Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Darfo. »Und bei was?«
Sonja
packte ihn am Arm und nahm ihn mit.
Alle
Schmetterlinge lösten sich in Luft auf…und tauchten in ihrem geheimen
Schmetterlingsgeheimquartier wieder auf.
Blauleuchtende
Glühwürmchen gaben dem dunklen Raum eine mystische Atmosphäre, ein Mann saß bei
einer brennenden Kerze an einem Schreibtisch… und wartete auf sie.
Hauchend
zart, wie von einem züngelnden Zauberer, sprach eine verführerische Stimme zu
ihnen:
»Da
seid ihr ja,… meine Kleinen«, gab er sich geheimnisvoll, ein Magier, ein
Schmetterlingsflüsterer – er war ihre Lösung.
Begeistert,
ja, gebannt war der Blick der Horde Schmetterlinge auf den Mann gerichtet. Niemand
konnte sagen, wer der Geheimnisvolle war…bis Spielverderberin Sonja den
Lichtschalter berührte und die Deckenleuchten angingen – Menno.
»Ist
alles in Ordnung bei ihnen, Professor Kuhte?«, wollte die Schmetterlingskriegerin
Sonja wissen.
»Hörr,
Hörr«, räusperte er sich… und grinste dann. »Das wollte ich immer schon mal gemacht
haben!«
Erst
jetzt kapierte der Rest der Schmetterlinge, dass es sich hierbei nicht um einen
märchenhaften Zauberer wie aus einem Traum handelte, sondern um den bekannten
Professor, der die Bibliothek gefunden hatte. Dann ergriff Sonja wieder das
Wort, um ihren Artgenossen zu erklären, wie mithilfe dieses Menschen… die
Schmetterlings-Revolution starten konnte.
******
21.
» V erdammte
Sauerei«, schimpfte einer der Männer in seinem gelben Schutzanzug und drängelte
sich an Dr. Sandokan Elbono, dem verantwortlichen Wissenschaftler des Geheimkomplexes,
vorbei.
Vor
ihnen war eine grünlichbreiige Masse. Was früher einmal ein Mensch gewesen war,
war nun nur noch ein Haufen Eiter-Matsch. Anfänglich hatten sie sogar noch die
Reste des Skelettes sehen können, aber auch das hatte sich wie durch Säure
aufgelöst. Die Gase, die emporstiegen, verbreiteten einen Gestank, den man sich
nur dem Liebhaber seiner Frau in die Nase wünschte. Daran sollte er elendig
verrecken – und mit ein bisschen Glück würde er vielleicht danach auch so
aussehen, wie das, was er jetzt wegmachen musste. Dr. Sandokan Elbono wich mit
einer Atemmaske im Gesicht zurück und ließ den Mann seine Arbeit machen. Der
Angestellte ging ein paar Schritte in den Brei hinein. Seine Sicherheitsstiefel
zischten, das Material wurde hörbar angriffen. In der Hand hatte er eine
Stange, deren eines Ende gebogen war. Damit stocherte er an einer Stelle so
lange herum, bis er einen Widerstand spürte. Eine Lasche, die in eine winzige
Fliese hineingelassen war. Darunter befand sich eine Konstruktion, ähnlich
einer Schleuse, die sie aber bereits von außen geöffnet hatten. Er packte zu
und hob diese kleine Fliese nach oben: Der Abfluss war frei.
Dann
reichte ihm ein Kollege von außerhalb des Raumes einen Schlauch und drehte den
Hahn auf. Es war ein Desinfektionsgemisch, das mit Wasser gestreckt wurde. Dr.
Sandokan Elbono sah nur wenige Augenblicke zu und wandte sich dann von dem
Geschehen ab. Wichtiger waren die Männer der San-Einheit, die jetzt alle
einzeln in Quarantänequartieren waren. Alle sechs Mann waren von ihrer Umwelt
isoliert. Die Nilas hatten hier unten Seuchenalarm ausgerufen. Ein Großteil der
gesamten Mannschaft, die hier unten zurzeit Dienst hatte, konnte bereits wieder
entlassen werden, aber die Männer der San-Tech-Einheit sollten noch einmal
gesondert untersucht werden. Nicht, dass sie etwas in sich trugen, das nachher
den ganzen Komplex befallen würde. Auch hatten sie Proben von den Überresten
genommen, die die Säuberungseinheit nun wegspülte. Auf die Ergebnisse warteten
sie noch. Sie waren im Labor. Aber dass hierbei irgendetwas Brauchbares
herauskommen würde, das bezweifelte der Doktor. Die Männer der San-Tech-Einheit
brauchte er auch nicht selber zu untersuchen. Er wollte sich lediglich den
ersten Mann anschauen, den sie untersuchten, aber danach wollte er sich wieder
seiner eigentlichen Aufgabe widmen. Denn nun hatten sie nur noch ein Exemplar der momentan weitentwickelsten Generation seiner »Geschöpfe« – und das
war nicht gut. Ohne Weibchen konnte es sich nicht mehr fortpflanzen. Aber zum
Glück war die Generation unterhalb dieser Neuentwicklung noch voll fruchtbar –
und produzierte und produzierte und produzierte Nachkommen. »Da könnten sich normale Frauen mancher Planeten ein Beispiel dran nehmen«, murmelte Elbono.
Diese
Weibchen waren reine Gebärmaschinen. Sie
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