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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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hinstopften, wo sie Platz hatten. Dabei
entdeckte der Soldat, als sich die Kinder gelegentlich ihre Hemden
hochsteckten, dass sie bereits bis über beide Ohren bewaffnet waren!! Ach du
meine Güte, dachte er sich. Er wusste ja, dass es draußen schlimm war. Aber so?
      Wenn
er sich nicht täuschte, dann lugte da sogar bei den beiden Kleinsten ein Explorer-Phaser
aus der Gürtelschnalle. Oh, Schreck. Johnny bemerkte diese Erkenntnis in dem
Gesicht des Soldaten und schaute grimmig drein.
      »Harte
Zeiten erfordern harte Maßnahmen«, schlich es sich aus dem Mund des
Propheten-Schmetterlings. Als die Gruppe meinte, sie wären jetzt genug
gerüstet, machte sie sich nach einem kurzen Abschied von dem Soldaten auf den
Weg. Sie wollten zum Amazonas. Dort, wo Cuberatio operierte. Die Maschinen
waren aufgrund ihrer stupiden Arbeitsweise die leichtesten Opfer.
      Universal
Search war ihnen zu stark, Dark Sun Island zu unberechenbar. Auf dem Weg zum nächsten
Launch stieß die Schmetterlingsfrau Sonja zu ihnen. Sie bestiegen nach einer kurzen
Wanderung durch die unterirdischen Gänge das Transportsystem. »Alles klar?«
      »Alles
klar!«, waren die einzigen Worte, die Johnny und Sonja miteinander wechselten.
Jetzt waren sie Profis. Gefühle blieben zu Hause.   Den Menschen, denen sie
unter der Erde begegneten, schien dieser kleine Trupp überhaupt nicht aufzufallen.
Schon nach ein paar Gängen waren sie auf eine »Hauptverkehrsstraße« gestoßen.
      Hier
wimmelte es nur so von Menschen aller Herkunft. Es war wie auf einem Jahrmarkt:
Geruch von Schweiß und gebratenen Lebensmitteln vermischte sich hier. Denn
tatsächlich grillten sogar einige hier unten. Niemand fragte sich warum. Das hätte
genauso gut an der Oberfläche gemacht werden können, da, wo die Erde noch frei
und in Menschenhand war. Sie begegneten sogar Clowns und Zirkusleuten, die mit
einem improvisierten Programm die Gänge abgingen und ver- suchten, sowohl
Kinder als auch Erwachsene zu amüsieren - ablenken von der Wirklichkeit.
      Genauso
liefen hier Tiere rum. Kurz flackerte in den Kindern der Gedanke auf, dass es
ihre waren, die, die sie mit dem Projekt »Arche« in Sicherheit bringen wollten.
Aber das ließen sie schnell fallen.
      Ihre
»Leute« würden schon aufpassen - sie wussten nicht, dass ein Elefant gerade den
Ausgang in Madrid verstopfte… nach Augenmaß hatte er da eigentlich reingepasst.
      Dann
bestiegen sie den Launch und fuhren los. Kaum hatten sie einen Ausgang in Südamerika
verlassen, er war glücklicherweise durch das Dschungelgestrüpp gut getarnt, da
legten sie schon los.
     
    Die
Geräusche von fallenden Bäumen, Motorsägen und diesem eigenartigen
»Tschipptschipp«, das die Baumfällerroboter machten, verriet ihnen, dass sie am
richtigen Ort waren. Zwei der Kinder zogen zwei Fackeln und gingen in das
Dunkelgrün los. Lianen, dicke Äste und die Blätter der Gewächse ließen sie
sofort nach ein paar Metern verschwinden. Die anderen schlichen sich derweil immer
näher auf eine der gehassten Geräuschquellen zu.
      Sie
waren nur noch zwei Meter entfernt.
    Die
Androiden hatten eine riesige Schneise geschlagen. Die Kinder konnten dahinter
alles sehen. Wie Ameisen bewegten sich die Roboter und es machte den Eindruck, als
würden sie sich in den Amazonas fressen. Nichts war vor Cuberatio sicher.
Zurück blieb nur braunschwarze, tote Erde, nur noch matschiger Boden.
      Gelegentliche
Bachläufe hatten einen kränklichen Braunton. Die Situation wurde jäh
unterbrochen. Zwei Krieger-Androiden, die fast wie Menschen aussahen, stürmten
nur zehn Meter von ihnen entfernt in den Dschungel. Der Winkel stimmte.
    Sie
mussten die Wärmequelle der Magnesiumfackeln aufgespürt haben. Jetzt musste es
schnell gehen. Die beiden Fackelkinder Manuel und Phillip waren bereits auf dem
Rückweg zum Tunnelsystem.   
      Schon
kam der Baumfällerandroid auf sie zu und wollte den nächsten Baum zerlegen.
      Die
Gruppe um Johnny und Sonja hatte sich in einem Halbkreis aufgestellt. Der Android
bemerkte sie zwar – was die Kinder nicht sehen konnten, machte er ein Standbild
und sendete dies automatisch in das Computernetzwerk von Cuberatio… und damit
auch an die Krieger – aber er ging seiner Aufgabe nach.
      Sein
unfreiwilliger Tod erfolgte sofort durch Kinderhand: fast gleichzeitig schossen
alle auf einmal. Unter einem explosionsartigen Brechen knackte die Maschine
ein. Verbrannt und deformiert bis zur Unkenntlichkeit. Jetzt hieß es »spurten,

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