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Schmuggler reisen unerkannt

Schmuggler reisen unerkannt

Titel: Schmuggler reisen unerkannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Angriffsgebrüll, Gaby und Karl können den Notarzt verständigen.
Hoffentlich wehrt sich dieser Klunk.“
    „Mir fällt ein“, sagte Tim,
„daß ich Kathi gar nicht nach dem Typ mit der Halbglatze gefragt habe. Der
verunsichert Klunk. Sonst wäre der ihm nicht gefolgt. Klunk hat ihn beobachtet
und sich deshalb sogar in den Altwirt gewagt, obwohl er mit den Dinkelmeiers
auf Kriegsfuß steht.“
    Klößchen hatte die Vorhänge
geöffnet. Er behielt das Klunk-Haus im Auge.
    „Ich gebe Alarm, wenn Klunk vor
die Tür tritt. Du willst Kathi nochmal fragen?“
    Tim blätterte bereits im
Telefonbuch, fand die Altwirt-Rufnummer und bat die Junior-Chefin an den
Apparat.
    „Ich bin’s nochmal, Kathi. Für
eine weitere Info wäre ich dir dankbar. Da sitzt oder saß nämlich ein Typ bei
euch in der Gaststube, einzeln. Am Fenstertisch hinten links. Einer in
Cordjacke und Jeans. Trägt Turnschuhe und Rollkragen. Hat ein Windhundgesicht
und vorn wenig Haare. Gecheckt?“
    „Ich weiß, wen du meinst“,
erwiderte Kathi. „Er — ich muß leise sprechen, sonst hört er mich“, sie dämpfte
die Stimme, „wohnt seit heute bei uns. Wir haben ja auch Fremdenzimmer. Ich
weiß nur, daß er Ludwig Brendl heißt.“
    „Woher kommt er?“
    „Als Adresse hat er Mailand
angegeben.“
    „Hat er einen Wagen?“
    „Einen blauen Citroen.“
    „Das war’s. Demnächst kommen
wir alle zum Bouillon-Löffeln.“
    „Klasse! Vergiß nicht, Herrn
Schotten zu grüßen, wenn ihr ihn besucht.“
    Tim legte auf und berichtete
seinen Freunden.
    „Ein Ludwig Brendl aus
Mailand“, meinte Gaby. „Das besagt gar nichts, vor allem nicht, weshalb Klunk
ihm nachspioniert.“
    „Wir müßten wissen“, schaltete
sich Karl ein, „worüber sie gesülzt haben — vorhin. Ein Jammer, Tim, daß du
nichts verstanden hast.“
    „Gürtet euch!“ meinte der
TKKG-Häuptling, „wir nehmen uns Klunk zur Brust.“
    Sie verließen das Haus und
marschierten hinüber.
    Tim klingelte.
    „Schlägst du gleich zu?“ fragte
Klößchen.
    „Erst vernehmen wir ihn.
Dann...“
    Er sprach nicht weiter. Denn
Heinrich Klunk kam zur Tür.
    Er hatte die Jacke abgelegt.
Anstelle einer Schürze umschlang ihn ein Handtuch — ein Küchenhandtuch, auf dem
Radieschen, Tomaten und Gewürzzwiebeln Grimassen schnitten. Klunk wischte die
linke — anscheinend feuchte — Hand daran ab.
    Mißmutig starrte er die Kids
an.
    An Tim blieb sein Blick hängen.
Offenbar entsann sich der Vertreter an die Begegnung vorhin.
    „Wir müssen mit Ihnen reden“,
sagte Tim ohne Gruß.
    „Was?“
    „Sie meinen: Worüber? Es geht
um Herrn Schotten.“
    Klunks Gesicht verschloß sich.
„Mit dem rede ich nicht. Und mit euch auch nicht, falls er euch schickt.“
    „Es nützt nichts, daß Sie sich
verstellen, Klunk. Sie sind kein guter Schauspieler.“
    Klunks wieselflinke Augen
blickten von einem zum andern. Die Schultern hatte er hochgezogen — fast bis an
die Ohren. Den Mund hielt er schief.
    „Wer seid ihr überhaupt? Was
wollt ihr? Macht’s kurz. Ich habe keine Zeit.“
    „Wenn Sie erstmal im Knast
sitzen“, sagte Tim, „haben Sie Zeit in Fülle. Aber gut, fangen wir vorn an. Ich
bin Peter Carsten. Das sind meine Freunde. Und nun tun Sie nicht so, als wäre
es Ihnen neu, daß Herr Schotten vorhin überfahren wurde.“
    Klunks Mund klaffte auf. „Was?
Dieser scheußliche... äh... dieser Arschpauker ist... überfahren, sagst du? Wo
denn? Wann denn? Von wem?“
    „Sie behaupten also, Sie wüßten
von nichts.“
    „Keine Ahnung habe ich. Woher
sollte ich denn..
    Er kniff die Lider zusammen.
Plötzlich ging ihm ein Kronleuchter auf.
    „Heh, heh, heh... Ihr denkt
doch nicht, ich hätte Schotten überfahren. Nur weil wir uns nicht grün sind und
er mich ständig zur Weißglut bringt, bis ich rot sehe.“
    „Herr Schotten wurde auf der
Landstraße überfahren. Vorhin. Der Täter floh. Herr Schotten wäre fast
verblutet. Aufgrund seiner Ohnmacht sah er den Täter nicht. Aber der hat Spuren
hinterlassen. Denn sein Wagen wurde beschädigt. Auf der Fahrbahn hat man
silbergraue Lacksplitter sichergestellt. Ihr Wagen, Klunk, kommt in Frage. Ich
meine nicht den VW. Ich meine den Mercedes. Wo ist der? Wo haben Sie ihn
versteckt? Raus mit der Antwort!“
    Klunks Miene entspannte sich.
Die Schultern sanken herab. Aber nur etwas.
    „Ach so“, seufzte er. „Wenn’s
nur das ist! Dann bin ich ja aus dem Schneider. Mein Wagen steht in der
Reparatur-Werkstatt. Die Inspektion war fällig. Eigentlich

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