stand immer noch zusammen mit Julia und dem
Ehepaar Feuerstiel in dem Büro mit dem Computer. Sie nahm das Handy heraus und
konnte anhand der Nummer erkennen, dass es sich dabei um einen Anruf aus Berlin
handelte.
      »Ja,
bitte?«, sagte sie mit starker Stimme. Am anderen Ende der Verbindung saß der Beamte,
den sie von den Besprechungen kannte.   
      »Hier
ist Alfons Braun. Frau O´Boile?«, fragte er.
    »Ja,
am Apparat!«, sagte Sarah. »Wir haben ihnen den Termin heute mit Professorin
Jahn legen können. Im Grunde genommen ist es egal, wann sie erscheinen. Sie hat
die Order, da zu sein. Der Kanzler der Universität hat allerdings den Wunsch
geäußert, sie auch kennenzulernen. Aber das ist ihre Entscheidung. Sie müssen
nicht. Für ihr ‚Unternehmen’ haben wir ihnen ein Konto eingerichtet, ohne
Limit. Ich hoffe, sie wissen, was wir für sie tun«, fügte Braun an.
      »Ja,
das, was jeder tun würde. Keine Leistung«, sagte Sarah barsch. Braun musste in
diesem Moment grinsen. Ja, es stimmte. Allein die Tatsache, dass sie sich an seine
Regierung gewendet hatten, war schon Lohn genug. Er war der festen Überzeugung,
dass die Ritter auch gar nicht auf das Geld angewiesen waren. Er gehörte zu ganzen
fünf Personen, die in die Sache wirklich eingeweiht waren. Mit ihm noch zwei
Mitarbeiter. Er hatte sie vom MAD, dem Militärischen Abschirmdienst. Sie waren
Multi-Talente, doch im Umgang mit Computern waren sie das Sahnehäubchen der
deutschen PC-Szene.   
      Sie
hatten innerhalb von nur vier Tagen einen Wurm entwickelt, der sich auf die
Festplatten dieser Welt fraß. Ziel waren dabei die digitalen Aufnahmen der
Aktion in Köln. Doch hatte der Wurm einen anderen Zweck zu erfüllen, als ihm
sein Auftraggeber angegeben hatte. Ein bisschen Eigenständigkeit wollte sich
die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch ihn, ja noch erhalten. Der Wurm
sollte nicht zerstören. Nicht wirklich. Er zerstörte nur zur Ablenkung. In Wirklichkeit
hatte er auch noch einen Trojaner dabei, der Spyware enthielt, und sich
unscheinbar in jedes Betriebssystem schrieb. Aktiv wurde

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