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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Finola hatte so viel Schwung, dass Sebastian sie nur mit den Armen
auffangen konnte und durch eine Kreisbewegung, wie bei einem Karussell, einmal
umherschleuderte, damit sie beide nicht direkt mit seinem Rücken auf der Treppe
landeten.
      »Ich
hab dich so vermisst!!«, juchzte das Crox-Mädchen vor Freude. »Du musst mit mir
noch ein Raumschiff testen!!«
      Doch
dann sah sie, was sie gemacht hatte.
    »Hicks.«
    Lukas,
der in seiner Schockstarre überhaupt nicht anwesend war, wurde bei dem Drehen von
der Schulter geschleudert und lag jetzt mit dem Rücken auf einer Treppenstufe.
Die Beine in der Luft stehend immer noch so gekrümmt, als ob er gemütlich auf
Sebastians Schulter saß.
      »Hicks.«
    Schnell
gab Finola Sebastian einen Kuss, und rannte erschrocken zu ihrem Freund Lukas.
Vorsichtig hob sie ihn auf.
      »Hicks.Hicks!«
    Mehr
als sechs Millionen Augenpaare auf sie gerichtet.
      »Hicks.«
    Alle
Welt fragte sich, wie würde Sebastian jetzt auf diese Unverschämtheit reagieren?
      Schließlich
war das sein Schmetterling!
    Das
halbe Universum war gespannt!!!
      Mit
einem Lächeln kommentierte er die Situation und ging jetzt gemütlich zu dem
Rednerpult.
      »Hicks.«
    Dabei
schaute er einmal kurz nach rechts und sah, wie Finola Lukas entschuldigend
streichelte. Er war ihr bester Freund.
      »Hicks!«
    Dann
richtete Sebastian seinen Blick nach links, nach dort, von wo das Crox-Mädchen
durch die Absperrung gebrochen war. Hüpfend und jubelnd war direkt hinter der
Sternenstaubabsperrung der Rest der Familie Haudrauf, die Sebastian
freudestrahlend die besten Wünsche und Grüße entgegen jubelten.
      Er
winkte zurück – das war seine Reaktion auf das Mädchen und die Panne.
      Alle
Kameras richteten sich auf die Crox. Das waren definitiv Le- bewesen, die zum »inneren
Zirkel« gehörten – so wurden sie später genannt, und waren durch diese Szene
selber unsterblich geworden. Kurz bevor Sebastian Feuerstiel dann endlich das
Pult erreicht hatte, schweifte sein Blick noch schnell über seine Gefährten:
Cassandra weinte vor Freude, Fu Ling Shu war knallrot im Gesicht und Chester
sorgte sich streichelnd um seinen Schmetterling Darfo, der parallesiert
versuchte, mit einem Fingerchen die Zuschauer zu zählen. Neunhundertelfzig, vier
Millionarden…
      »Hicks«,
machte dagegen ein anderer Schmetterling.
    Die
Generäle waren jetzt steif vor Stolz.
    Dann
der letzte Schritt zum Pult. Die Rede lag auf dem Brett. Die Masse verstummte.
Sebastian Feuerstiel öffnete den Mund und dann…Nichts! Gar nichts!!
      Absolut
nichts… außer dem »Hicks« seines Schmetterlings.
    Sebastian
Feuerstiel, der oberste Ritter des Rosenordens, bekam kein einziges Wort aus
sich heraus.
      »Krrrrrrr,
krrrrrrrr«, gurgelte der Junge, aber das war schon alles. Sofort eilten
Ordonanzen herbei, die kleine Karaffen Wasser griffbereit hatten.
      »Hicks.«
    Es
kam einem kleinen Laufwettbewerb gleich, bei dem jeder Kellner versuchte, der
Erste bei seinem Gast zu sein. Automatisch nahm Sebastian das Wasser des Ersten
und spülte seine komplett ausgetrocknete Mundhöhle und seinen Rachen damit aus.
Dann schluckte er es runter.
      So
schnell die Ordonanzen erschienen waren, so schnell waren sie auch wieder in
der Menge verschwunden.
      Jetzt
räusperte sich Sebastian ein wenig und lehnte sich dann wieder zum Mikrofon
nach vorne.
      »Hicks.«
    Mit
seinem Finger tippte er zweimal dagegen. »Poch.Poch.«
      Er
grinste: Das hatte er schon immer mal machen wollen. Er war komplett bei klarem
Verstand, das merkte er sogar selber. Jetzt schaute er auf die ersten Zeilen –
sie waren von Pharso geschrieben worden – und legte los. In dem Moment, als er
den Mund öffnete, verstummte die komplette Arena. Kein Niesen, kein Husten.
Sechs Millionen Lebewesen waren völlig ruhig, hofften, die schönsten Worte ihres
Lebens zu empfangen:
      »Hicks.«
    »Sadasch
ist frei«, begann Schmoon Lawa… und schon war die Ruhe wieder vorbei!
      In
der Hand der kleinen Finola erwachte gerade Lukas für exakt drei Sekunden
wieder zum Leben.
      »Hicks.«
    Als
er jedoch erkannte, wo er war, fiel er sofort mit einem »Uiiiiiiiii« und einem
»Hicks« wieder in Ohnmacht.
    Die
beiden Schmetterlinge, die der Geschichte am nächsten waren, Darfo und Lukas,
bekamen von dem Geschehen nichts mit.
    Die
Schmetterlinge der Absperrungsritter hatten diese beiden allerdings genau im
Auge – nicht, dass einer der beiden seine Geschichte nachher noch

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