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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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einem der Stühle und setzte sich. In der Hand hielt er einen Computer,
der die Größe von einem Buch hatte. Der Ritter drückte ein paar Befehle auf dem
Touchscreen.
      »Das
Signal ist jetzt eingeschaltet. Wenn sie schon in dieser Galaxie sind, dann
dauert es nicht mehr lange, und sie wissen, dass wir da sind.«
      Sebastian
nickte und setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl. Jetzt hieß es Geduld haben
und abwarten. Chester war in die Informationen, die er sich aufrief, vertieft,
und so hatte der Junge von der Erde noch etwas Zeit für sich.
      Die
Erde. Sebastian sinnierte.
    Er
würde ja schon gerne wieder mal nach Hause kommen und nachschauen, ob alles in
Ordnung war. Wie lange hatte er eigentlich keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern
aufgenommen?
      Langsam,
aber sicher bildete sich ein schwerer Kloß in seinem Hals. Das schlechte
Gewissen kam ohne jede Vorwarnung. Leichte Bauchschmerzen schlichen sich
unterbewusst ein. Oje. Sebastian konnte sich gar nicht mehr erinnern. Er hatte
noch einmal mit ihnen nach ihrer…..Oje. War das lange her.
      Seine
Mutter musste bereits wahnsinnig ohne eine Nachricht von ihm sein.
      Aber
Sebastian wäre nicht Schmoon Lawa, wenn er das nicht innerhalb von ein paar Sekunden
ändern konnte. Das, was er jetzt vorhatte, ging nicht oft, weil er Kräfte aus
einem bestimmten Teil seines Geistes dafür abrufen musste. Und gerade diese
Energien musste er unbedingt in einem späteren Teil seines Planes einsetzen.
Sie waren quasi schon verplant.
      Aber
er wollte es dennoch machen. Dafür musste es reichen.
    Es
dauerte nicht lange, da merkte er, wie sich sein Geist von seinem Körper löste
und sich in einer unvorstellbaren, atemberaubenden Geschwindigkeit der Erde
näherte.
      Er
bewegte sich selber, ähnlich wie ein Raumschiff, auf den blauen Planeten zu.
      Was
er sah, verärgerte ihn, überraschte aber nicht. Die Welt und ihr Orbit waren
stärker beflogen als der Frankfurter Hauptbahnhof Zugverkehr hatte.
      Sebastian
konnte die Schiffe der Abbaugesellschaften sehen, die über den teilweise
wolkenverdeckten Kontinenten verkehrten. Aber hier waren so viele verschiedene
Schiffstypen, dass er nicht sagen konnte, wer zu wem gehörte…einige hatten
allerdings Wellen-Embleme.   
      Außerdem
bewegte sich sein Geist so schnell an ihnen vorbei, dass er nichts Genaueres
erkennen konnte.
      Und
schon ließ er sich auf Europa fallen.
    Tiefer
und tiefer ging der Flug. Fast wie im freien Fall. Italien. Nein höher. Über
die Alpen rüber. So tief, dass er einzelne Schneekuppen in seinem Flug berühren
konnte. Sebastian streckte die Arme zur Seite hinaus und streifte den Schnee.
Hui. Die kleine Schneelawine sah er schon nicht mehr, die er damit ausgelöst
hatte. Dann westlich halten.   
      Hier
war das Gebiet für Deutschland ungewöhnlich menschenleer. Fast trostlos. Er konnte
den Körper seiner Mutter schon spüren, und folgte ihr wie ein Bluthund seiner
Beute. Dann kurz vor Stuttgart, spürte Sebastian, dass seine Eltern hier unter
ihm waren. Unter ihm in der Erde. Er ließ sich weiter fallen und drang in das
Erdreich hinein.   
      Dann
ein weißer Tunnel. Ein Gang ihrer Verteidigungsanlage. Ja, hier war er richtig.
Kinder, Tiere, Menschen. Wundervoll. Wie das Leben hier unten regierte. Dabei
nahm er aber auch gelegentlich die Schmerzen wahr, die sich in einigen Augen der
Personen, an denen er vorbeiflog, widerspiegelten. Ein Mann, der sogar noch
eine grüne Polizeiuniform trug, weinte an einer Mauer hockend. Daneben spielte ein
kleines Mädchen mit einem Ball und quiekte vor Freude.
      Dann
kamen zwei ältere Männer, die stramm, fest entschlossen, mit Waffen in den
Händen, die Uniform der Rosenarmee tragend, sich gegenseitig auf beide
Schultern klopften und »Schmoon Lawa« sagten. Danach gingen sie getrennte Wege,
die Hoffnung und die Siegessicherheit in ihren Herzen tragend.
      Dann
begegnete er dem ersten Schmetterling, der krampfhaft versuchte, eine Mandarine
zu schälen. Als hätte er den Geist von Sebastian gespürt, schaute er auf. Aber
da war nichts Sichtbares. »Schmoon Lawa?«, fragte er in den Gang.
      Und
wieder weiter. Hier ging ein Junge in blauer Jeans und einem Werder Bremen-Trikot
den Gang entlang. Er trug einen Kopfhörer.   
      Auf
der rechten Seite hatte er eine Beule. Ein Schmetterling saß auf seiner
Schulter und hatte seinen Kopf mit unter die Muschel geklemmt.
      »Schmoon
Lawa?«
    Der
Schmetterling zog den Hörer von seinem Kopf weg und

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