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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Schmetterlinge saßen auf kleinen Stühlchen auf seinem Schreibtisch und erzählten, was sie bei den Politikern mitbekommen hatten. Und Kuhte staunte nur ungläubig – was sie ihm erzählten, war…, er war einfach nur fassungslos…und auch begeistert.
     »Und dann sagte er«, erklärte gerade der Schmetterling, der anscheinend ein Treffen von drei Politikern belauscht hatte, die eigentlich unterschiedliche Meinungen von unterschiedlichen Menschen vertraten, »…dass sie schleunigst dafür sorgen müssten, dass der Menge TV, Radio, alle Unterhaltungselektronik, Bier und Drogen wieder zur Verfügung stehen müssen.«
     »Unerträglich, wenn sie so ohne Ablenkung meinen, sie könnten in der Politik mitreden«, hatte sich der andere Politiker beschwert und zugestimmt.
     »Wie machen wir das mit dem Geld?«, hatte der dritte Politiker wissen wollen.
     »Ich finde, wir sollten ihnen beibringen, dass sie ernsthaft glauben, dass wir ein Anrecht auf finanzielle Mittel haben.«
     »Wir sollten zusätzlich noch die Gefahrenlage aufbauschen, in der sie sich befinden. Festigung unserer Daseinsberechtigung, nenne ich das.«
     »Hat schon jemand mit der Wirtschaft gesprochen?«
     »Tsss, die gibt’s noch nicht wieder. Außer den paar Bauern – dadurch sind sie zurzeit die Wichtigsten! Ohne die hätten wir eine Hungersnot, das muss uns allen klar sein!«
     »Und je weniger Menschen es gibt, desto weniger können wir von uns behaupten, dass wir wichtig sind.«
     »Was machen wir mit denen, die nicht auf eine Ablenkung reinfallen? Die uns weiter kritisieren? Dafür, dass wir machen, was wir machen?«
     »Wir machen eigentlich…nichts«, hatte der eine Politiker kichern müssen und somit dafür gesorgt, dass alle dort lachten. »Nichts«, war der richtige Begriff dafür.
     »Glaubt doch keiner, dass wir hier ernsthaft arbeiten würden.«
    Dann hatten sie zum Ernst der Situation wieder zurückgefunden.
     »Die, die uns in der Öffentlichkeit schlecht machen, ruinieren wir.«
     »Zurzeit sind aber alle noch ruiniert.«
     »Dann andersrum. Wir sorgen dafür, dass sie in Wohlstand schwelgen und dadurch jegliches Interesse verlieren.«
     »Es gibt nur ein Problem.«
     »Und welches?«
     »Die meisten Menschen sind aktuell so unten, sie glauben uns nicht sonderlich – genauso wie in den letzten Jahren, bevor die Apokalypse auf der Erde eintrat.«
     »Dann müssen wir ihnen Zuckerwasser geben. Sehr lange. Und unsere Maßnahmen nicht auf einmal ergreifen, sondern immer Stück für Stück vorgehen. Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt. Jedes Mal nehmen wir ihnen ein klitzekleines Stück mehr… und fügen es uns zu.«
     »Und die, die nachwachsen, bekommen somit das große Ganze gar nicht mit.«
     Der kleine Schmetterling berichtete, turnte die Sache mittlerweile vor und war selber darüber begeistert, dass er sich so viel hatte merken können. Das wiederum fiel auch Professor Kuhte auf. Die Schmetterlinge waren mittlerweile in der Lage, von ihrer Welt weit mehr wahrzunehmen, als sie selber wussten. Wenn sie jetzt begannen, Zusammenhänge zu erstellen, dann hatte er zuschauen dürfen, wie aus den kleinen niedlichen Flattermännern selbstständige Wesen entstanden waren, die das Gute immer noch in sich trugen.
     Und als hätte er es nicht gerade gedacht,…
     »Moment«, meldete sich ein anderer der drei Schmetterlinge. »Einer von denen, die ich verfolgt habe, hat dem Dorf, in dem er war, erklärt, er würde dafür sorgen, dass es ihnen wieder besser geht.«
     »Das werden sie auch von alleine schaffen«, meldete sich nun ein anderer Schmetterling empört. Das ließ die Anwesenden aufhorchen.
     »Ja, er hat es halt nur gesagt.«
     »Und das reichte ihnen?«
     »Nein, natürlich nicht. Aber am Ende der Geschichte ist er mit einem Sack voller Kartoffeln weggegangen.«
     »Die hatten Nahrung im Überfluss?«
     »Nein, nicht im Überfluss. Er hat sie dazu gebracht, dass sie alle eine Kartoffel abgaben… und sie ihm überließen. So kam ein ganzer Sack zustande,… nur durch etwas reden!«
     »Wissen die denn nicht, dass er zurzeit überhaupt nichts bewirken kann?«
     Und schon waren die Schmetterlinge wieder dabei, in eine tiefe Diskussion einzusteigen. »Darf ich kurz stören«, grinste Professor Kuhte die Schmetterlinge an und riss sie damit aus den Gedanken.
     »Hmmm«, gaben sie sich ein wenig störrisch.
     Sonja schnappte sich einen Stuhl und stellte ihn dazu. Flugs saß sie daneben und hörte mit

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