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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Liebste! Was soll ich machen???
     Er
sprang auf, rannte nach vorne und spürte die Gluthitze, die ihn auf Abstand
hielt. Nela! Nela! Das Raunschiff war alleine in seiner Breite dreimal so
groß wie das Haus. Wenn sich hier ein Lebewesen aufgehalten haben sollte, dann
war es... Alejandro verharrte. Reflexartig drehte er sich um und rannte... und
rannte... und rannte zurück. Zurück zu Nela.
     »Renn!
Verdammt! Renn!«, schrie er sich selber an, was er aber nicht mitbekam. Sein
Herz drohte zu explodieren – das war egal.
    »Renn!
Renn! Renn!«, peitsche ihn sein Innerstes an, was sich über Zunge und Mund
seinen Weg suchte.
     »Renn!
Renn! Renn!«
     Als
er nach einer Unendlichkeit auf die Landstraße zurückkam, musste er stoppen.
Seine Lungen brachten ihn um.
     Übelkeit
kroch in ihm empor und das Wenige, das in seinem Magen noch vorhanden war,
suchte sich von alleine seinen Weg nach draußen.
     Sein
Geist war nur noch Sklave seines Körpers. Und das hatte seinen Vorteil. Denn
direkt nachdem er entleert hatte, begannen seine Beine wieder zu rennen.
     »Nela«,
schrie die eine Hirnhälfte, die andere flehte um Pause.
     Auf
der Landstraße fuhren immer noch Fahrzeuge. Ein Jeep preschte aus der Ordnung
der Schlange heraus, kam neben ihn gefahren.
     »Können
wir dich mitnehmen?«, rief ihm der junge Fahrer zu. Die  Soldaten in Grün
schauten ihn respektvoll an. Alejandro sah aus wie ein Wahnsinniger –
allerdings wie einer mit einer Mission.
     »Meine
Frau! Ich brauche einen Arzt!«
     »Ich
bin Arzt!«, sagte eine Stimme von der Rückbank.
    Eine
Sternenexplosion der inneren Freude!
     »In...
in... in der Stadt«, keuchte der liebende Ehemann. »Sie stirbt, wenn ihr nicht
geholfen wird!«
     Die
Soldaten schauten sich fragend an, dann griff der eine zum Funk.  Es dauerte
kurz, bis er feststellte, dass hier keine Kommunikation möglich war. Die Männer
nickten sich zu. Der ISS, der Interplanetare Informationsdienst der Armee,
hatte da eine recht ungenaue Ankündigung an die Truppen dieses Abschnittes
gegeben. Sie hatten Störsender aufgebaut, die so gut funktionierten, dass sie
den Funkverkehr von beiden Seiten unterbrachen. »Schwachsinn« und »totaler
Bullshit« waren nur einige Kommentare, die dieser Meldung folgten. Was für eine
Sache sollte hier bald stattfinden, dass sie bereit waren, die eigenen Truppen
von ihrer Kommunikation abzuklemmen? Jedes Kleinkind wusste, dass davon Leben
abhingen! Welche Mission war es wert, dass die Leben der eigenen Soldaten aufs
Spiel gesetzt wurden?
     Ein
Leben konnte dadurch zumindest gerettet werden: Nelas!
     Der
Jeep stoppte und Alejandro mit ihm. Außer Atem ging er auf die Knie. Die Männer
tuschelten. Sie mussten den Captain ihrer Einheit fragen, aber ohne Funk ging
das nicht. Also war es ihre Entscheidung.   Es dauerte keine Minute, da waren
sich die Männer einig.
     Dass
Alejandro das Wörtchen »schwanger« gelegentlich hauchte, trug seinen Teil dazu
bei.
     Sie
waren schließlich Ehrenmänner und hier offerierte sich eine Lücke in der
Befehlskette, in der Entscheidungsgewalt, zu ihren Gunsten, zu Nelas Gunsten,
die sie nutzen konnten.
     Der
Arzt beugte sich zur Seite und reichte Alejandro seine Hand. Kaum wieder bei
Kräften, griff er zu und stieg mit in den Wagen ein.  Sofort gab der Fahrer
Gas.
     »Du
musst uns sagen, wohin!«
    Alejandro
nickte und zeigte erstmal geradeaus.
     »Sie
hat nicht nur einen Treffer, sie hat zwei. Einen an der Schulter und einen am
Bein. Der obere ist aber schlimmer. Sie blutet stark, trotz Verband!«
     »Wie
lange ist das her?«
     »Ich
weiß nicht«, gestand Alejandro. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
     »Vielleicht
zwei, drei Stunden?«
    Der
Arzt musste schlucken. Der Blutverlust und ein Ungeborenes im Bauch?
     »Was
ist?« Aljenadro erkannte das Entsetzen im Gesicht des Mannes.
     »Nichts,
nichts! Ich muss sie mir anschauen, so kann ich gar nichts sagen!«
     Er
drehte sich nach vorne und schaute die Straße rauf. Sie brausten an Panzern, an
LKWs und an Fußtruppen vorbei. Bis auf einige wenige trugen sie alle Grün.
Darunter wanderten allerdings auch, na ja, Männer oder Frauen in braunen Kutten
– wie Mönche.
     Und
wenn er die Strecke so beobachtete, waren das mittlerweile auffällig viele.
     »Haben
wir endlich Unterstützung von den anderen Planeten bekommen?«
     »Wie
kommste darauf?«, gab sich der Soldat auf dem Beifahrersitz gespielt ruhig.
     Alejandro
war nicht dumm. Das konnte sogar ein

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