Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
überfüllt mit Hunderttausend Häusern. Vielleicht sogar
schon Millionen. Eigentlich nicht überraschend, dass sie sich bisher noch nicht
über den Weg gelaufen waren. Und dort oben erzählte er nicht weit weg von dem
Lagerfeuer, an dem ein Na’Ean-Schmetterling saß, seine Geschichten. Logisch,
dass seine Heldentaten dann nicht soooo sonderlich hervorstachen. »Ich… ähm… habe
vier Troopers, im Kampf eins gegen eins, selber schon erledigt und Tausenden
Schaden zugefügt!«
Johnny
erschrak.
»Wirklich?«
Er
hatte Troopers auch erledigt, aber noch nicht mit reiner Manneskraft – Auge in Auge.
Sofort schüttelte er sich und gewann wieder die Oberhand über seinen Verstand.
Bei ihm war einfach noch nicht die richtige Situation eingetreten.
Gerade
wollte er den Aufschneider weiter auseinandernehmen, als sich
Schmetterlingskriegerin Sonja in Begleitung von Rambo neben ihnen
materialisierte.
»Das
Treffen mit Darfo ist verschoben, die Politiker wollen mehr Zeit«, verkündete
sie die Nachricht, stellte dann aber fest, dass Darfo und Martha gar nicht
alleine waren, sondern dass zwei weitere Schmetterlingsmädchen, eine ohnmächtig
auf dem Boden und eine neben der Freundin fliegend, anwesend waren – und
Johnny. Über den Anblick von Letztgenanntem nicht erfreut, ignorierte sie ihn
einfach schnell… und wendete sich sofort Darfo zu.
»Du
hast ja jetzt frei«, stellte sie eher fest, als dass sie fragte.
»Ja?!«,
ging es ihm dadurch auch sofort auf und mit einem Mal freute er sich bereits,
dass Martha ihm nun die Welt zeigen konnte.
»Dann
hast du ja jetzt Zeit!«, bestimmte Sonja allerdings entschlossen. Sie hatte
Pläne, große Pläne, sehr große Pläne – revolutionäre Pläne.
»Du
musst uns helfen!«, sagte sie und Rambo zeigte auf einmal seinen tiefsten
Respekt, indem er sich verbeugte. Und eigentlich hätte er jetzt bereits etwas
machen sollen. Das war nämlich das vereinbarte Schlüsselwort gewesen, das Sonja
ihm vorher noch eingetrichtert hatte. Aber die drei Sekunden vorher waren
einfach eine viel zu große Zeitspanne, als dass er sich dieses hätte merken
können. Fuchsig blickte Sonja Rambo an…und der musste schlucken. Mist. Und
schon war er verschwunden. Ganze fünf Sekunden später war er wieder da…und mit
ihm ein Heer von rebellierenden Schmetterlingen. Alle wild entschlossen, die
Tyrannei und Versklavung, hauptsächlich die Unterdrückung der Schmetterlinge
durch alle Ritter und einfach alle größeren Lebewesen von ihnen zu streifen und
die Freiheit, die wahre Freiheit, zur Not auch im Kampf, zurückzuerobern.
Die
Schmetterlinge würden mit Darfo eine nie dagewesene Unabhängigkeit erreichen
und sich dabei gleichzeitig emanzipieren. Gleichberechtigung von Schmetterling
und Ritter war das Ziel. Darfo würde das hinbekommen – da waren sich alle ganz
sicher. Und dahin gab es nur einen Weg: Sie mussten in der Politik mitmischen!
Nicht nur im Kampf, sondern sich alle in einer Gruppe zusammenschließen, an der
kein Weg vorbeiführen würde. Außerdem mussten sie zeigen, dass sie wesentlich
mehr auf dem Kasten hatten, als Tiere zu retten und an sie gestellte Aufgaben
zu erfüllen.
Sie
wollten selber Teil der Geschichte werden. Und das musste jetzt, hier und heute
beginnen. »Folge uns!«, befahl Sonja und schaute Martha grimmig an, die völlig
überrumpelt schien, dann aber unter dem Druck sofort einknickte. Darfo wusste
nicht, wie ihm geschah. Sollte er nun mitgehen… oder nicht? Er wollte doch mit
Martha…
»Gehst
du mit ihnen mit?«, Sonja hatte sie darauf eingeschworen, sie sollte ihren
Charme für die Sache nutzen. So war das unter den menschlichen Frauen auch, und
Martha wäre damit eine gaaanz große. Auch wenn sie selber unpolitisch war.
Hier ging es um Schmetterlingsloyalität. Sie war eine von ihnen – und daher
musste sie ihnen auch helfen. Sie brauchten ihn ja nicht ewig. Später könnte
sie ihn wieder ganz für sich haben.
»Du
gehörst auch dazu?«, wollte Darfo nun interessiert wissen. Wenn das so war,
natürlich würde er dann helfen.
Jetzt
schaute Martha hingegen wieder ein wenig überrascht drein, wollte es gerade
freudig richtigstellen,… bekam aber von Sonja den Ellenbogen in die Seite.
»Uuuf«,
atmete Martha aus, hatte den Wink aber verstanden.
»Jaha«,
kam es nun eher gespielt, als überzeugt davon zurück.
Und
schon war die Entscheidung bei dem Schmetterlingshelden gefallen.
»Klaro,
bin ich dabei!«, sagte
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