Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
einem
Fußballstadion, die die Menge zurückdrängen wollen.
»Hicks.«
Warum
zwischen dem guten Meter Freiraum niemand hindurch schlüpfen konnte, war
einfach: Die Ritter sprühten eine goldene Sternenstaubfontäne heraus und bildeten
damit eine magische Energiebarriere. Niemand konnte hindurch, ohne dabei einen
schweren Stromschlag abzubekommen.
»Hicks.«
»Und
hieeeeeeeeeer…«, brüllte Pharso, der neben der Menge nun auch noch die Fanfaren
übertönten musste.
»...prääääääääääsentiere
ich den Befreieeeeeeer von Sadaaaaaasch…«, Pharso wischte sich mit einer Hand
die Stirn, drehte seinen Körper zu Sebastian, versuchte aber immer noch, mit
dem Kopf in das fest montierte Mikrofon zu sprechen und zeigte mit einem Arm
auf Sebastian.
»…den
Jungen von der blaaaaauen Erde, den obersten Ritter des Rosenordens, den Anführer
der galaktischen Rosenarmee, ich präsentiere euch:
Seeeeebaaaaaaaaaaaastiaaaaan
Feueeeeerstiiiiiiiiiel, euren Schmoooooooon - LLLLaaaaaaaaaaaaawa!!!!!!«
Jetzt
kannten die Millionen kein Halten mehr. Jeder auswärtige Diplomat und Heerführer
musste sehen, dass Sebastian Feuerstiel viel mehr war als ein einfacher Junge.
Er
war der Geist der Freiheit, dessen Wurzeln in jedem Herzen eines jeden Lebewesens
verankert waren, und der die Massen auf seine Seite ziehen konnte.
Nicht
konnte, sondern tat, auch wenn er nichts dazu beisteuerte.
Ja,
sogar, wenn er noch nicht einmal anwesend war.
Aber
heute war er hier, leibhaftig und mit seinem Schmetterling, der mit Erlaub etwas
steif wirkte. (Lukas wirkte nicht nur steif, er war tatsächlich in eine
Schockstarre verfallen, eingefroren wie Eis, nur das »Hicks« war noch geblieben.)
Sismael
Feuerschwert hatte, um seine Macht zu demonstrieren, seine Klinge in ein funkelndes
Rot verwandelt und strahlte auf dem Rücken des obersten Ritters mit den
glücklichen Gesichtern der Massen um die Wette. Seine feinen Verzierungen
warfen silberne Schatten in den Glanz und malten damit das Bild einer Rose in
den roten Hintergrund.
Für
alle Medienvertreter aus den anwesenden Galaxien und Systemen war das der
Höhepunkt ihrer Karriere.
Unzählige
Kameras, oder was auch immer für Geräte sie benutzten, um die Bilder auf ihre
Heimatplaneten zu senden, waren zwar da, aber nicht direkt sichtbar.
Einzig
eine Sache trieb die Männer und Frauen an den Rand des Wahnsinns: Bei diesem
größten Ereignis der Geschichte bekamen die Medienleute kein scharfes Bild vom
Protagonisten zustande.
Es
hatte den Anschein, dass, egal, wie sehr sich die Techniker auch anstrengten,
sie immer eine Art milchigen Rand um Sebastian hatten.
Wie
ein Nimbus, der den ganzen Körper umhüllte, und durch sein Strahlen für eine
Übersteuerung, Unschärfe sorgte.
Immer
wieder schauten sie neben ihr Aufnahmegerät, um einen Blick mit dem bloßen Auge
zu erhaschen, nur um dann festzustellen, dass er real nicht von diesem
milchigen Kreis umgeben war. So gingen die Bilder der Live-Übertragungen zwar
Lichtjahre weit hinaus ins Universum, aber niemand, der nicht anwesend war, wusste,
wie Sebastian Feuerstiel, Schmoon Lawa, wirklich aussah.
Samis
hatte ihn verändert.
Anders,
als bei der Sache mit dem Kölner Dom, als Samis gerade erst erwacht war - genug
geschlafen hatte.
Die
PR-Koordinatoren waren dem Kreislaufkollaps nahe. Einige hatten schon begonnen,
Maler anzufordern, Künstler, die wenigstens Skizzen vom »Blauen Geist« zeichnen
sollten. Aber es war schier unmöglich, das in dem Chaos hier zu organisieren.
Immer
wieder schrien die Menschen »Schmoon – Lawa«.
Sebastian
machte sich schon mit bedachten Schritten, damit er wegen seiner Nervosität
nicht die Stufen herunterpurzelte, auf den Weg zum Rednerpult, da brach in der
vordersten Reihe zu seiner linken Seite ein kleines Mädchen unter dem
Sternstaubregen der wachhabenden Ritter hindurch!
»Hicks.«
Es
war seine kleine Crox-Freundin!! Finola Haudrauf!! Schon stürmte freies
Wachpersonal los, um die Terroristin zur Strecke zu bringen, da klinkte sich
Sebastian mit einer kurzen Handbewegung, wie ein Reflex, in ihre Gehirne ein.
»Schon
gut«, war die Botschaft.
Alle
Welt konnte sehen, wie das Mädchen mit den Armen vor Freude nach oben gestreckt
auf Sebastian zulief, und ihm vor aller Augen in die geöffneten Arme sprang.
»Hicks.«
Als
wenn es noch eine Steigerung gäbe, legte das Publikum noch ein Lautstärkenlevel
drauf.
Die
kleine
Weitere Kostenlose Bücher