Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
sichtbar erzürnt hereinstürmten... und auf einen Schmetterling trafen, der seine Hand, dort, noch auf dem Verteidigungsknopf hatte…
…sie verzückt anschaute, hinter seinen Rücken griff und eine rote Frucht hervorzauberte.
»Erdbeere gefällig?«
Die Verblüffung stand allen ins Gesicht geschrieben – bei Lord Fevil und Dantilla, aber auch Re und FeeFee. Letztgenannte drehten sich erschrocken um.
Zazzel war tatsächlich verschwunden!
Sofort schauten die Königsgeschwister wieder auf den Monitor.
Dort nutzte der Schmetterling mit der Erdbeere den Moment… und flog, mit seiner Erdbeere in der Hand, kichernd an den beiden Tyrannen vorbei.
»Haltet ihn!!!«, befahl Dantilla als erster von den beiden und rannte Zazzel hinterher.
Sie mussten ihn haben, das war dem Schergen klar.
Mehrere Wachen, die in der Nähe waren, machten sich sofort auf den Weg. Zazzel stürmte die Gänge entlang und sorgte einfach überall, wo er vorbeikam, für Verwirrung – mehrere Wachen samt Dantilla jagten einen Schmetterling mit einer Erdbeere.
Lord Fevil hingegen widmete sich nun dem Raum. Ruhig schaute er sich alle Karten an, die die Monitore ihm anzeigten, die kleinen, aber auch die großen. Eine Gefahr war eindeutig nicht zu erkennen – das war klar.
Der verrückte Schmetterling hatte das System eindeutig von hier ausgelöst. So viel war auch wiederum klar. Sie mussten ihn fangen, damit er nicht noch weiteren Schaden anrichten konnte.
Lord Fevil ging zu dem großen Knopf, blickte die Karten noch einmal an... und drückte ihn dann selber – mit einem leichten Beben fuhr sich das System zurück.
Doch gerade, als sich die dritte große Leinwand wieder einfuhr, blieb sein Blick auf den Punkten kleben, die sich im eigentlichen Königssitz befanden. Er konnte noch genau sehen, wie dort Lebenspunkte angezeigt wurden, in einem Bereich, in dem eigentlich niemand sein durfte. Auch waren sie nur als Lebenspunkte angezeigt... und nicht als wirkliche Darstellungen von Lebewesen, so, wie sie es in allen anderen Räumen machten. Denn die anderen Lan-Dan, die dort waren, seine Sekretäre und ein paar seiner eigenen Leibgardisten konnte er in Fleisch und Blut sehen. Sie waren nicht als Lebenspunkte angezeigt. Aber in dem einen Bereich waren zwei Punkte – und das war der Bereich der Königin Mutter.
Hatte sie dort ein Störsystem einbauen lassen, das die Personen unkenntlich machte, so dass sie nur als Punkte angezeigt wurden? Oder was war der Grund, warum dort keine lebendigen Lan-Dan angezeigt wurden?
Kaum hatte sich alles nach oben gefahren, rief Lord Fevil einen der Techniker her, der ihm den Zugang zu diesem »offiziellen« Verteidigungsraum ermöglicht hatte.
»Sorgen sie dafür, dass diese Karte…«, zeigte er genau an die Stelle, an der sie vorher gehangen hatte, »…sich wieder ausfährt!«
Lord Fevil sah zu, wie einer der Männer hektisch die Tastatur bediente. Er war sich nicht sicher, ob er sie sofort verstehen würde. Das Problem war nämlich: Die Männer, die das konnten und die dafür geschult worden waren, saßen entweder im Gefängnis... oder waren tot.
Lord Fevil selber hatte dafür gesorgt. Denn sie waren die treuesten der Soldaten der Lan-Dan – und sie waren der Königsfamilie bis in ihren Tod ergeben. Und nur eine Handvoll Männer und Frauen wurden von Generation zu Generation darin ausgebildet.
Es dauerte eine Zeit, bis der Techniker es schaffte, erst die eine, dann die zweite, dann aber wieder die erste Karte hervorzufahren.
Zeit, die der Schmetterling nutzte.
Als Zazzel erkannte, dass sich das System wieder zurückgefahren hatte, Mauern wieder dort standen, wo sie normalerweise waren, nutzten er und seine Erdbeere die Chance…und flogen durch ein offenes Tor nach draußen auf den Vorplatz.
Hunderte von Lan-Dan-Soldaten, die zum Schutz des Königspalastes herangestürmt waren, hatten gerade erst die Entwarnung erhalten. Verdutzt schauten sie drein, als Zazzel von hinten an ihnen vorbeischoss, die Wachen im Schlepptau. Immer wieder gewann er von seinen Verfolgern solch einen Abstand, dass er die Zeit nutzen konnte, und bei dem oder der abrückenden Lan-Dan anhielt, und ihr oder ihm die Erdbeere unter die Nase hielt. Verstört, irritiert blickten sie ihn an.
»Du muzzt vor diezer Wunderleckerigkeit keine Angzt haben«, belehrte er sie wie ein alter Vater. »Zie zmecken zchnuckeltuffelig!«, schoss er dann auch schon an ihnen vorbei.
Die Wachen konnten
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