Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
nicht folgen konnte. Lediglich der
Schmetterling hatte einen Gesichtsausdruck drauf, den die Forscherinnen so
interpretierten, als könne er ihnen folgen. Sie schauten von ihm wieder weg und
die anderen an.
»Gut,
einfach gesagt: Wir denken, wir bekommen das in naher Zukunft hin, dass auch
Ritter es nutzen können.«
»Aaah«,
ging es jetzt durch die Reihen. Sie waren das Volk der Schmiede, die
Schmiedemeister des Heeres von Sismael Feuerschwert, es wäre doch gelacht, wenn
sie das nicht hinbekommen würden.
»Und…«,
führte eine der Forscherinnen an. »Wenn wir sie alle nun bitten dürften, einmal
mitzukommen«, sagte sie, schnappte sich eines der Geräte und führte die Gruppe
zu einer kleinen Verbindungstüre.
Schnell
gingen sie hindurch und gelangten in eine weitere Fertigungshalle für
Raumschiffteile. Die Hitze der Luft verriet ihnen schon, dass hier
geschmolzenes Metall verarbeitet wurde. Riesige Raumschiffplatten für innen und
außen wurden hier teilweise gegossen, in der riesigen Halle hinten auch bereits
geformt. Sie nickte einem der Oberaufseher zu – sie waren angekündigt. Nur ein
paar Schritte von ihnen entfernt, war eine rund fünf mal fünf breite und noch mal
fünf Meter tiefe Kuhle in den Boden eingelassen. Da drüber war die Spur einer
Magnetschwebebahn, die für den Transport von flüssigem Metall zuständig war.
Der Kübel baumelte schon über der Kuhle, alles war in Position. Die Forscherin
schaltete das Gerät in ihrer Hand ein und warf es die fünf Meter hinunter.
Sebastian blickte sie überrascht an.
»Keine
Sorge, es ist sehr robust«, sagte sie gerade, als sie das Scheppern des unten
aufschlagenden Geräts hören konnten.
»Kommen
wir nun zu den Vorteilen«, sagte eine andere Forscherin, die in ihrer Hand ein
weiteres eingeschaltetes Tarngerät und einen Phaser hielt. Sie legte das Gerät
auf den Boden und ging einen Schritt zurück.
»Auch
wenn es an keinen Körper angelegt ist, hat es eine Strahlung, die rund zehn
Zentimeter weit geht«, sagte sie und schoss knapp fünf Zentimeter daneben. Mit
einem leichten Zischen drang die grüne Lichtkugel in den Boden ein. Da, wo sie
meinten, es hätte eine zehn Zentimeter weite Strahlung, war es einfach
durchgegangen und hinterließ einen schwarzen Fleck auf dem grauen Untergrund.
»Bei
kleinen, schnellen Eintritten von Projektilen und Phaserwaffen hilft es nicht«,
sagte sie und zuckte dabei mit den Schultern.
»Aber«,
fuhr nun die andere Wissenschaftlerin fort, zeigte auf die Kuhle und gab dem
Oberaufseher ein Zeichen.
In
seiner Hand hielt er die Steuerung für den Kübel und drückte auf den entsprechenden
Knopf.
»Bei
schweren, großen, kompakten Massen«, schauten sie alle zu, wie der Kübel sich
neigte und das rot-orangeglühende Flüssigmetall in die Kuhle flutschte. Es
zischte nicht, rein gar nichts passierte. Es breitete sich einfach ruhig aus.
Dann fuhr der Oberaufseher den Kübel wieder zurück und drückte ein paar andere
Knöpfe. Wenn er wollte, könnte er die Schockkälte nun einschalten und das
Metall wäre innerhalb einer Minute vollständig erstarrt. Aber das wurde hier
und jetzt nicht von ihm verlangt. Die Forscherinnen blickten gespannt in die
Kuhle, die anderen machten es nach. Alle schauten in das Becken – und dann
staunten sie. Wie eine Luftblase tauchte das Gerät wieder nach oben auf…und
schwamm in dem Flüssigmetall. Wie ein Luftballon. Eine transparente Blase.
»Das
war von uns gar nicht beabsichtigt, aber es könnte dem Träger helfen«, sagten
die Forscherinnen erfreut. Auch bei den Crox konnten Erfindungen durch Zufall
entstehen.
Respektvoll
blickte das Publikum, Sebastian, Lukas, die Lichtkugel und alle anderen, die
Damen im weißen Kittel an. Gerade wollte sie etwas sagen, als von einem
Fertigungsbereich im Hintergrund ein ungewöhnlicher Lärm ausging, der eine
Unterhaltung nur noch brüllend erlaubte. Mit den Händen zeigten sie an, dass
sie wieder durch die Zwischentüre zurück in ihre Forschungsabteilung gehen
sollten. Die Wand war so dick, dass sie dort wieder ihre Ruhe hatten,… als zwei
der Crox aus dem Publikum stehenblieben und an die Decke schauten. Dies zog die
interessierten Blicke der anderen mit sich, und dann sahen sie es: Die roten
Warnleuchten, ein Alarm, blinkten. Noch ruhig, nicht wissend, was geschehen
war, gingen sie erstmal weiter. Doch sofort fiel ihnen auf, dass es nicht wegen
eines Unfalls oder eines anderen Unglücks in dieser Halle war. Im
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