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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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spürbar.
      »Ihr…ihr…ihr…
seid…seid…Hexer? Schwarze, verbotene Künste??«, hauchte der Waliser erstaunt.
      Heinrich
V. hatte sogar Hexer in seinen Diensten, um gegen die verhassten Franzosen
vorzugehen!!
      Er
war mehr als verwirrt.
    »Nein.
Wir sind alles und nichts. Aber garantiert keine Hexer.«
      Als
Lohan jetzt mit seiner Magie aufhörte, hob der Gefolterte die einstigen Stummel
in die Höhe. Die Finger waren nicht nachgewachsen, irgendwo war in ihm die
kleine Hoffnung schon entstanden, aber sie waren immerhin sauber verheilt!!!
      Etwas,
das Wochen gebraucht hätte, innerhalb von wenigen Augenblicken!!
      Als
er wieder in die Gesichter der Ritter blickte, war das Blaue verschwunden, aber
die Weisheit und das Mysteriöse lebten in ihnen immer noch weiter. Ja, das
waren keine Magier, das waren selber Könige - von Gott gesegnete Heiler.
      »Ich
kann leben?«
    »Fern
von hier. Aber ja, nie mehr Krieg, nie mehr morden, nie mehr Hunger.«
      »Ich
habe kein Weib, kein Kind…«
    Die
Männer sahen genau, dass sie ihn gewonnen hatten. Das Staunen und der Glaube an
sie waren in seinem Gesicht deutlich zu erkennen. Sie drehten sich wieder um
und gingen die paar Schritte zu ihrem Aussichtspunkt zurück.
      »Lass
uns das Ende der Schlacht noch abwarten…dann entscheiden wir, wie es weiter
geht…«…
     
     
Stephanus wusste, dass hier der Hinweis zu der Karte sein musste, die er
gefunden hatte. Aber er würde garantiert nicht im Schlachtverlauf sein. Hier
hatte er zwei Ritter, die kurz davor waren, sich »schlafen« zu legen. Eine
innere Stimme sagte ihm, dass das perfekt war. Ja, er wusste genau, dass es da
einen Zusammenhang gab. Er musste nur zwei, drei Seiten weiterblättern. Schnell
befeuchtete er seine Finger und berührte das Papier vorsichtig. Dann legte er
es um. Hier! Nein, noch ein kleines Stückchen weiter. Hier? Ja… hier ging es
weiter…
     
     …Es
war schon etwas Besonderes, als sich die fast 5.000 englischen Langbogenschützen
formierten, den Feind in einiger Entfernung abschätzend. Als einige der
überlebenden Gefangenen zu der Truppe zurückgekehrt waren, hatten sie sich über
die abgeschnittenen Mittelfinger aufgeregt. Diese Schweine. Dann hatten sie
sich aufgestellt und ihren Kampfeswillen deutlich den französischen Angreifern zum
Ausdruck gebracht…indem die Schützen alle gleichzeitig ihre Hände hoben… und
den Franzosen die gesunden Mittelfinger zeigten!!
      »Seht
her, WIR können noch schießen!!«
    Die
Schlacht lief hart und rau. Die Langbogen waren eine gefürchtete Waffe. Sie
reichten fast 500 Meter weit und hatten eine Zugkraft von nahezu 85 Kilogrammn.
Am Ende ging die Zahl der Gefallenen in die Tausende. Doch der Sieg lag trotz
der Überlegenheit der Franzosen auf der Seite der Engländer.
      Sir
Lohan nickte seinem Bruder zu. Sie waren sich nun sicher. Hier wollten sie
nicht mehr verbleiben. Sie wollten es ihren bereits ruhenden Rittergefährten
gleich machen. Nur noch diesen Befreiten in Sicherheit bringen, und dann
konnten sie sich »schlafen legen«. Gerade wollte sich Sean umdrehen und nach
hinten verschwinden, da packte ihn sein Bruder an der Schulter, hielt ihn auf.
      »Warte!
Wir müssen auch an Linjao und Shu-Si denken«, erklärte Lohan mit leiser Stimme
und griff sich unter seinen Rock. Sein Bruder schaute ihn fragend an. Was
meinte er?
    Kurz
kramte Lohan nach etwas, das ihm eine bereits schlafende Ritterin vor ihrem
Abgang gegeben hatte…er fischte eine Karte heraus…
     
     
Hier!!! Hier kommt es, lief es Stephanus beigeistert durch den Kopf .
     
     …Lohan
faltete das große Papier auf und seinem Bruder offenbarte sich eine fast
präzise Zeichnung dieses Kontinents.
      »Das
hat mir Susanna gegeben, bevor sie sich schlafen legte. Dort, wo…«
     
     Nein!!
Mist!! Weiter!! Doch hier endete Stephanus eigener Text mit der Anmerkung, dass
der Schmetterling, der diese Geschichte diktiert hatte, nicht mehr genau
verstanden hatte, was die beiden Ritter da besprachen. Nein! Nein! Und nochmals:
Nein!!!
     
Stephanus fluchte, kam aber rasch wieder zur Ruhe. Er konnte seinen Schmetterlingen
ja gar nicht böse sein. Er hatte sie ja damals selber gesehen, wie schwer die
Last auf ihnen ruhte. Sie hatten sich ja selber schlafen gelegt, in der
Hoffnung und dem Wissen, dass sie in eine bessere Welt wieder hineingeboren
werden würden.
     
Aber war sie das heute?
    Zumindest
wusste er jetzt, was er zu tun hatte:
     
Hier waren genug Hinweise

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