Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
wir das Ding da vorne zerstören, dann würden wir einen vernichtenden
Schlag vollziehen«, funkelten die Augen jetzt von FeeFee.
Vor
ihnen würde sich ein Kampfszenario aufbauen, das ganz nach ihrem
Kriegergeschmack war. Alleine konnten sie das vielleicht nicht schaffen, aber
wenn die Gruppe mitmachte, dann würden vielleicht nicht alle sterben.
Das
konnte sie aber nicht den Menschen und Schmetterlingen sagen. Das würden sie
nicht verstehen.
Die
Herzen der Panther glühten vor Blutfreude, seitdem sie dieses Feindbild sahen. Es
war ihr Innerstes, das wie ein Schalter umgelegt worden war.
Das Bild wurde unterbrochen, als stromaufwärts etwas den Rio Amazonas ankam,
das Kurs auf die Stadt nahm.
Als
erstes war es nur ein kleiner Punkt, dann wurde er immer größer und länger…
Eine
Art Galeere kam den Fluss hoch… und an ihrer Seite schauten Ruder raus. Viele
Ruder.
Beim
ersten Blick schätzten die Männer, dass es sich mindestens um 50 Stück auf
jeder Seite handeln musste. In der Mitte des Schiffes ragten deutlich sichtbar,
und ordentlich zu einer Pyramide aufgetürmt, Holzstämme hervor. Schnell wurde ihnen
allen klar: das war eine Sklavengaleere!!!
Und
als wäre das noch nicht genug, folgten dahinter noch eine und noch eine.
Ganze
drei Stück mit gefangenen Menschen!
An
Deck konnte man gut die Androiden sehen, die mit roten Energiepeitschen auf die
Ruderer einschlugen, falls sie drohten, langsamer zu werden. Aber das Tempo
wurde gehalten.
Als sich Uwe und Lars wieder umschauten, waren zwei der vier Panther verschwunden.
Mittlerweile waren auch die anderen samt Schmetterlingen wieder weiter nach hinten
in den Schutz des Urwalds gegangen, damit sie niemand entdeckte. Zwischen
Lianen und schweren Zweigen schauten sie weiter der Sklavengaleere zu. Die Sonne
stand hoch am Himmel. Die Feinde konnten sie nicht sehen. Dann verschwanden die
Schiffe in einem Flussarm, der mitten in die Stadt hineinführte. Es sah so aus,
als hätte Cuberatio einen breiten Kai so in die Stadt geschlagen und
ausgehoben, so dass auch schwerere Schiffe hineinfahren konnten.
Er
führte direkt auf den Himmelsfahrstuhl zu.
Eines
musste man den Androiden lassen, dachte sich Uwe. Sie hatten dieses Unternehmen
perfekt organisiert. Nach nur einigen Momenten hörten sie ein leises »Hey, hey«.
Die
Äste waren hier so dicht, dass sie gar nicht so genau sagen konnten, wer oder
was da versuchte, Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Aber wer wusste schon, dass sie
hier waren?
Als
der Bug eines kleinen Fischerboots auftauchte und ein Panther auf seinen
Hinterbeinen stehend, mit den Vorderläufen ein Ruder lenkend, dann vor ihnen
auftauchte, waren die Menschen schon ein wenig überrascht.
Die
anderen Panther hingegen schienen so was für völlig normal zu halten.
FeeFee
saß hinten unter dem Dach, stand mit den vorderen Beinen auf der Reling. Sie
winkte ihnen mit der linken Pfote, sie sollten an Bord kommen, ließ aber ihren
Blick auf die Stadt gerichtet. Allesamt stiegen sie in das Boot wie zum Start
einer Sightseeing-Tour.
»Sind Katzen eigentlich nicht wasserscheu?«, wollte Lars wissen, als er seinen
Körper an Bord schwang.
Die Schmetterlingsfrau Martha machte sich schnell auf den Weg in die Nähe von
FeeFee, als sie die Pantherin so gefährlich nahe am Wasser sah. Sie musste selbstverständlich
jetzt mit aufpassen, dass ihr gutes Fell nicht ins Wasser fiel. Wenn das den
Geruch des Amazonas annehmen würde…na dann: Prost Mahlzeit.
Nicht
auszudenken, was für einen widerlichen Fremdgeruch das geben würde.
»Nein! Sind wir nicht. Allerdings suchen wir jeden Weg, um das Wasser zu
umgehen. Da hast du schon recht. Aber springen die Menschen denn auch direkt in
den Fluss, wenn sie auf einer Brücke stehen?«
»Touché«, kam es von Uwe zurück. Er machte mit Zeigefinger und Daumen eine
Pistole und feuerte damit scherzend auf seinen Freund.
»Wollt ihr da jetzt einfach so rüberfahren?«
»Siehst
du denn eine andere Möglichkeit, diese Station zu erledigen?«
Was
für die vier Panther bereits schon eine beschlossene Sache zu sein schien,
verschlug den Menschen fast den Atem. Die Station in die Luft sprengen??
»Hey, hey, hey«, verschluckte sich Lars Feuerstiel fast dabei.
»Seid
ihr wahnsinnig?«
Doch
umkehren konnten sie nicht mehr. Re hatte das Boot schon anfahren lassen und
steuerte einfach kerzengerade auf das andere Ufer zu. Eigentlich waren alle
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