Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
ihnen stehen und
schaute sie erwartungsvoll an.
Hoppla,
dachte Sebastian. Seit wann kann er sich denn so ausdrücken?
Die
beiden Herren, Andrea Rossi und Sergio Focardi – der eine Ingenieur und der
andere Physiker im früheren Leben, bevor die Ritterkräfte in ihnen erwachten –
blickten erst auf Schmoon Lawa und dann auf Lukas. Der oberste Ritter des
Rosenordens machte keine Anstalten, seinen Schmetterling zu unterbrechen, also
schien es in Ordnung zu sein, wenn sie auf seine Frage antworteten. Es dauerte
nicht lange, da materialisierten sich auch die beiden Schmetterlinge der Physiker-Ritter,
die sich anfänglich noch auf die Schulter ihrer Männer setzten. Dann stellten
sie aber mit einem Verzücken fest, dass es sich hier um einen Schmetterling
handelte, der der Gesprächspartner ihrer Ritter war.
»Äääh…
ja, also. Wir haben das Material nun eingehend studiert«, sagte der eine
Ritter, der andere vollendete den Satz, »… und wir können nicht sagen, was es
ist.«
»Hmmm«,
packte Lukas sein Händchen an sein Kinn, schaute nachdenklich auf die Tischplatte
und dann wieder zu den beiden hin.
»Was
sind denn ihre Vermutungen?«
Die
Ritter zuckten mit den Schultern. Vermutungen waren keine Belege. Und in der
Wissenschaft war nur etwas wahr, wenn man es beweisen konnte.
»Wie
wir alle sehen konnten, ist dort ein Umwandlungsprozess im Gange. Ohne eine sichtliche
Energiezufuhr, das Plättchen betrachten wir nur als einen Initiator, scheint,
nein, läuft dort Wasser aus diesem oberen Gebilde bei gleichzeitiger
Energieentstehung.«
»Allerdings«,
fügte der andere Ritter an, »sollte man sagen, dass es den Anschein hat, dass
hier keine Energie in dieses Gebilde hinzu geleitet wird, sondern… «, »… dass,
und das ist reine Spekulation, nicht belegbar, dafür müssen wir es untersuchen…
«, »…sondern, dass hier Energie entsteht!«
Sebastian
überkam ein Lächeln – wenn das wahr wäre, dann hatten sie, was sie suchten.
»Und
das ist alles?«, hakte Lukas nach, übernahm das Gespräch wie ein Mensch, ohne
jeden kindlichen Scherz, ohne Ablenkung – er schaffte es, seine Gedanken
zusammenzuhalten.
Die
zwei anwesenden Schmetterlinge waren hochgradig beeindruckt und merkten gar
nicht, wie sie die Schultern ihrer Ritter verließen – und schon standen sie
hinter Lukas und folgten ihm auf Schritt und Tritt. Blieb er stehen, blieben
sie es auch. Ging er weiter, gingen auch sie weiter. Dann ging die Tür auf und
eine Lichtkugel kam hereingeschossen. Hach, herrjemine, da bist du ja, strahlte
sie glücklich auf und nahm ihren Platz über seinem Kopf ein. Ein wenig
misstrauisch schien sie die anderen Schmetterlinge zu beobachten, merkte dann
aber, wie ernst sie ihrem Lukas folgten. Ihr Schatz hatte Untertanen!
Die
Ritter nahmen von der Lichtkugel Notiz, aber jeder, der Sebastian Feuerstiel
kannte, wusste auch von Lukas und seiner verliebten Begleiterin. Dass er einmal
ein Schluckauf-Problem gehabt haben sollte – das wusste hier niemand mehr.
»Nun…
ja... «, sagte der eine Wissenschaftler nun.
»Wir
müssen uns das noch einmal anschauen«, sagte der andere.
Niemand
bekam mit, wie Sebastian nun die Gedanken nur so durch den Kopf rannten… da meldete
sich Lukas wieder.
Ȇberlegen
wir einmal laut«, sagte der Anführer-Schmetterling… und einer der hinteren
Schmetterlinge meldete sich.
»Wir
wissen doch, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Nr.1 gibt«, sagte Chancer
freudestrahlend.
Sourcer,
der andere Schmetterling, stieg sofort mit ein.
»Einen
haben wir erledigt, einer ist die aktive Nr. 1…«, »…und dann müssten wir nur zu
entweder einer älteren, bereits einsatzfähigen Kopie fliegen…«, »…die ist aber
voll bewacht«, »…oder zu der neuen, die der Hauptcomputer zweifelsfrei sofort
wieder in Auftrag gegeben hat.«
»Die
wird aber noch geheimer versteckt sein als die, die wir gefunden haben!«
»Und
ob dann das, was wir suchen, schon fertig ist, wage ich zu bezweifeln!«
»Also
müssten wir zu einem Planeten, der… «
»Vielleicht
kann man ja herausbekommen, ob irgendwo einer eine Schwäche hat, einen Defekt,
den sie reparieren müssen.«
»Ja,
irgendwas in der Art«, marschierten die drei Schmetterlinge mit der Lichtkugel
diskutierend auf dem Tisch hin und her.
Die
Ritter hörten ihren Begleitern einfach nur zu. Gar nicht so dumm, was die da rumdachten.
»Wie viele gibt es denn noch, die für uns interessant
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