Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
gestattet, euch solch wichtige
Informationen zu übermitteln. Bitte folgt unserem Schiff, bis auf den Planeten
herunter, dann wird man euch mehr berichten.«
Re
und FeeFee schauten sich unruhig an. Was hatte das denn zu bedeuten?
Re
zuckte mit den Schultern und wendete sich wieder dem Monitor zu. Dann nickte er
fast unmerklich ihrem Gesprächspartner zu. Wir haben verstanden. Auf der
anderen Seite konnte der Kommandant spüren, was er mit seinen Worten bei den
beiden angerichtet hatte. Als es den Anschein hatte, dass das Gespräch vorbei
war, nutzte er noch die letzte Übertragungssekunde, in der er heimlich, sich
umherschauend flüsterte:
»Es
ist etwas Schreckliches in eurer Abwesenheit geschehen.«
Das
Schiff war unweit ihres Heimatortes XuCuSha gelandet. Der Duft des Frühlings
lag in der Luft. Leben in seiner fröhlichsten Form beherrschte die Natur. Der
Hangar war eine freie Fläche. Direkt neben der Landeplattform begann normaler
Erdboden. Der Fluss, der auch durch ihren Heimatort floss, fern vom
Königspalast, der eigentlichen Residenz der Familie, sprudelte hier nicht weit
entfernt hörbar kleine Felsklippen herunter. Unweit konnten sie ein anderes
Dorf sehen. An allen Häusern hingen lila Fahnen heraus. Waren die Straßen sonst
von Lan-Dan nur so gefüllt, schien es diesmal so zu sein, dass nur diejenigen
vor den Türen waren, die draußen sein mussten. Zum königlichen Palast war es
nur rund eine halbe Stunde von hier. Seine silberweißfarbenen Zinnen ragten in
den Himmel. Ein Transportmittel von hier nach dort würden sie nicht nehmen –
das widersprach der Ehre der Lan-Dan. In Pantherform würden sie diesen Lauf
hinter sich bringen. Anders war die Bewältigung dieser Strecke aus ihrer Sicht
gar nicht vorstellbar. Das Wetter schien mitzuspielen. Blau wurde nur hier und
da von weißen Wolken gestört. Hinter dem Dorf ging das Braun der Dächer in das
Grün der Wälder über. Dieses verfärbte sich, je weiter man blickte, von einem
hellen in einen dunklen Ton. Die Geysire unter den Lianenbäumen spien ihre
Wasserdampfwolken aus. Beim besten Willen konnte sich niemand vorstellen, dass
hier etwas Schlimmes passiert sein sollte. Aber der Schein trog. Denn kaum
hatten die beiden mit ihrer Leibgarde das Schiff im Hangar verlassen, da kam
ihnen ein Trupp Lan-Dan-Krieger entgegen. In seiner Mitte wanderte mit hektischen
Schritten, die Aufregung kaum verbergen könnend, Lord Houstar. Der Mann war ein
enger Berater ihres Vaters gewesen – und war danach auch noch in die Dienste
von Quoqouc übergetreten. Man konnte auch sagen, in all den Jahren war er ein
enger Freund der Familie geworden. Und das, was er trug, war alles andere als
ein gutes Zeichen. Seine komplette Robe…war lila.
»Mylady,
Mylord, ich bin so froh, dass ihr heimgekehrt seid«, begrüßte er sie, hob die
Arme und fiel Re um den Hals. Allein an der Kraft seiner Umarmung konnte Re
spüren, dass hier nicht alles in Ordnung war. Die Disziplin für einen kleinen
Moment wiederfindend, bemerkte er, was er da gerade tat und richtete sich
wieder auf. Dann schaute er zu FeeFee…und ließ sich wieder vollends gehen.
»Mylady«,
schluchzte er beim Anblick ihrer wunderherrlichen Augen auf und klammerte sich
um sie. Sie war mit einer der schönsten Lan-Dan, die das Wasser durch ihre
Eltern auf diesen Planeten gesendet hatte - und nun musste er schreckliche
Kunde überbringen. Auch FeeFee merkte, wie er sich in ihr Fell grub…und sie
spürte die Feuchtigkeit, die seine Augen dabei still und leise verloren. Re und
FeeFee waren einfach nur sprachlos. Was sollten sie ihn schon in dem Moment
fragen? Es würde nicht lange dauern, und er würde ihnen schon den Grund seiner
Aufregung, seines beinahe würdelosen Benehmens erklären. Und den Grund der
Farbe Lila. Erneut versuchte der alte Berater, sich zu fangen und richtete sich
schweren Herzens auf. Mit einem Wink schickte er seine Soldaten beiseite und
zeigte der Leibgarde des königlichen Geschwisterpaares an, sie sollten sich
ebenfalls entfernen. Während seine Männer sofort gehorchten, bewegten sich die
Gefährten von Re und FeeFee keinen Millimeter. Empört blickte der Berater
drein, aber bevor er etwas sagen konnte und hier unschöne Worte fielen, die
vielleicht nachher noch in einem Disziplinarverfahren gegen den ein oder
anderen Leibgardisten endeten, winkte Re hinter seinem Rücken den Männern zu,
sie sollten der Weisung des Beraters folgen. Ohne eine Gefühlsregung gehorchten
die
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