Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
geworden. Hektisches Treiben
überkam die Kinder von Nr. 1… doch zu spät.
Als
der Draht von FeeFee und Re an dem ersten Androiden ankam, durchschnitt er ihn
sofort ohne Widerstand.
Dann
den nächsten und den nächsten.
Ein
paar entfernter stehende Wächterandroiden feuerten Schüsse auf die Panther,
doch sie konnten keinen Treffer landen. Sie waren für einen genauen Schuss zu schnell
und bewegten sich immer im leichten Zickzack. Nur, wenn sie wieder Androiden
zerschnitten, strafften sie den Draht und waren für diesen Moment auf einem Kurs.
Es dauerte nicht ganz 20 Sekunden, da erreichten die Panther die schwarzen Wände
des Orbitlifts. Als sie ankamen, drückten die Panther den Draht gegen die Wand.
Erst hing er noch ein wenig im Bogen nach unten, aber Re, der die Box im Maul
hatte, presste diese ebenfalls an die Wand. Dann drückte er etwas, der Draht
zog sich selber stramm… und klebte sich von ganz alleine an die Mauer.
Kaum
war das geschehen, drehten die Panther um und rannten wieder zurück. Dasselbe hatten
die anderen Raubkatzen gemacht und waren auf dem Rückweg. An zwei Stellen
pappten jetzt die beiden Drähte an der Mauer…und die Boxen blinkten grün.
Die
Androiden wussten nicht, was sie machen sollten: die Panther verfolgen oder die
klebenden Drähte untersuchen?
Sie hatten keine Zeit mehr für eine Entscheidung.
Nach
nur fünf Sekunden ertönte ein schrilles Piepen und die Drähte glühten hellgelb
auf. Dann begannen sie, sich in das Gebäude zu ziehen. Johnny und Sonja konnten
nur einen Augeblick dorthin schauen, dann mussten sie den Panthern folgen. Sie
waren bereits aus dem Gefahrenbereich verschwunden. Ihr Kurs konnte ja nur zu
ihrer wartenden Menschengruppe führen.
Der Draht fraß sich wie von selbst nach innen ziehend in das Gebäude und
zerstörte dabei alles, was ihm in den Weg kam.
Nach
nur ein paar Momenten erschütterte die erste schwarz-gelbe Explosion die
Umgebung bis tief in den Urwald hinein. Dann die nächste und die nächste. Und
immer weiter so.
Schwarz-graue
Wolken stiegen in den Himmel empor. Immer wieder wurden Betonbrocken oder
Stahlpfeiler wie Spielzeug durch die Luft geschleudert. Der Draht machte
weiter. Schreie erfüllten die Luft.
Die
Sklaven nutzten ihre Chance: sie flüchteten in alle Richtungen.
So
viele, dass die Androiden keine Chance hatten, etwas zu unternehmen. Generell
schienen sie mit der Situation überfordert. Sie hatten keine
Verhaltensanweisungen für diesen Fall: Die meisten wurden von herumfliegenden
Trümmerteilen zerfetzt oder von Geschossen erfasst, die solch eine Gewalt
hatten, dass sie die Roboter einfach ergriffen und mit durch die Luft schleuderten.
Als
sie am Boden aufschlugen, blieben sie in ihrem auslaufenden Blut liegen.
Sie
waren so deformiert, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnte. Totalschaden.
Als
die Panther die Gruppe noch nicht ganz erreicht hatten, da kamen aus dem Himmel
gerade zwei Container nach unten gefahren. Sie hatten bereits die Triebwerke
auf Gegenschub gestellt, um sanft auf der Erde anzukommen, da passierte es: die
Drähte zerstörten die Generatoren, tief im Inneren des Gebäudekomplexes…und die
rote Energiewand erlosch mit einem lauten nach unten fallenden Ton. Unheimlich.
So, wie wenn schwere Maschinen nach unten gefahren wurden. Dann durchschnitt
ein metallisches Knirschen die Luft. Kurz davor, das Trommelfell im Ohr zu
zerstören. Wer näher dran war, dem platzte der Kopf.
Leider
auch bei einigen Sklaven, die es nicht geschafft hatten, sich weit genug in
Sicherheit zu bringen.
Dann sprang das Mega-Orbit-Kabel wie eine Peitsche umher. Die drei Container
stürzten mit einem enormen Knall zu Boden auf das Gebäude. Sie zerstörten das,
was die Drähte noch nicht geschafft hatten.
Das
Mega-Kabel war in dem einen Moment noch da, dann wurde es so schnell in die
Höhe gerissen, dass es wie weggezaubert erschien.
Als
die Panther die Gruppe erreichten, waren diese schon zum Ufer gerannt und in
das Fischerboot gesprungen. Schweißperlen auf der Stirn, die Atmung schnell hechelnd,
verrieten, dass sie wie die Irren gesprintet sein mussten. Sie warteten noch
kurz, bis alle an Bord waren und legten dann ab.
Zu
ihrer eigenen Überraschung wurden die Panther nicht verfolgt. Doch gerade als
sie die Mitte des Rio Amazonas erreichten, tauchten am Ufer die ersten Wächter-
und Krieger-Androiden auf….und sprangen einfach in das Wasser. Und es wurden
immer
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