Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Menschen. Davon distanzieren wir uns.«
Es war klar, dass auf diese Aussage noch eine weitere folgte: Schmetterlinge wären die intelligentesten Lebewesen neben den Menschen auf diesem Planeten und wer wäre da besser geeignet, für die Tier- und Umwelt, für Flora und Fauna zu sprechen, als die Schmetterlinge?
Es hatte nicht lange gedauert, da ging es von Ritter zu Ritter, von Mensch zu Mensch und über Tier zu Tier, dass die Schmetterlinge eine eigene Regierung bilden wollten, die die Macht hatte, ihre Untergebenen vor den Menschen zu schützen.
»Ihr braucht also Schutz vor den Menschen?«, hatte Sarah ihre Schmetterlingskriegerin angeschaut, als diese ihr die Idee erklärte, die mit einem sehr strengen und sehr intensiven »Jahahahaha!!!!« die Antwort gab.
»Und zwar so, dass, wenn die Tiere, die Bäume und wir etwas entscheiden, ihr euch daran auch halten müsst!«
»Müssen?«
»Müssen!«
Damit hatte sich Schmetterlingskriegerin Sonja an dem Tag verabschiedet und war ihre Wege geflogen. Sie wusste, dass ihre Forderungen übertrieben waren, aber sie wusste auch, dass sie mit ihrem Vorschlag nicht auf taube Ohren stoßen würde. In ihr brodelte es, da war noch viel, viel mehr für die Schmetterlinge drin. Aber nun stand erstmal die Ankunft von Chester und Cassandra Taksch-Long an. Sie kamen zusammen mit ihrem Schmetterling Darfo zur Erde, um die Ritter zu unterstützen. Sie wollten helfen, Überzeugungsarbeit zu leisten, eine Armee, freiwillig, für die Streitmacht gegen die Union zusammenzustellen. Die Lage unter den Soldaten war klar. Die Einsicht der Politiker, die es bis jetzt noch nicht gab, musste noch erlangt werden. Dabei half es, dass sie sagen konnten, sie wären direkt von Schmoon Lawa, von Samis, von Sebastian Feuerstiel gesandt worden. Er selber hatte sie von ihrer wichtigen Armee abziehen lassen, um zu zeigen, wie wichtig es wäre, dass die Erde im Kampf gegen Claudius Brutus Drachus mitmischte. Und die Bilder, die sie dabei haben sollten, würden den Menschen schon die Größe, das Ausmaß der Bedrohung zeigen. Hier ging es nicht mehr um die Einzelinteressen der Erde, hier ging es um das freie Universum. Eigentlich um Grundsätze, nach denen sich die meisten Lebewesen der Erde sehnten, einige Nationen das bereits vorlebten. Allerdings empfanden sich viele Menschen trotzdem als unfrei.
»Können Menschen eigentlich alle gleichzeitig zufrieden sein oder gibt es da eine mathematische Formel, ein Gesetz, das bestimmt, in welchem Verhältnis es glückliche und unglückliche Menschen auf der Erde geben muss?«, fragte Schmetterlingskriegerin Sonja einfach so in die Halle herein.
Ursula Nadel musste grinsen. Ihre kleine Freundin entwickelte sich ja zu einer Philosophin.
»Es liegt in der Natur des Menschen, dass er immer schaut, was der andere hat. Und nicht auf das, was bei ihm selber ist.«
»Puhhh«, grinste Sonja und schaute dann fröhlich drein. »Siehste! Hab ichs gut, dass ich ein Schmetterling bin.«
In dem Moment konnten die beiden erkennen, dass in die Techniker und Mechaniker Bewegung kam. Routiniert machten sie bei ihren Arbeiten so Platz, dass ein Landungsfeld frei wurde, so dass ein reinkommendes Raumschiff sofort landen konnte. Langsam bewegten sich auch zwei Lotsen in roten Jacken an ihre Positionen, die den Landevorgang überwachen sollten.
»Ah.« Sonja zeigte nach oben.
Über dem Landefeld war die bewegliche Decke. Orangene Lampen sprangen an und signalisierten damit, dass sie sich bald öffnen würde. Und warum auch immer, sprangen Spotlights an. Normalerweise waren das Richtscheinwerfer für die Mechaniker, wenn sie Arbeiten verrichteten, die am besten voll ausgelichtet durchgeführt werden mussten.
»Hihi«, kicherte Sonja bei dem Anblick.
Das hatte nun was von einer kleinen Bühnenshow. Dann kam noch ein sich wiederholender Piepton. Die Decke öffnete sich sofort.
»Plopp«, machte es neben den beiden Zuschauerinnen… und Martha hatte sich materialisiert. Die Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben.
»Ist er schon da??? «
Verzückt schauten Sonja und Ursula Nadel das Schmetterlingsmädchen an.
»Kommst gerade richtig. SIE sind noch nicht da!«
»Puuuh«, atmete die Kleine erleichtert durch. Den Wink hatte sie nicht mitbekommen. Schnell zog Martha noch mal einen Mini-Handtaschen-Schmetterlingsmädchen-Spiegel. Ein kurzer Blick, und schon war er wieder verschwunden. Ja, soooo musste er sie einfach sehen. Und das
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