Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Elbono ihn an. Schnell ging er zwei, drei Schritte weiter, um durch die
Glasscheiben der Nebenzelle zu blicken…und da lag der Nila-Leiter mit einem
dicken Einschussloch in der Brust auf dem Boden.
»Das
wollte ich immer schon einmal gemacht haben«, sagte eine zum Lächeln im Gesicht
überhaupt nicht passende Stimme. Elbono schaute ihn deswegen leicht irritiert
an. Wahrscheinlich wegen des Schutzhelms, dachte sich Elbono sofort. Dann
verstand er, was hier eigentlich gerade passiert war.
Verdammt,
fluchte Elbono innerlich.
Herschel
Sibutka hingegen drehte sich schnell um, so dass Elbono dessen Gesicht nicht
sehen konnte – und damit auch nicht das rote Glühen in den Augen, das die
Machtstufe wieder eine Etage höher geklettert war.
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26.
» W enn
ihr das jemals wieder bei mir macht…«, schimpfte Lukas und war ganz außer sich.
Er
hatte ihnen vertraut! Sie waren seine Freunde, er war ihr Freund – da machte
man so was doch nicht! Die Lichtkugel war ebenfalls empört. Finola war ein
wenig beschämt.
»Das
waren die Erwachsenen!«, hob sie unschuldig die Händchen und zeigte zu ihnen
rüber. Sebastian war immer noch ganz perplex.
»Das…das
ist großartig«, sagte er und fand eigentlich keine Worte.
»Ganz
ruhig, mein Junge«, gab die Wissenschaftlerin ihm einen Klaps auf den Hintern,
zog das Gerät aus und legte es wieder zu den anderen. »Noch ist nicht alles
Gold, was glänzt – das kommt noch.«
Dann
drehte sich eine andere Forscherin um und hielt der Gruppe ein kleines Bauteil
hin. »Das«, sie zeigte dieses Mini-Ding, »…ist die Batterie. Und zurzeit hat
das Gerät damit eine Laufzeit von knapp zwanzig Minuten.«
»Das
ist aber nicht viel«, beschwerte sich nicht Sebastian, sondern einer der Crox
aus der Menge.
Wenn
hier jemand kritisieren durfte, dann nur die Crox selber. Und eine Crox-Arbeit
war erst fertig, wenn sie fertig war – dann aber sehr, sehr gut. Und bis dahin
hatte das Völkchen der Crox die Eigenschaft, Nörgler ohne Ende zu sein – aber
so richtig.
Mit
einem beiläufigen, herablassenden Lächeln tat sie den Einwand ab. Sie hatten
schließlich gesagt, dass sie erst am Anfang waren. Es funktionierte, und das
war im Moment die Hauptsache. An der Optimierung arbeiteten sie ja gerade erst.
Und optimiert werden musste da noch so einiges.
»Auf
dem Radar ist man bis jetzt allerdings auch noch zu erkennen – aber wir
arbeiten auch daran«, gestand sie nun weiter ein.
»Pffff«,
klang es wieder aus der Crox-Menge recht eingeschnappt. Was sie ihnen da
vorstellten, war alles andere als fertig. Es lief, aber das war schon alles.
»Und…«,
hielt die zweite Forscherin Sebastian nun ein Gerät hin, »…wir haben da so eine
Vermutung«, sagte sie weiter und schaute Sebastian dabei an. »Könntest du mal
bitte, ahja, danke«, blickte sie den jungen Mann aus Strümp an. Sebastian
schnallte den Gürtel um und rückte ihn sich zurecht.
»Unsere
Vermutung lautet«, griff die Crox-Wissenschaftlerin zu dem Gerät an Sebastians
Hüfte, drückte den ON-Schalter, »…dass es bei bestimmten Personen nicht
klappt.«
Und
tatsächlich. Das Gerät war aktiviert und Schmoon Lawa war immer noch zu sehen.
Auch wenn seine Kräfte hier nicht wirkten, so war ein wenig Restmagie in ihm
immer vorhanden. Sehr, sehr schwach, aber immerhin. Die drei Forscherinnen
schauten sich an, da gingen die ersten Crox aus der Menge fort.
»Blender«,
»Hochstapler«, »Kleinkind-Helden«, waren nur einige der Kommentare, die mit
ihrem Abgang dazu dienen sollten, dass sie die Arbeiten an den Gerätschaften
intensivieren sollten. Erst wenn sie die ganzen Mängel beseitigt hatten, würden
sie wiederkommen. Und wenns klappte, dann würde man sie auch gebührend für ihre
Erfindung feiern.
Vorher
aber nicht.
Die
drei Crox-Forscherinnen warteten, bis die paar Crox verschwunden waren und fuhren
dann fort.
»Wir
hatten es in der Nähe der Erze ausprobiert und festgestellt, dass die magischen
Schwingungen, die von ihnen ausgehen und mit deiner, mit der Magie jeder
Ritter, in Konflikte geraten.«
Sebastian
zuckte mit den Schultern. Er verstand – aber gleichzeitig auch nicht. Er war
schließlich kein Physiker oder so was. Es klappte oder es klappte nicht. So
ging er die Sache an. Die Forscherinnen waren aber alles andere als beunruhigt.
»Wir
haben dort Gamma-Signaturen ausgemacht…«, wollten sie fortfahren, merkten aber,
dass der Großteil ihres Publikums ihnen
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