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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Boden.
     Das Gesicht der Frau zeigte kaum eine Regung.
     »Ohne uns Frauen sind anscheinend nicht nur die Croxmänner verloren.«
     
    ******

27.
     
     D er Bauch war kugelrund.
     »Ich glaube, sie will jetzt schon raus«, klebte Sonja mit dem Öhrchen am Bauchnabel von Frau Feuerstiel. Sarah stattete ihr immer einmal pro Woche, egal, wie dringend die Geschäfte waren, einen Besuch ab. Sie war anders geworden. Freude war melancholischer Trauer gewichen. Vor einiger Zeit hatten sie ihren Mann zu Grabe getragen. Ganz Meerbusch war vor Ort gewesen, zumindest die, die noch lebten, und viele weitere Menschen. Am meisten lastete auf ihr, dass weder Sebastian noch Julia dabei gewesen waren. Sie waren weg – und sie damit alleine. Zum Glück gab es aber die Schmetterlinge – wie beispielsweise Sonja. Dadurch lief Monika Feuerstiel das Lächeln nicht mehr ganz so verkrampft über das Gesicht
     »Es ist aber noch ein Monat«, streichelte sie zärtlich ihren Bauch. Sonja schaute nach oben. »Neee…, die will es früher«, grinste die kleine Schmetterlingsfrau die Superhelden-Mutter an. Sarah spürte, ob Frau Feuerstiel an einem Tag besser oder schlechter gelaunt war. Heute hatte es den Anschein, schaffte sie es, einige der dunklen Wolken beiseite zu schieben.
     Nicht alle, aber einige.
     Sarah umging Gespräche, die der Mutter Erinnerungen in den Kopf brachten. Das hieß: Kein Thema, das Sebastian, Julia oder Lars beinhaltete.
     »Sie ist wie ihr Vater«, sagte Frau Feuerstiel plötzlich…, und ihr Gesicht veränderte sich wieder. Ihr Blick ging an die Decke – doch nur kurz. Mit einem Schauer durchzuckte es sie.
     »Und er hätte gewollt, dass sie ein Heim hat!«
     Entschlossen, allerdings durch den Bauch etwas schwerfällig, stand sie auf. Sonja konnte sich gerade noch mit einem Sprung in die Luft retten, bevor sie auf den Boden gefallen wäre. Neugierig schauten Sonja und Sarah die Schwangere an. Sie waren hier unten immer noch in dem Quartier der unterirdischen Verteidigungsanlage.
     »Es wird Zeit, dass wir wieder an die Oberfläche zurückkehren«, bestimmte Monika Feuerstiel mit einer Entschlossenheit, der Sarah und Sonja nur Schweigen entgegenbringen konnten. Fragend blickte sie zu der General-Ritterin.
     »Es ist doch wieder sicher oben, oder?«
     Sarah schaute erst die fliegende Sonja, dann Frau Feuerstiel an.
     »Äääähm, ja, es…es gibt keinen mehr…«, stotterte sie ein wenig. Sarah erahnte, was sie vorhatte. Sie würde wieder zurück nach Strümp wollen. Ihr Haus, ihr Garten, das Heim ihrer Familie – eine Familie, die es aber so nicht mehr gab. Das reichte der Schwangeren aber.
     »Na also«, sagte sie bestimmt. »Dann ist klar, was wir machen werden!«
     Frau Feuerstiel tippte sich auf den Bauch und ging zu einem in die Wand eingelassenen Schrank. Sie öffnete ihn und holte erst einen, dann einen zweiten Koffer heraus.
     »Sind…bist du dir sicher, dass du schon so weit bist?«, wollte Sarah wissen, wusste aber bereits, dass die Entscheidung gefallen war. Sonja steckte derweilen in einem Gewissenskonflikt. Es war klar, dass sie ihr helfen wollte, wieder nach oben zu ziehen. Aber, und das pochte gerade in ihrem Köpfchen wie wild, die Schmetterlinge der Erde steckten gerade in einer Revolution, in einem Aufstand gegen die Tyrannei der Menschen, die sie unterdrückten und ihnen nicht die Freiheiten zugestanden, die ihnen gebührten. Und sie waren viele Schmetterlinge, die sich beteiligten! Um das durchzusetzen, mussten sie politisch aktiv werden. Leider gab es da einen Haken: Die Schmetterlinge hatten nicht wirklich eine Ahnung von Politik.
     Deswegen waren sie nach Absprache mit Professor Kuhte nun allen möglichen Menschenpolitikern auf den Fersen und spionierten ihnen nach. Sie wollten wissen, wie man Politik machte – und das konnte man nur lernen, indem man es sich abguckte. Aber, und das war für die Schmetterlinge auch bereits klar, sie wollten die Menschen nicht wirklich nachmachen, sie wollten die Vorgehensweise zwar ein wenig übernehmen…, aber dann verbessern.
     Menschen waren so schwache Wesen – darauf hatten sich die Schmetterlinge mittlerweile geeinigt. Denn die Schmetterlinge waren da ganz anders gestrickt! In ihnen, in den Schmetterlingen pochte noch die wahre Größe. Sie glaubten an Gerechtigkeit und Moral. Darauf hatten sich die Flattermänner verständigt. Sie waren genau wie ihre Ritter! Sie konnten gar nicht anders, als die Grundspielregeln des Seins zu

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