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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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konnten sie als Volksvertreter auch solche Entscheidungen
treffen. Außer Unmut war da nicht viel zu erwarten. Das war schon immer so
gewesen – und würde nun auch wieder sein. Zusätzlich sahen sich die Politiker
im Recht, den Menschen zu sagen, was sie wollten. Denn während sich die normale
Bevölkerung wieder langsam aber sicher ihrem Einkommen widmen, sie dadurch
anfangen würde, den Handel und die Gewinne, damit das Währungssystem wieder
einzuführen, gingen sie ihren Tätigkeiten nach, indem sie sich auf politischer
Ebene für sie engagierten. Da war es schließlich ihr Recht, dass sie sich auch
auf irgendeine Art und Weise ein Einkommen sichern würden. Das Entlohnungssystem
für Politiker musste schließlich auch wieder eingeführt werden. Professor Kuhte
hatte da allerdings zur Vorsicht gemahnt. Nadel hatte mitbekommen, wie er
versucht hatte, einige Politiker von einem »Giertripp« abzubringen. Nicht die
Politik befähige einen Menschen zu Wohlstand, sondern der selbst geschaffene
Wohlstand befähige einen Menschen für die Politik.
     »Wenn
sie beruflich oder privat einen bestimmten Wert erhalten haben, der ja gerade
erst aus der Masse entstehen kann, dann sollten sie aus Dankbarkeit dieser
Masse etwas zurückgeben. Die Masse hat ihnen den Wohlstand ja erst ermöglicht.
Die Beschenkten sollten ihre Zeit, wenn sie sich nicht mehr um die finanzielle
Absicherung ihrer Zukunft sorgen müssen, der Masse schenken, indem sie sich in
die Politik begeben und dann versuchen, Gutes, das ihnen durch die Masse widerfahren
ist, wieder in Gutes für die Masse umzuwandeln. Da liegt die Glorie drin.«
     Mit
diesem Satz traf er sein ausgewähltes Publikum mitten ins Herz.  Gut, er
wusste, dass er dort zu Menschen gesprochen hatte, die genauso wie er tickten,
aber es musste einfach einmal formuliert werden.  Und das hatte er gemacht. Es
war auch kein Zufall, dass sich unter seinen Zuhörern Menschen befanden, die
überlegten, ob sie vielleicht eine Zeitung gründen sollten. Denn dieser Gedanke
war bei dem »Skandal« um die Forderungen, die sie bereits nannten, entstanden.
Jemand musste hingehen und die Politiker überwachen, damit sie nicht machen
konnten, was sie wollten. Die Worte Kuhtes waren damit nicht auf taube Ohren
gestoßen – und , das war die eigentliche Frage, die Nadel selber nicht
beantworten konnte, niemand wusste genau, ob sich der Professor nicht selber
damit für eine politische Position empfehlen wollte. Sonja war wie Kuhte dabei
gewesen und hatte nicht gedacht, dass hinter seiner Leidenschaft für die
Geschichte des Planeten Erde, die durch die Menschheit geschrieben wurde, sich
auch ein Mensch befand, der bereit sein könnte, sich für das Allgemeinwohl einzusetzen.
     »Willst
du Politiker werden?«, hatte Sonja ihn daraufhin unverhohlen gefragt, was er
aber nur mit einem Grinsen beantwortet hatte.
     »Ich??
Niemals!«
     Aber
er war ein schlechter Schauspieler, wie die beiden fanden. Doch da war etwas.
Sonja nahm sich vor, ihrer Ritterin Sarah von der Einstellung des Professors zu
berichten und ihn gegebenenfalls bei den nächsten Wahlen in irgendeinem Bezirk
mit auf die Liste zu setzen.  Denn an nicht wenigen Stellen brodelte es bereits
so sehr unter der Bevölkerung, dass sie Neuwahlen forderten. Und, da musste
Schmetterlingskriegerin Sonja ihrer Ritterin recht geben, sie waren gewillt,
dies auch zuzulassen. Bald würden sie sowieso neue Regierungen wählen müssen.
Dabei stellte sich bereits jetzt eine Frage: Sollten sie zu denselben Herrschaftssystemen
wieder zurückkehren oder die Chance nutzen, etwas Neues zu schaffen. Für die
Schmetterlinge, die Dinge, die älter als drei Minuten waren, für langweilig
hielten, war die Sache klar: Die Menschen sollten sich ein neues System
überlegen.  Dieses könnte dann ja auch in der Lage sein, für den Planeten zu
sprechen. Denn nun gab es ja tatsächlich Personen, die ebenfalls für komplette
Planeten sprachen. Und wenn da die Erde unzivilisiert mit einem Heer von
Alpha-Weibchen und -Männchen aufkreuzte, die spürbar nur Forderungen stellten,
die ihre eigene Macht einfach nur sichern sollten, aber in keinster Weise den
Willen der Menschheit der Erde wiedergaben, dann wäre »das ganz schön peinlich
für euch«, hatte Sonja den Satz abgeschlossen.
     »Für
dich doch auch«, kicherte Sarah aufgrund der Tatsache, dass  Sonja wieder
einmal bewiesen hatte, zu welch langen Gedankenkonstruktionen sie fähig war.
     Doch
die Kleine war noch

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