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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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wahrscheinlich
überfordert… und er müsste sich mal wieder ein neues einpflanzen lassen.  Auf
einen erneuten Schaden seiner inneren Organe durch das vorübergehende Aussetzen
seines Herzens hatte er nicht wieder Lust. Vor allem seine Leber war gerade
erst neu. Und wenn diese ausgetauscht wurde, dann musste er mehrere Tage auf
jegliche Drinks und Mittelchen verzichten, die das Leben erst lebenswert
machten.
     Ohne
sie würde er wahrnehmen, wie widerlich die Wirklichkeit wirklich war.
     »Uaaah«,
schüttelte er sich und merkte bereits, wie sein junges Herz sich wieder fing.
     Schnell
griff er in eine Tasche seiner roten Robe und fingerte ein kleines Döschen
heraus. Es hatte einen kleinen Hebel, den er bediente.  Wie bei einem
Salzstreuer öffneten sich nun drei kleine Löchlein und er klopfte sich sanft
ein weißes Pulver auf die Handoberseite. Genüsslich schnupfte er es mit seiner
Nase ein – und es ging ihm wieder wesentlich besser. Der nun 20-jährige überaus
potente Mann war jetzt wieder allen Aufgaben gewachsen. Dr. Sandokan Elbono
schüttelte leicht verachtend den Kopf. Aber er wusste selber, dass es genau das
war, was er selber wollte und brauchte. Wenn Claudius ihn mit seinen Ehrungen
beschenkte, dann würde er ebenfalls ein ähnliches Leben führen wie der Berater.
Der Dauerrausch war für ihn auch eine willkommene Abwechslung. Nur er würde
die Sache unter Kontrolle halten können,und nicht gegen die Drogen verlieren…
wie der dort.
     »Wartet
auf mich«, rief ihm der Berater hinterher und folgte ihm.
     Zusammen
gingen sie die Gänge ab und hatten nur ein Ziel: Die Zellen, in denen vorher
die San-Techs unter Quarantäne gesessen hatten.  Dort war nun der Biochemiker
als einziger Überlebender eingesperrt. Sie mussten ihn befragen und das wollte,
das musste Dr. Sandokan Elbono diesmal selber machen. Er musste wissen, wie
solch ein weiteres Unglück hatte geschehen können. Tat er es nicht, war alles
in Gefahr.
     Als
sie bei dem Quarantänegang mit den einzelnen Kabinen ankamen, sahen sie, dass
noch zwei weitere belegt waren. Der San-Tech, der auf dem Gang war, konnte für
Aufklärung sorgen.
     »Das
sind die beiden Personen, die er ungeschützt nach seiner Arbeit  getroffen
hat.«
     Eine
Servicekraft aus der Kantine und der Leiter der gesamten Nila-Wachen. Der Mann,
der die Macht, die eigentliche Macht hier unten, dank der Waffen, hatte. Aus
seiner eigenen, persönlichen Sicht, und das war im Grunde genommen die Sicht
aller richtigen Nila-Soldaten hier unten, war Dr. Sandokan Elbono die
höchstrangigste Person hier unten – denn Berater zählten aus Kriegeraugen
nicht. Diese mit allen Wassern gewaschene Person, Magister Herschel Sibutka,
kreuzte hier auf und verschwand dann wieder. Objektiver betrachtet war der
Nila-Berater allerdings die höchste Autorität hier unten – aber das war
nur die Sicht von Lebewesen, die etwas auf die wirkliche Macht gaben.
Offiziell hingegen leitete Dr. Sandokan Elbono die Station und die Nilas waren
ihm unterstellt. Daher musste er sich auch unter dem Aspekt der Verantwortung
jetzt um das kümmern, was hier unten gerade mächtig außer Kontrolle zu laufen
schien.
     »Irgendwas
herausgefunden?«, wollte Dr. Sandokan Elbono wissen, erwartete aber eigentlich
keine Antwort.
     »Nein«,
kam es auch nicht überraschend zurück.
     »Gut«,
murrte der Wissenschaftler bereits geistesabwesend und korrigierte sich selber
in Gedanken. »Schlecht.«
     »Wollen
sie mit herein?«, fragte Dr. Sandokan Elbono Berater Herschel Sibutka.
     Schockiert
blickte der ihn an, hob die Hände und wehrte ab.
     »Um
Himmelswillen! Iiiich? Da rein?«, wehrte er die Einladung, die Angst erkennbar,
mit den Händen ab. »Niemals!«
     Paah,
dachte Elbono, ging in den Umkleideraum und legte sich einen gelben Schutzanzug
an. Ein weiterer Mediziner und ein anderer Biochemiker waren bestellt, die den
eingesperrten Biochemiker scannen und untersuchen sollten.
     Als
Elbono in den Anzug gestiegen war, ging er auf den Gang hinaus, bediente das
Kontrollgerät der Schleuse und betrat den Raum. Der eingesperrte Biochemiker
schaute ihn verstört an. Der Mann war von den Ereignissen immer noch
erschüttert.
     »Sag
mir deinen Namen, mein Junge«, sagte Dr. Sandokan Elbono mit ruhiger Stimme.
Hier war es besser, er ließ ihn erstmal in Sicherheit wiegen. Außerdem, wenn
man das so sagen konnte, war er, Elbono, einer von »ihnen«. Auch studiert,
nicht ein einfacher Mann wie die anderen. Gut, sie

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