Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
schaute sich verdutzt um.
Dann
weiter. Hier bog Sebastian ab. Türen zu Quartieren. Ein Launch-Eingang. Viel
Betrieb. Er konnte Mutter und Vater schon deutlich spüren. Aber da war noch
jemand Drittes? War Julia wieder auf die Erde zurückgekehrt?
Gleich
würde er es sehen. Sie waren nicht mehr weit. Dort war eine geöffnete Tür und zwei
Schmetterlinge versuchten, eine Katze wahnsinnig zu machen.
»Schmoon
Lawa?«
Das
mit der Katze klappte nicht. Mona ignorierte sie einfach. Seine Mona. Liebe
Mona. Sebastians Herz fing an, zu rasen. Er hätte nicht gedacht, dass er sie so
vermissen konnte.
In
seinem Quartier in dem Starlight VII-Transport liefen ihm kleine Tränchen die Wange
runter. Seine Freude kannte keine Grenzen, als er seine Mutter erblickte, die
sooo wunderschön aussehend ihm den Rücken zukehrte, an einem Tisch stand und
Handtücher faltete.
Daneben
saß sein Vater und schliff ein Schwert.
Sebastian
erkannte sofort, dass es kein Ritterschwert war, sondern eine Attrappe.
»Das
hat mich nur fünf Euro gekostet«, versuchte er sich vor seiner Frau zu
verteidigen.
»In
einer Zeit, in der es keine Währung gibt«, antwortete seine Mama trocken, ohne
dabei aufzuschauen.
»Kann
ich doch nichts für, wenn mir der alte Mann das dafür gibt.« »Wahrscheinlich hast
du einen Demenzkranken übers Ohr gehauen. Da gibt es keinen Grund zur Freude.«
»Nein,
nein. Der war völlig gesund«, beruhigte sein Vater seine Mutter, stand auf und
legte das Schwert auf den Stuhl. Dann ging er von hinten an seine Mutter heran
und neigte sich in ihren Nacken. Seine Hände umklammerten ihre Hüften und
streichelten sie sanft. Er sog ihren Duft tief ein. Liebe elektrisierte den
Raum. Dann fing er an, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern und flüsterte: »Der war
genauso in Ordnung wie du.«
Seine
Mutter hörte mit dem Falten auf und drehte sich um.
Sebastian
erschrak.
Er
konnte….er konnte….er konnte….er konnte sie von der Seite sehen und sie hatte einen
kugelrunden Bauch. Sie…sie…sie war SCHWANGER.
»Ich
bin also genau so ein dufter Typ wie ein alter Mann. Schatz, das nenn ich mal
ein Kompliment.«
Sie
grinste neckisch und gab ihm einen dicken Schmatzer.
Igitt.
Also, das brauchte er ja beim besten Willen nicht zu sehen.
Also
rein da. Mit einem imaginären Sprung hüpfte er in den Kopf seiner Mutter
hinein.
»Hallo
Mama!!«
Ein
Kreischen entsprang seiner Mutter vor Freude.
»Was
hast du, Schatz?? Die Wehen? Jetzt schon. Ich hole Hilfe«, er- schrak Herr
Feuerstiel und bekam sofort Panik. Erst ging er hierhin und dann dorthin. Ach Moment!
Hilfe war ja draußen! Gerade wollte er auf den Gang rennen und dort nach einem
Arzt um Hilfe schreien, da signalisierte seine Frau ihm mit erhobener Hand: »Nein,
nein! Sebastian ist da!!«.
»Wo?«
»Hier,
Papa!«
Auf
einmal konnte er seinen Sohn auch hören.
»Wie
geht es euch beiden?«
»Ja,
ja, ja, mein Junge, das ist doch völlig egal. Wie geht es dir? Hast du genug zu
essen?«, war die einzige Frage, die Schmoon Lawas Mutter über die Lippen brachte
- so aufgeregt war sie.
»Das
ist doch völlig unwichtig. Und? Wie stehen die Kämpfe? Zeigst du denen auch ordentlich,
dass ein Feuerstiel ganz schön wilde Sachen anstellen kann?«
Kurz
erläuterte Sebastian den beiden die Situation. Die beiden Schmetterlinge, die
gerade noch mit Mona »gespielt« hatten, waren sofort verschwunden, um es den
anderen zu erzählen.
Es
dauerte nicht lange, da tauchte ein Schmetterling nach dem anderen auf. Auch
auf den Gängen sprach es sich sofort herum, und um das Quartier der Familie
Feuerstiel entstand ein richtiger Tumult. Schmoon Lawa kontaktierte gerade
seine Eltern!!
Egal,
wie die auch hießen.
»Hast
du schon bemerkt, dass ich zurzeit nicht alleine bin?«, wollte seine Mutter
wissen. Sein Vater schaute stolz auf den runden Bauch.
»Natürlich«,
sagte Sebastian und ging eine Etage tiefer.
»Ooooooh«,
stöhnte die Menge auf - Schmetterlinge und andere Zuschauer, die sich hier
versammelt hatten.
Frau
Feuerstiels Bauch leuchtete gelblich hell auf.
»Hallo,
kleine Schwester«, gab Sebastian seine Geschwisterliebe freudig weiter.
Er
hatte das Gefühl, er würde als Antwort ein Kichern ernten.
Dann
fuhr er wieder nach oben.
»Ihr
wisst schon, was es ist?«
»Nee,
das heben wir uns für später auf.«
Sebastian
grinste auf dem Stuhl in dem Starlight VII–Transporter. »Mutter, Vater
Weitere Kostenlose Bücher