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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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weggucken? Ich bin nackt«, polterte Johnny direkt los.
      »Schschschsch,
ist klar«, hüpften die Laute über Jacks Lippen. Nur mit Mühe lachte er nicht
laut los.
      »Das
meine ich ernst. Ich habe schließlich auch so was wie ein Schamgefühl«, zürnte
Johnny leicht los.
      »Und
wo ist die Kuh?«
    »Welche
Kuh? Also Milch hattest du doch schon genug. Oder willst du noch mehr davon?«
      »Ich
meine Sonja. Den Albtraum von Wansul, Schrecken aller Kinder, Hexe von Sarah.«
      »Nanana,
wenn da mal nicht einer ein bisschen zu weit feuert«, spöttelte Jack jetzt. Dann
beugte sich Evelynn über den Rand, packte mit der Hand vorsichtig in die warme
Schokolade und fischte Johnny raus. Leicht spreizte sie die Finger, damit der
braune Guss von Johnny ablaufen konnte.
      »Sonja
musste mit Sarah weg. Sie kann da also gar nichts für«, beruhigte Evelynn
Johnny.
      »Dafür
kriegst du jetzt von mir deinen wohlverdienten Kuss!«
    Schon
wieder wurden die Augen von einem Schmetterling an diesem Tag aufgerissen. Mit
Händen und Füßen wehrte sich Johnny. Doch Evelynn schloss einfach die Hand,
fesselte ihn damit und führte ihn zu ihrem Mund.
      »Hilfe!
Hilfe«, versuchte Johnny die Attacke abzuwehren. Aber er hatte keine Chance: es
gab einen sanften Kuss mitten ins Gesicht. Iggittigit. Johnny strampelte und
spuckte. »Pfui. Baah. Ist das ekelig.«
      »Sonja
sagte noch schnell, dass du dir einen verdient hast.«
    »Wofür?«,
fauchte der Schmetterling, als ihn die Ritterin auf dem Rand des Topfes
absetzte.
      »Das
konnte sie bei der Hektik nicht sagen, aber du wüsstest schon warum.«
      Jack
und Evelynn drehten sich um und gingen durch die Produktionshalle auf eine Tür
zu. Warum waren die beiden eigentlich hier?
      Irgendwie
hatte Johnny geglaubt, dass Sonja und er hier ungestört wären. Oder gehörte das
zu einem Plan, den Sonja ausgeheckt hatte?   
      Hmmm.
Johnnys Hirn überschlug sich. Er wollte Sonja ja vertrauen, aber er wusste nur
zu gut, dass die Weiber immer irgendwelche Hintergedanken hatten… oder ein
falsches Spiel spielten.
      Sein
Macho-Temperament ging gerade voll mit ihm durch.
    Und
wieso sollte er wissen, wofür der Kuss war?
      Johnny
versuchte, sich zurückzuerinnern, während er nicht merkte, dass die Schokoladenhaut
langsam, aber sicher härter wurde.
      Was
war denn gestern, überlegte der Schmetterling von Jack Johnson. Wesentlich
weiter würde sich auch Sonja nicht besinnen können. Dafür passierte in ihrem Leben
zurzeit einfach zu viel.
     
      Sie
waren gestern wieder bei einem Kindereinsatz gewesen – im Amazonas. Die Luft
war heiß und feucht. Über 35 Grad Celsius. Die Schwüle machte allen zu
schaffen. Sonja und Johnny waren mit sechs Kindern unterwegs. Rodriguez, Manuel
und Phillip waren wieder dabei. Die Urwaldgeräusche setzten den beiden
Siebenjährigen, Nicola und Steffi, etwas zu. Aber in der Gegenwart von den älteren
Kindern war das kein Problem. Nach einiger Zeit hatten sie sich an die immer
wieder auftauchenden Geräusche gewöhnt.
      Affengeschrei,
das Brüllen einer Raubkatze und aufgeschreckte Vögel.
    Sie
hatten Macheten dabei wie Uwe Leidenvoll, den besten Nicht-Ritter, wie alle
fanden. Jetzt waren sie genauso cool wie der Meerbuscher Journalist.
      Es
hieß, er habe schon ganz alleine einen Bären getötet. Nur er und seine Machete.
Also war klar gewesen, dass sie sich selber mit Macheten ausrüsteten – obwohl
sie sie eigentlich für den Kampf gar nicht brauchten. Normalerweise. Diese
Gruppe Kinder erledigte jetzt schon ihren 25sten Einsatz zusammen und immer
hatten sie ohne Schwierigkeiten Erfolg gehabt.
      Hier
in Südamerika waren die Roboter von Cuberatio eingesetzt. Sie waren stupide und
dumm. Sie befolgten nur Befehle und Anweisungen und registrierten gar nicht,
dass immer wieder einer von ihnen verschwand - dank der Kindertruppe. Es waren
halt nur Maschinen. Kinder und Schmetterlinge hatten nämlich mittlerweile raus,
wie sie die gefährlichen Kriegerandroiden ablenkten. Die Gefahr hierbei wurde
von den Kindern absichtlich runtergespielt. Sie hatten sich Magnesiumfackeln
aus dem Bestand der US-Army in Kansas besorgt. War gar nicht schwierig gewesen.
Während die Ritter der Blauen Rose gemeinsam mit richtigen Soldaten die US-Army
wiederbewaffneten, waren sie einfach reingegangen und hatten einen wildfremden
Mann in grüner Uniform nach brennbarem Material gefragt. Der Soldat hatte kurz
überlegt… und Johnny neben ihnen fliegen sehen.
     

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