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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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über allem. Als er die beiden sah, blickte er verschmitzt zu ihnen
runter. Da tapste auch schon das nächste Königstier heran und stupste seine
Schwester ein wenig zur Seite. Auf dem Gang war die Stimme von Sarah zu hören,
die sich gehend noch eifrig mit General-Ritter Jack Johnson, Ursula Nadel und
Professor Kuhte zu unterhalten schien.
     »Und
ich sage ihnen: Mit der Bibliothek stimmt was nicht!«, fuchste der Professor.
     Immer
und immer wieder hatte er ihnen erklärt, dass sie NUR den Anschein
erwecken sollte, sie wäre von irgendeinem Ritter der Blauen Rose hier unten angelegt
worden. Immer und immer wieder hatte er es gesagt und darum gebeten, sie mögen
ihm doch bitte Geschichtsstudenten oder meinetwegen auch »echte« Historiker
geben, die ihm halfen, dieses Wunderwerk unter die Lupe zu nehmen. Aber
»Neeein« – die Damen und Herren Krieger meinten, es wäre zurzeit unmöglich, in
dem Wirrwarr auf der Erde die entsprechenden Personen zu finden.
     »Sie
haben doch von ganz alleine den Hinweis gefunden«, wiegelte Sarah immer ab.
     Das
machte den Wissenschaftler wahnsinnig. Konnte sie denn nicht spüren, dass da
was faul war. Die Bibliothek war riiiiiiiesig und ausgerechnet da fand er den
entscheidenden Tipp, der ihnen die Schwerter wiederbeschaffte? Ausgeschlossen.
     »Es
gibt keine Zufälle«, merkte Johnny lediglich nebenbei an und zog damit
überraschend die Aufmerksamkeit des Professors auf sich.
     »Sehen
sie! Sogar der Prolet meint, dass das nicht klappt!«
     Schockiert
schaute Johnny drein – Sonja fiel vor Lachen fast auf den Boden.
     »Moment«,
wollte Johnny noch anmerken, aber da schossen die anderen schon an ihm vorbei,
die Treppe herunter. Sofort verstummte der Saal. Alle verhielten sich leicht
angespannt, dank der Anwesenheit der eigentlichen Befreier der Erde. Vorweg
sprangen die Panther nach unten, dann kamen die Ritter mit ihrem
wissenschaftlichen Gefolge.  Die Bundeskanzlerin saß in der ersten Reihe, neben
ihr saß... ihr Mann. Sie hatte ihn gefunden. Nach Monaten der Angst hatte sie
ihn endlich gefunden. Er war freiwillig in einen Verteidigungsturm mit einer
mittelschweren Abfangkanone für kleine Jäger gegangen. Jeder Hilferuf hatte ihn
nicht erreicht, da sie einfach zu viel zu tun gehabt hatten. Er war täglich
knapp zwanzig Stunden wach gewesen und hatte die wenige restliche Zeit
geschlafen. Dann ungewaschen wieder raus und ab in den Turm. Sarah zwinkerte
ihr zu, und sie ihr zurück. Hier gabs das Glück im Miniformat. Schnell schaute
sich die Ritterin in ihrer weißen Uniform mit der silberblauen Rose auf der
Brust um. Inder, Chinesen, Brasilianer, Südafrikaner, Franzosen, Russen und
alle anderen Länder der Erde waren anwesend. Gut. Sie durften dies repräsentativ
nennen. Nervös war sie nicht.
     »Weltenbürger,
Ritter und Schmetterlinge«, begann die oberste Kriegerin der Erde und Chefin
der Verteidigungsarmee ihre Ansprache.
     »Wir
haben den Feind besiegt!«, erklärte die Amateurpolitikerin.
     Im
Publikum saßen zahlreiche Männer und Frauen, die zu Friedenszeiten Politik
hauptberuflich gemacht hatten. Niemand unterbrach Sarah, niemand störte sie.
Jubel brach bei ihren Worten allerdings nicht aus. Erst gestern hatten sie das
letzte Bataillon DSI Piraten bei Kapstadt geschlagen. Vernichtend, aber wieder
nicht ohne Verluste. Trauer war in diesem Saal zweifellos gegenwärtig. Wie
viele Menschen durch den brutalen Angriff der großen Drei ihr Leben gelassen
hatten, war nicht zu sagen. Mindestens aber ein Drittel der Menschheit, wenn
nicht sogar die Hälfte. Diese hatten es nicht überlebt, sie waren der Blutzoll
der Erde. Das Schrecken des Universums war zu hart, zu brutal, zu gnadenlos –
zu böse.
     »Wir
alle wissen, dass wir die nächste Zeit noch brauchen, um uns unseren Toten zu
widmen.«
     Ein
zustimmendes Raunen ging durch den Saal hier unten in der unterirdischen
Verteidigungsanlage der Ritter der Blauen Rose.
     »Aber
wir dürfen keinen Tag verlieren. Die Freiheit hängt an einem dünnen Faden. Wir
müssen jeden kommenden Tag daran arbeiten, dass wir die Freiheit stärken und
pflegen.« Jetzt ging ein freundliches Nicken durch die Reihen derer, bei denen
Sarah wusste, dass sie politisch aktiv waren. Es war nicht so, dass diese
Personen ganz selbstverständlich hier waren. Die Ritter hatten die
Bevölkerungen der Planeten wählen lassen. Es waren Kontinentalwahlen. Und sie
alle waren einverstanden. Sie hatten nach Möglichkeiten schauen sollen, mit

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